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18:03 Uhr, 15.08.2024

MÄRKTE USA/Starke Einzelhandelsdaten sorgen für Aufschläge

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NEW YORK (Dow Jones) - Unerwartet starke Einzelhandelsdaten sorgen am Donnerstag an der Wall Street für ein kräftiges Plus. Diese sind im Juli um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, und damit viel stärker als die prognostizierten 0,3 Prozent. Die Einzelhandelsdaten gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher. Die Daten dürften Sorgen vor einer deutlichen Abkühlung der US-Wirtschaft zurückdrängen, die zuletzt für Turbulenzen an den Aktienmärkten gesorgt hatten.

Der Dow-Jones-Index erhöht sich am Mittag (Ortszeit) um 1,2 Prozent auf 40.480 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite geht es um 1,4 bzw 2,1 Prozent nach oben.

Die Risiken einer zu hohen Inflation und einer steigenden Arbeitslosigkeit halten sich nach Ansicht des Präsidenten der Federal Reserve Bank of St. Louis die Waage. Die Federal Reserve bereite sich darauf vor, ihre restriktive Geldpolitik zu lockern, sagte Alberto Musalem. Dies ist ein weiterer Hinweis eines Fed-Vertreters, dass eine Zinssenkung im September durchaus auf dem Tisch liegt, sofern es nicht zu einem unvorhergesehenen wirtschaftlichen Schock kommt.

   Andere Konjunkturdaten liefern uneinheitliches Bild 

Keine klare Tendenz lässt sich aus den übrigen am Berichtstag veröffentlichten US-Daten ableiten. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigten einen unerwarteten Rückgang. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl um 7.000 auf 227.000. Volkswirte hatten dagegen einen leichten Anstieg auf 234.000 vorhergesagt.

Die Importpreise haben sich im Juli unerwartet erhöht und kletterten im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent und lagen wie im Juni um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ökonomen hatten hier eine monatliche Preisstagnation prognostiziert. Die Industrieproduktion ist im Juli dagegen unerwartet deutlich zurückgegangen.

Auch hat sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im August stärker als erwartet eingetrübt. Derweil ist die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York im August höher als erwartet gewesen. Die Lagerbestände für Juni trafen exakt die Erwartungen.

Die am Mittwoch veröffentlichten Verbraucherpreise für Juli hatten im Rahmen der Prognosen gelegen und die Erwartung an eine Zinssenkung der US-Notenbank im September verstärkt. Es bleibt allerdings die Frage, ob diese 25 Basispunkte betragen wird, oder höher ausfällt.

   Walmart und Cisco nach Zahlen gesucht 

Passend zu den starken Einzelhandelsdaten gibt es auch noch besser als erwartete Ergebnisse von Walmart. So hat der Einzelhändler im zweiten Quartal gestiegene Umsätze und höhere Gewinne verzeichnet. Zudem wurde auch der Jahresausblick angehoben. Für die Aktie geht es um 6,4 Prozent aufwärts.

Die Papiere von Cisco Systems steigen um 6,8 Prozent. Umsatz und Gewinn im vierten Geschäftsquartal lagen zwar unter den Vorjahreswerten aber über den Erwartungen der Analysten. Zudem kündigte der Telekommunikations- und Netzwerkspezialist ein Restrukturierungsprogramm an.

T-Mobile US (-1,1%) muss in den USA wegen mutmaßlicher Verstöße gegen nationale Sicherheitsauflagen rund 60 Millionen US-Dollar bezahlen. Der Vorwurf des Committee on Foreign Investment in the United States (Cfius) lautete, das Unternehmen habe es versäumt, Vorfälle von unbefugtem Datenzugriff unverzüglich zu melden.

   Dollar nach Konjunkturdaten fester  - Renditen steigen 

Am Devisenmarkt macht der Dollar nach den Einzelhandelsdaten deutlich Boden gut. Der Dollar-Index verbessert sich um 0,3 Prozent. Die Daten zeigen, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin im Wachstum befindet und könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, die Zinsen moderater zu senken, als bislang vom Markt erwartet, heißt es. Dies stützt den Dollar.

Am Anleihemarkt steigen die Renditen nach den veröffentlichten US-Daten deutlich. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöht sich um 9,5 Basispunkte auf 3,93 Prozent. "Mit den guten Einzelhandelsdaten für Juli wird die Dringlichkeit eines aggressiven Kurswechsels der Fed etwas zurückgenommen", so die Ökonomen von Wells Fargo.

Auch die Ölpreise legen nach den kräftigen Vortagesabgaben wieder zu. Die Preise für die Sorten Brent und WTI steigen um jeweils 1,7 Prozent. Mit den guten Einzelhandelsdaten flauen die zuletzt wieder aufgekommenen Sorgen hinsichtlich der Nachfrage wieder etwas ab. Diese waren am Vortag durch den unerwarteten Anstieg der US-Öllagerdaten geschürt worden. Zudem stützen die anhaltenden geopolitischen Risiken - vor allem im Nahen Osten.

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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          40.480,11  +1,2%   471,72      +7,4% 
S&P-500        5.531,72  +1,4%    76,51     +16,0% 
Nasdaq-Comp.  17.550,65  +2,1%   358,05     +16,9% 
Nasdaq-100    19.430,71  +2,1%   408,04     +15,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,10     +13,9        3,96      -32,3 
5 Jahre         3,80     +12,1        3,68      -20,0 
7 Jahre         3,84     +11,2        3,73      -13,0 
10 Jahre        3,93      +9,5        3,84        5,1 
30 Jahre        4,19      +6,7        4,12       22,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Do, 8:45  Mi, 17:31   % YTD 
EUR/USD                1,0985        -0,3%     1,1010     1,1023   -0,5% 
EUR/JPY                163,62        +0,9%     162,17     161,75   +5,2% 
EUR/CHF                0,9573        +0,5%     0,9532     0,9522   +3,2% 
EUR/GBP                0,8538        -0,5%     0,8573     0,8584   -1,6% 
USD/JPY                148,96        +1,2%     147,26     146,75   +5,7% 
GBP/USD                1,2863        +0,3%     1,2843     1,2842   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,1778        +0,4%     7,1563     7,1388   +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             59.721,95        +1,4%  58.140,85  59.144,45  +37,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,29        76,98      +1,7%      +1,31   +9,7% 
Brent/ICE               81,13        79,76      +1,7%      +1,37   +7,7% 
GAS                            VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF              39,605        38,90      +1,8%      +0,70  +19,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.456,57     2.447,94      +0,4%      +8,63  +19,1% 
Silber (Spot)           28,40        27,63      +2,8%      +0,77  +19,5% 
Platin (Spot)          959,73       924,50      +3,8%     +35,23   -3,3% 
Kupfer-Future            4,15         4,04      +2,8%      +0,11   +5,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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