MÄRKTE USA/Stabilisierungsansatz
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach der dreitägigen Talfahrt an der Wall Street scheint sich der Stabilisierungsprozess am Dienstag zu verstetigen. Bereits im Verlauf des Handels am Vortag war eine Erholung von den Tagestiefs im frühen Handel zu sehen gewesen nach teils gut ausgefallenen neuen US-Konjunkturdaten.
Der Dow-Jones-Index stagniert im frühen Handel bei 38.720 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um jeweils 0,4 Prozent. Auch wenn am Markt von einer äußerst wackeligen Stabilisierung die Rede ist, die jüngste Marktreaktion wird einhellig als übertrieben interpretiert. Einige Stimmen sprechen von einer heftigen, aber auch überfälligen Korrektur nach der zuvor gesehenen Rally.
Mut macht Anlegern nach dem Crash vom Vortag die massive Erholung in Tokio. Der Nikkei-225 schoss nach seinem 12-prozentigen Vortagesabsturz wieder um 10 Prozent nach oben. Für etwas Beruhigung sorgt auch die Präsidentin der US-Notenbankfiliale von San Francisco, Mary Daly. Sie ist nicht übermäßig besorgt über den Arbeitsmarktbericht von Juli - und schon gar nicht über eine bevorstehende Rezession in den USA. Eine "geldpolitische Anpassung" werde eher früher als später kommen, beruhigte sie die Anleger. Daly beschrieb den US-Arbeitsmarkt als "sich verlangsamend, aber nicht von einer Klippe stürzend".
Für eine durchgreifende Erholung müssten die Belastungsfaktoren wie Rezessionsangst, Realitätsprüfung des KI-Booms und Sorgen vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten aber erst deutlicher aus dem Markt weichen. Gerade die jüngsten Drohungen aus Teheran gegenüber Israel seien jedoch weiterhin sehr beängstigend, heißt es im Handel. "Investoren sollten nicht davon ausgehen, dass diese relative Ruhe bedeutet, dass die Märkte wieder rational agieren. Die gute Nachricht für langfristige Investoren ist, dass kein einzelnes Teil dieses Puzzles einen so massiven Stimmungsumschwung rechtfertigt, es scheint eher um einen perfekten Sturm von Faktoren zu gehen", meint Aktienanalyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown.
Renditen und Dollar auf Erholungskurs
Am Rentenmarkt wird übertriebene Zinssenkungsfantasie ausgepreist - die Renditen steigen. Am Vortag war die Tendenz hier uneinheitlich gewesen. Zudem kehrten Anleger Anleihen den Rücken, weil die befürchtete militärische Eskalation im Nahen Osten bislang ausgeblieben sei, heißt es.
Der Dollar erholt sich leicht, nachdem der Greenback zu Wochenbeginn auf den tiefsten Stand seit fast sieben Monaten gefallen war. Der Euro kostet 1,0921 Dollar, nachdem er am Vortag kurz auf über 1,10 gestiegen war.
Die Erdölpreise geben leicht nach. Händler sehen dennoch Gründe für steigende Preise. Saudi-Arabien habe die Preise für September-Lieferungen nach Asien angehoben, andererseits für Lieferungen nach Nordwesteuropa reduziert. Zudem gebe es Berichte über einen Förderstopp des größten lybischen Ölfeldes Sharara aufgrund von Protesten.
Der von Händlern angesichts der geopolitischen Lage verbunden mit den Zinssenkungsspekulationen als "ungewöhnlich" bezeichneten Goldpreisrückgang setzt sich fort, wenn auch mit deutlich verminderter Dynamik. Möglicherweise verkauften Anleger das Edelmetall, um Verluste bei anderen Vermögenswerten auszugleichen.
Caterpillar mit Geschäftsausweis gesucht
Caterpillar verlieren nach auf den ersten Blick starken Geschäftszahlen anders als in der vorbörslichen Indikation 0,9 Prozent. Sorgen macht man sich am Markt über einen Umsatzrückgang von 7 Prozent in der Bauindustrie und sogar 10 Prozent bei Kunden der Minen- und Rohstoffbranche. "Die Ordertätigkeit der Kunden zeigt noch nicht die Erwartung einer zyklischen Geschäftserholung", sagt ein Händler.
Alphabet fallen um weitere 0,6 Prozent, nachdem ein US-Gericht am Vortag entschieden hatte, dass die Tochter Google illegale Praktiken zur Aufrechterhaltung von Monopolstellungen anwendet. Uber ist in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat die Erwartungen übertroffen. Der Kurs steigt um 6 Prozent.
Palantir Technologies schnellen um 10,5 Prozent empor. Das Softwareunternehmen hat im zweiten Quartal die Markterwartungen geschlagen. Auch Lucid Group schnitt in der zweiten Periode besser als gedacht ab. Zudem erhielt der Elektroautobauer eine Finanzspritze von 1,5 Milliarden Dollar aus Saudi-Arabien. Der Kurs zieht um 8 Prozent an. Lumen Technologies haussieren um 43,3 Prozent. Die Telekommunikationsgesellschaft verbuchte ein Neugeschäft von 5 Milliarden Dollar getrieben durch KI-Anwendungen.
Zoominfo Technologies brechen dagegen um 15,1 Prozent ein, der Datenverarbeiter hat seinen Ausblick gesenkt. Chegg, ein Anbieter von Lerntechnologie, glitt in der zweiten Periode in die Verlustzone ab, der Kurs rauscht 26,9 Prozent südwärts.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.719,73 +0,0% 16,46 +2,7% S&P-500 5.205,91 +0,4% 19,58 +9,1% Nasdaq-Comp. 16.258,90 +0,4% 58,82 +8,3% Nasdaq-100 17.979,83 +0,5% 84,68 +6,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,93 +0,7 3,93 -48,6 5 Jahre 3,67 +2,2 3,65 -33,2 7 Jahre 3,72 +3,0 3,69 -25,2 10 Jahre 3,82 +2,6 3,79 -6,0 30 Jahre 4,10 +2,8 4,08 13,5 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:38 Mo, 17:31 % YTD EUR/USD 1,0916 -0,3% 1,0943 1,0972 -1,2% EUR/JPY 157,67 -0,1% 159,53 157,13 +1,3% EUR/CHF 0,9290 -0,5% 0,9362 0,9337 +0,1% EUR/GBP 0,8606 +0,4% 0,8578 0,8595 -0,8% USD/JPY 144,39 +0,2% 145,76 143,19 +2,5% GBP/USD 1,2684 -0,7% 1,2759 1,2765 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1485 +0,2% 7,1443 7,1209 +0,4% Bitcoin BTC/USD 54.922,85 +0,9% 56.008,60 54.576,55 +26,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,44 72,94 -0,7% -0,50 +1,5% Brent/ICE 75,74 76,30 -0,7% -0,56 +0,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,295 35,82 +1,3% +0,48 +10,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.391,99 2.410,24 -0,8% -18,25 +16,0% Silber (Spot) 26,86 27,30 -1,6% -0,44 +13,0% Platin (Spot) 913,35 911,50 +0,2% +1,85 -7,9% Kupfer-Future 4,00 4,00 0% 0 +1,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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