MÄRKTE USA/Scharfer Zinsabwärtstrend sorgt weiter für Kauflaune
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Schwach ausgefallene Konjunkturdaten haben am Freitag an er Wall Street die Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen in den USA befeuert und für steigende Aktienkurse gesorgt. Passend dazu zeigte die jüngste Rally der Anleihekurse keine Anzeichen von Ermüdung, die Marktzinsen gaben also erneut kräftig nach. Die Zehnjahrsrendite liegt mittlerweile bei 4,21 Prozent, verglichen mit einem Jahreshoch knapp unter 5 Prozent Mitte Oktober. Die Wirtschaftstätigkeit im verarbeitenden US-Gewerbe war im November den 13. Monat in Folge geschrumpft, was am Markt als Zeichen für die Wirksamkeit der erfolgten Zinserhöhungen verstanden wurde.
Dass es mit den Zinserhöhungen vorbei sein dürfte, dafür kamen auch Signale von US-Notenbankchef Jerome Powell. Er blieb in Äußerungen bei einem Vortrag zwar vorsichtig und sagte, "es wäre verfrüht, mit Zuversicht schlussfolgern zu wollen, dass wir eine ausreichend restriktive Positionierung erreicht haben, oder darüber zu spekulieren, wann die Geldpolitik gelockert werden könnte". Er sagte aber auch, dass der jüngste Inflationsrückgang und die allmähliche Verlangsamung beim Anstieg der Löhne ein Beweis dafür seien, dass die Zinserhöhungen der Fed erfolgreich seien.
Am Zinsterminmarkt stieg darauf die Wahrscheinlichkeit für die erste Zinssenkung bereits im März von 41,5 auf nun 55 Prozent. Eine Zinssenkung sogar schon im Januar wird mit 10 Prozent Wahrscheinlichkeit eingepreist, verglichen mit 4 Prozent am Vortag.
Der Dow-Jones-Index legte um weitere 0,8 Prozent zu auf das Jahreshoch 36.245 Punkte. Das Rekordhoch 36.952 Punkte von Januar 2022 rückt damit allmählich in Sichtweite. Der S&P-500 machte 0,6 Prozent gut, die Nasdaq-Indizes legten ähnlich zu.
Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.456 (Donnerstag: 1.685) Kursgewinner und 436(1.161) -verlierer. Unverändert schlossen 40 (71) Aktien.
Dollarerholung gestoppt
Der auf Erholungskurs befindliche Dollar machte mit den sinkenden Marktzinsen kehrt und gab wieder nach. Letztendlich ging er zum Euro wenig verändert aus dem Tag. Das Gold profitierte von den sinkenden Zinsen, weil es dadurch als Anlage relativ an Attraktivität gewinnt. Der Preis stieg um 35 Dollar auf 2.072 je Feinunze. Abgesehen von einem kurzen Ausreißer im Mai ist das der höchste Stand des Jahres.
Abwärts um gut 2 Prozent ging es mit dem Ölpreis. Die beim Treffen der Opec+ beschlossenen zusätzlichen Förderkürzungen waren am Vortag schon verpufft bzw. mit sinkenden Preisen quittiert worden. Laut Marktexperten deutet die Marktreaktion auf Bedenken hin, weil die angekündigten Kürzungen freiwillig sind. Das sei ein Zeichen, dass es immer schwieriger werde, sich auf gruppenweite Maßnahmen zu einigen und schüre Zweifel, dass die vereinbarten Förderkürzungen von den einzelnen Kartellmitgliedern auch umgesetzt würden.
"Wir vermuten, dass der nächste Schritt der Opec+ sein wird, die Produktion zu erhöhen, und dass alle angekündigten freiwilligen Kürzungen bis Ende 2024 schrittweise rückgängig gemacht werden", sagte Bill Weatherburn, Rohstoffexperte bei Capital Economics.
Pfizer unter Druck - Goldpreis steigt weiter
Deutlich um über 5 Prozent abwärts ging es mit der Pfizer-Aktie. Der Pharmariese hat einen Dämpfer bei der Studie eines Abnehmpräparats erlitten und die Studie beendet.
Tesla gaben um 0,5 Prozent nach und zeigten sich unbeeindruckt davon, dass Tesla vier Jahre nach der Vorstellung des ersten Pick-up-Modells Cybertruck nun mit der Auslieferung begonnen hat. Laut Marktexperten ist der Cybertruck eher aus Marketinggesichtspunkten interessant, weniger als Gewinnbringer.
Uber Technologies zogen um 1,7 Prozent an. Hier trieben Spekulationen über eine Aufnahme der Aktie in den S&P-500-Index, nachdem sich der Dienstleister für Personenbeförderung mit zuletzt positiven Quartalszahlen für eine Aufnahme in den Index qualifiziert hat. Sie könnte nach Börsenschluss im Zuge der vierteljährlichen Überprüfung des Index bekannt gegeben werden, hieß es.
Marvell Technology büßten 5,3 Prozent ein, nachdem der Hersteller von Speicher-, Telekommunikations- und Halbleiterprodukten für das dritte Quartal einen über Erwarten ausgefallenen Verlust mitgeteilt hatte. Mit Dell (-5,2%) zeigte sich ein weiterer Technologiewert sehr schwach. Der Computerhersteller hatte umsatzseitig enttäuscht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 36.245,50 +0,8% 294,61 +9,4% S&P-500 4.594,63 +0,6% 26,83 +19,7% Nasdaq-Comp. 14.305,03 +0,6% 78,81 +36,7% Nasdaq-100 15.997,58 +0,3% 49,71 +46,2% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,55 -15,0 4,70 13,1 5 Jahre 4,14 -13,1 4,27 13,9 7 Jahre 4,21 -13,0 4,34 24,5 10 Jahre 4,21 -12,0 4,33 33,1 30 Jahre 4,40 -9,9 4,50 42,6 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:56 Uhr Do, 17:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0880 -0,1% 1,0908 1,0908 +1,6% EUR/JPY 159,72 -1,0% 161,68 161,23 +13,8% EUR/CHF 0,9458 -0,8% 0,9540 0,9512 -4,4% EUR/GBP 0,8560 -0,8% 0,8633 0,8625 -3,3% USD/JPY 146,81 -0,9% 148,06 147,82 +12,0% GBP/USD 1,2710 +0,7% 1,2638 1,2647 +5,1% USD/CNH (Offshore) 7,1280 -0,2% 7,1494 7,1428 +2,9% Bitcoin BTC/USD 38.857,07 +3,0% 38.201,41 37.654,13 +134,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,27 75,96 -2,2% -1,69 -3,3% Brent/ICE 78,98 80,86 -2,3% -1,88 +1,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 43,88 41,88 +4,8% +2,00 -50,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.071,81 2.036,35 +1,7% +35,46 +13,6% Silber (Spot) 25,47 25,33 +0,6% +0,14 +6,3% Platin (Spot) 935,83 929,75 +0,7% +6,08 -12,4% Kupfer-Future 3,89 3,83 +1,7% +0,07 +2,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Schwach ausgefallene Konjunkturdaten haben am Freitag an er Wall Street die Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen in den USA befeuert und für steigende Aktienkurse gesorgt. Passend dazu zeigte die jüngste Rally der Anleihekurse keine Anzeichen von Ermüdung, die Marktzinsen gaben also erneut kräftig nach. Die Zehnjahrsrendite liegt mittlerweile bei 4,21 Prozent, verglichen mit einem Jahreshoch knapp unter 5 Prozent Mitte Oktober. Die Wirtschaftstätigkeit im verarbeitenden US-Gewerbe war im November den 13. Monat in Folge geschrumpft, was am Markt als Zeichen für die Wirksamkeit der erfolgten Zinserhöhungen verstanden wurde.
Dass es mit den Zinserhöhungen vorbei sein dürfte, dafür kamen auch Signale von US-Notenbankchef Jerome Powell. Er blieb in Äußerungen bei einem Vortrag zwar vorsichtig und sagte, "es wäre verfrüht, mit Zuversicht schlussfolgern zu wollen, dass wir eine ausreichend restriktive Positionierung erreicht haben, oder darüber zu spekulieren, wann die Geldpolitik gelockert werden könnte". Er sagte aber auch, dass der jüngste Inflationsrückgang und die allmähliche Verlangsamung beim Anstieg der Löhne ein Beweis dafür seien, dass die Zinserhöhungen der Fed erfolgreich seien.
Am Zinsterminmarkt stieg darauf die Wahrscheinlichkeit für die erste Zinssenkung bereits im März von 41,5 auf nun 55 Prozent. Eine Zinssenkung sogar schon im Januar wird mit 10 Prozent Wahrscheinlichkeit eingepreist, verglichen mit 4 Prozent am Vortag.
Der Dow-Jones-Index legte um weitere 0,8 Prozent zu auf das Jahreshoch 36.245 Punkte. Das Rekordhoch 36.952 Punkte von Januar 2022 rückt damit allmählich in Sichtweite. Der S&P-500 machte 0,6 Prozent gut, die Nasdaq-Indizes legten ähnlich zu.
Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.456 (Donnerstag: 1.685) Kursgewinner und 436(1.161) -verlierer. Unverändert schlossen 40 (71) Aktien.
Dollarerholung gestoppt
Der auf Erholungskurs befindliche Dollar machte mit den sinkenden Marktzinsen kehrt und gab wieder nach. Letztendlich ging er zum Euro wenig verändert aus dem Tag. Das Gold profitierte von den sinkenden Zinsen, weil es dadurch als Anlage relativ an Attraktivität gewinnt. Der Preis stieg um 35 Dollar auf 2.072 je Feinunze. Abgesehen von einem kurzen Ausreißer im Mai ist das der höchste Stand des Jahres.
Abwärts um gut 2 Prozent ging es mit dem Ölpreis. Die beim Treffen der Opec+ beschlossenen zusätzlichen Förderkürzungen waren am Vortag schon verpufft bzw. mit sinkenden Preisen quittiert worden. Laut Marktexperten deutet die Marktreaktion auf Bedenken hin, weil die angekündigten Kürzungen freiwillig sind. Das sei ein Zeichen, dass es immer schwieriger werde, sich auf gruppenweite Maßnahmen zu einigen und schüre Zweifel, dass die vereinbarten Förderkürzungen von den einzelnen Kartellmitgliedern auch umgesetzt würden.
"Wir vermuten, dass der nächste Schritt der Opec+ sein wird, die Produktion zu erhöhen, und dass alle angekündigten freiwilligen Kürzungen bis Ende 2024 schrittweise rückgängig gemacht werden", sagte Bill Weatherburn, Rohstoffexperte bei Capital Economics.
Pfizer unter Druck - Goldpreis steigt weiter
Deutlich um über 5 Prozent abwärts ging es mit der Pfizer-Aktie. Der Pharmariese hat einen Dämpfer bei der Studie eines Abnehmpräparats erlitten und die Studie beendet.
Tesla gaben um 0,5 Prozent nach und zeigten sich unbeeindruckt davon, dass Tesla vier Jahre nach der Vorstellung des ersten Pick-up-Modells Cybertruck nun mit der Auslieferung begonnen hat. Laut Marktexperten ist der Cybertruck eher aus Marketinggesichtspunkten interessant, weniger als Gewinnbringer.
Uber Technologies zogen um 1,7 Prozent an. Hier trieben Spekulationen über eine Aufnahme der Aktie in den S&P-500-Index, nachdem sich der Dienstleister für Personenbeförderung mit zuletzt positiven Quartalszahlen für eine Aufnahme in den Index qualifiziert hat. Sie könnte nach Börsenschluss im Zuge der vierteljährlichen Überprüfung des Index bekannt gegeben werden, hieß es.
Marvell Technology büßten 5,3 Prozent ein, nachdem der Hersteller von Speicher-, Telekommunikations- und Halbleiterprodukten für das dritte Quartal einen über Erwarten ausgefallenen Verlust mitgeteilt hatte. Mit Dell (-5,2%) zeigte sich ein weiterer Technologiewert sehr schwach. Der Computerhersteller hatte umsatzseitig enttäuscht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 36.245,50 +0,8% 294,61 +9,4% S&P-500 4.594,63 +0,6% 26,83 +19,7% Nasdaq-Comp. 14.305,03 +0,6% 78,81 +36,7% Nasdaq-100 15.997,58 +0,3% 49,71 +46,2% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,55 -15,0 4,70 13,1 5 Jahre 4,14 -13,1 4,27 13,9 7 Jahre 4,21 -13,0 4,34 24,5 10 Jahre 4,21 -12,0 4,33 33,1 30 Jahre 4,40 -9,9 4,50 42,6 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:56 Uhr Do, 17:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0880 -0,1% 1,0908 1,0908 +1,6% EUR/JPY 159,72 -1,0% 161,68 161,23 +13,8% EUR/CHF 0,9458 -0,8% 0,9540 0,9512 -4,4% EUR/GBP 0,8560 -0,8% 0,8633 0,8625 -3,3% USD/JPY 146,81 -0,9% 148,06 147,82 +12,0% GBP/USD 1,2710 +0,7% 1,2638 1,2647 +5,1% USD/CNH (Offshore) 7,1280 -0,2% 7,1494 7,1428 +2,9% Bitcoin BTC/USD 38.857,07 +3,0% 38.201,41 37.654,13 +134,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,27 75,96 -2,2% -1,69 -3,3% Brent/ICE 78,98 80,86 -2,3% -1,88 +1,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 43,88 41,88 +4,8% +2,00 -50,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.071,81 2.036,35 +1,7% +35,46 +13,6% Silber (Spot) 25,47 25,33 +0,6% +0,14 +6,3% Platin (Spot) 935,83 929,75 +0,7% +6,08 -12,4% Kupfer-Future 3,89 3,83 +1,7% +0,07 +2,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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