MÄRKTE USA/Rekordjagd geht weiter - Powell-Aussagen ohne Einfluss
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Wall Street zeigt sich auch am Dienstag mit keiner einheitlichen Tendenz. Während es für den Dow-Jones-Index moderat nach unten geht, haben sowohl der S&P-500 als auch die Nasdaq-Indizes wiederum neue Rekordhochs markiert. Doch geht es weiter mit Trippelschritten nach oben. Die mit Spannung erwarteten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Kongresses sorgen nur am Anleihe- und Devisenmarkt für kurzzeitige Bewegung.
Powell hat sich die Optionen für den Zeitpunkt einer Zinssenkung offen gehalten. "Wir werden weiterhin von Sitzung zu Sitzung Entscheidungen treffen", sagte er laut Text einer vorbereiteten Rede. Die Beschäftigungsdaten der vergangenen Woche senden nach Aussage von Powell zudem ein "ziemlich klares Signal" dafür, dass sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu vor zwei Jahren deutlich abgekühlt haben. Powells Einschätzung ist wichtig, weil seine Kollegen und er in den vergangenen zwei Jahren gesagt haben, dass der Arbeitsmarkt überhitzt sei und die Löhne in einem Tempo stiegen, das es der Inflation nicht erlaubte, zu ihrem 2-Prozentziel zurückzukehren.
Der Dow-Jones-Index reduziert sich am Mittag (Ortszeit) 0,1 Prozent auf 39.311 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composie geht es um 0,2 bzw 0,3 Prozent nach oben. Der Fokus richtet sich zudem auf die beginnende US-Berichtssaison. Hier gibt es am Freitag mit den Zweitquartalsergebnissen von JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup einen ersten Höhepunkt.
Technologie-Sektor geht weiter voran
Seit die Zinssenkungshoffnungen zuletzt wieder zugelegt haben, sind die zinsempfindlichen Technologiewerte erneut die Haupttreiber der jüngsten Indexaufschläge. Der Halbleitersektor im S&P-500 legt um 1,3 Prozent zu. Gesucht sind vor allem Aktien mit KI-Bezug. Intel verbessern sich um weitere 0,3 Prozent. Am Vortag war der Kurs um 6,2 Prozent vorgerückt. Der Titel hat in sechs der vergangenen sieben Sitzungen zugelegt. Zuletzt hatte sich Melius Research positiv zum Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr geäußert. Auch andere Technologiewerte wie die KI-Ikone Nvidia (+2,6%) legen weiter zu.
Helios Technologies brechen um 12,8 Prozent ein. Der Aufsichtsrat hat CEO und Präsident Josef Matosevic beurlaubt, während eine Untersuchung zu Vorwürfen eines möglichen Verstoßes gegen den Verhaltens- und Ethikkodex des Unternehmens durchgeführt wird.
Nach einer Vortagesrally von 12 Prozent ziehen Corning um weitere 3,4 Prozent an. Der Spezialglashersteller hatte seinen Ausblick angehoben.
Powell-Aussagen bewegen Dollar und Renten kaum
Der Dollar zeigt sich von den Powell-Ausssagen insgesamt kaum bewegt. Der Dollar-Index gewinnt 0,1 Prozent und notiert damit auf dem Niveau vor Beginn der Anhörung. Für einen größeren Impuls dürften die Inflationsdaten am Donnerstag sorgen. Die Zinssenkungshoffnungen hatten zuletzt wieder zugelegt.
Am Rentenmarkt steigen die Renditen mit den Powell-Aussagen leicht. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 4,2 Basispunkte auf 4,32 Prozent zu, nach 4,29 Prozent vor Beginn der Anhörung. Ian Shepherdson von Pantheon meint, dass "man zwischen den Zeilen lesen könne, dass der Basisfall von Powell eine Lockerung im September ist". Er fügt hinzu, dass das Symposium in Jackson Hole im nächsten Monat "eine ideale Gelegenheit" für Powell biete, eine mögliche Zinssenkung zu signalisieren. "Bis dahin werden ein weiterer Arbeitsmarktbericht und zwei weitere Inflationsdaten vorliegen, und wir erwarten überwiegend schwache Zahlen", ergänzt der Teilnehmer.
Am Ölmarkt lassen die Sorgen über beschädigte Infrastruktur durch Wirbelsturm Beryl im Süden der USA etwas nach - die Preise sinken moderat. Für die Notierungen von Brent und WTI geht es um jeweils 0,8 Prozent nach unten. "Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die meisten Energieinfrastrukturen unbeschadet geblieben sind", urteilt die ING.
Auch der Goldpreis zeigt sich von den Powell-Aussagen kaum bewegt. Die Feinunze verteuert sich um 0,1 Prozent auf 2.362 Dollar. Es sehe so aus, als ob die Fed Fortschritte bei ihrem Bestreben mache, die Wirtschaft in ein besseres Gleichgewicht zu bringen und so die Inflation in den Griff zu bekommen, merken die ING-Analysten an. Wenn sich die Daten weiterhin in die richtige Richtung bewegen, wird die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September weiter steigen, so die Analysten.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 39.311,22 -0,1% -33,57 +4,3% S&P-500 5.585,05 +0,2% 12,20 +17,1% Nasdaq-Comp. 18.454,52 +0,3% 50,79 +22,9% Nasdaq-100 20.482,13 +0,2% 42,58 +21,7% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,65 +1,7 4,63 22,9 5 Jahre 4,27 +3,0 4,24 27,1 7 Jahre 4,28 +3,6 4,24 30,5 10 Jahre 4,32 +4,2 4,28 44,3 30 Jahre 4,51 +4,8 4,47 54,3 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0812 -0,1% 1,0829 1,0833 -2,1% EUR/JPY 174,47 +0,2% 174,15 174,10 +12,1% EUR/CHF 0,9707 -0,1% 0,9728 0,9718 +4,6% EUR/GBP 0,8457 +0,1% 0,8455 0,8444 -2,5% USD/JPY 161,38 +0,4% 160,82 160,71 +14,6% GBP/USD 1,2784 -0,2% 1,2807 1,2830 +0,5% USD/CNH (Offshore) 7,2894 +0,0% 7,2891 7,2860 +2,3% Bitcoin BTC/USD 57.489,51 +1,4% 57.536,54 56.369,07 +32,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,71 82,33 -0,8% -0,62 +14,0% Brent/ICE 85,03 85,75 -0,8% -0,72 +12,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,13 32,15 -3,2% -1,02 +0,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.361,63 2.358,63 +0,1% +3,00 +14,5% Silber (Spot) 30,78 30,83 -0,2% -0,05 +29,5% Platin (Spot) 987,36 1.001,00 -1,4% -13,64 -0,5% Kupfer-Future 4,57 4,61 -0,9% -0,04 +16,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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