MÄRKTE USA/Schwächer - Zweifel an Zinssenkungen belasten Aktien
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DOW JONES--Die Durststrecke der US-Börsen dauert am Mittwoch an. Gegen Mittag (Ortszeit New York) verliert der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 47.934 Punkte. Der S&P-500 gibt 0,9 Prozent ab. Der Nasdaq-Composite sinkt um 1,2 Prozent. Anleger scheinen weiter skeptisch, was weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr angeht. Am Vortag hatten insbesondere durchwachsene Arbeitsmarktdaten eher Wachstumssorgen genährt. Mit einer nur rund 30-prozentigen Wahrscheinlichkeit wird am Zinsterminmarkt eingepreist, dass die US-Notenbank im Januar die Leitzinsen um mindestens 25 Basispunkte reduzieren wird.
"Der Arbeitsmarktbericht zeichnet insgesamt erneut das Bild eines stagnierenden Arbeitsmarktes, in dem sowohl Neueinstellungen als auch Entlassungen verhalten bleiben. Das spielt weiteren Zinssenkungen der Fed eindeutig in die Karten - möglicherweise bereits auf der Januarsitzung, je nachdem, wie der Arbeitsmarktbericht für Dezember Anfang 2026 ausfallen wird", urteilt Marktstratege Michael Brown von Pepperstone.
Mit den nach Börsenschluss erwarteten Geschäftszahlen des Halbleiterkonzerns Micron könnten Sorgen über die extrem hohen Bewertungen im KI-Sektor befeuert oder auch gemildert werden. Zuletzt war vermehrt von einer möglichen KI-Blase die Rede gewesen.
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steht wenig verändert bei 4,15 Prozent. Die am Donnerstag anstehenden US-Inflationsdaten stellten den nächsten wichtigen Gradmesser für die Zinserwartungen dar. Eine Überraschung auf der Oberseite könnte Dollar und Renditen nach oben hieven, mutmaßt Analyst Frank Walbaum von Naga. "Wir bleiben dabei, dass die Daten unser bevorzugtes Basisszenario stützen, wonach die Federal Reserve die Zinsen nun bis mindestens Mitte nächsten Jahres unverändert lässt", ergänzt Marktstratege Simon Ballard von First Abu Dhabi Bank.
Der Dollar erholt sich mit anziehenden Marktzinsen vom jüngsten 10-Wochentief, der Dollar-Index gewinnt 0,2 Prozent. Der Markt springe nach den Arbeitsmarktdaten des Vortages nicht wirklich auf den Zug auf, dass die Fed die Zinsen bereits im Januar erneut senken könnte, urteilt Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank.
Am Goldmarkt wird die Karte Zinssenkungen intensiver gespielt, der Preis der Feinunze steigt um 0,9 Prozent. Händler verweisen auf die höchste US-Arbeitslosenquote seit mehr als vier Jahren. Zudem stützen die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Diese treiben auch die Ölpreise um etwa 1,5 Prozent nach oben. US-Präsident Donald Trump hat eine Blockade für sanktionierte Tanker angeordnet, die Venezuela anlaufen und verlassen. Insbesondere Exporte nach China wären betroffen, merken die MUFG-Analysten an.
Unter den Einzelaktien ziehen Amazon um 0,6 Prozent an - gestützt von einem Bericht, wonach der E-Commerce-Konzern über eine Investition von mindestens 10 Milliarden US-Dollar in den ChatGPT-Eigentümer OpenAI verhandelt. Die potenzielle Investition signalisierte nach einer breiteren Verunsicherung bezüglich der KI-Wachstumsgeschichte ein andauerndes Vertrauen in OpenAI.
Netflix legen um 1,2 Prozent zu, während die Papiere von Warner Bros. Discovery (-1,8%) und Paramount (-3,8%) nachgeben. Hintergrund ist ein Bericht des Wall Street Journal, wonach Warner sich darauf vorbereitet, ihren Aktionären die Ablehnung der Offerte von Paramount zu empfehlen. Netflix hatte sich mit Warner auf die Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts geeinigt, bevor Paramount ein feindliches Angebot unterbreitete.
Lennar fallen um 5 Prozent, nachdem der Hausbauer mit enttäuschenden Viertquartalszahlen und einem schwachen Ausblick aufgewartet hat. DBV Technologies haussieren indes um 25 Prozent, das französische Pharmaunternehmen erfreut mit positiven Studienergebnissen bei Kinderallergien. Die Titel des Cybersicherheitsanbieters Fortinet fallen um 3 Prozent nach einer Abstufung durch JP Morgan auf "Underweight". Nach positiven Zweitquartalszahlen des Lebensmittelkonzerns General Mills ziehen dessen Papiere um 2,2 Prozent an.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 47.934,35 -0,4% -179,91 +13,1% S&P-500 6.740,86 -0,9% -59,40 +15,6% NASDAQ Comp 22.824,86 -1,2% -286,61 +19,7% NASDAQ 100 24.771,96 -1,4% -360,98 +19,6% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1747 -0,0% 1,1749 1,1775 +13,4% EUR/JPY 182,80 +0,6% 181,77 182,27 +11,6% EUR/CHF 0,9336 -0,1% 0,9341 0,9353 -0,5% EUR/GBP 0,8779 +0,3% 0,8753 0,8769 +5,8% USD/JPY 155,62 +0,6% 154,72 154,80 -1,6% GBP/USD 1,3381 -0,3% 1,3421 1,3427 +7,3% USD/CNY 7,0631 +0,0% 7,0597 7,0542 -2,1% USD/CNH 7,0392 +0,0% 7,0362 7,0334 -4,1% AUS/USD 0,6604 -0,4% 0,6634 0,6638 +7,2% Bitcoin/USD 86.551,25 -1,4% 87.777,70 87.938,45 -7,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,15 55,27 +1,6% 0,88 -23,2% Brent/ICE 59,86 58,92 +1,6% 0,94 -21,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.342,82 4.302,85 +0,9% 39,97 +63,9% Silber 66,56 63,76 +4,4% 2,80 +120,8% Platin 1.615,30 1.573,39 +2,7% 41,91 +79,7% Kupfer 5,37 5,29 +1,5% 0,08 +30,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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