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18:38 Uhr, 01.12.2025

MÄRKTE USA/Leichte Abgaben - US-Daten nähren Zinssenkungshoffnungen

DOW JONES--Zum Start in den Dezember zeigt sich die Wall Street mit leichten Verlusten. Der Dow-Jones-Index verliert am Montagmittag (Ortszeit) 0,4 Prozent auf 47.521 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,2 Prozent nach unten und auch der Nasdaq-Composite reduziert sich um 0,2 Prozent. Der "Black Friday", der wichtigste Einkaufstag des Jahres in den USA, liefert wenig Kaufargumente für die Börse. Zwar deuten erste Daten von Mastercard Spending Pulse auf einen Anstieg der Umsätze um rund 4 Prozent auf Jahressicht hin, doch bereinigt um die noch immer hohe Inflation sieht es weniger positiv aus.

Die Indizes können sich allerdings von ihren Tagestiefs etwas erholen, denn die US-Konjunkturdaten des Tages deuten auf eine Abschwächung der Wirtschaft hin, was die zuletzt gestiegenen Erwartungen einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche untermauert. Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut ISM im November verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 48,2 (Vormonat: 48,7). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf 48,8 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der ein Schrumpfen signalisiert wird.

Auch laut einer Umfrage von S&P Global hat sich die Aktivität in der US-Industrie im November im Vergleich zum Vormonat verlangsamt, lag aber über der Erwartung der Ökonomen. "Der Hauptimpuls kam von einem starken Anstieg der Fabrikproduktion, aber das Wachstum der Auftragseingänge verlangsamte sich deutlich, was auf eine deutliche Abschwächung des Nachfragewachstums hindeutet", sagte Chefökonom Chris Williamson. "Kurz gesagt: Die Hersteller produzieren mehr Waren, finden aber oft keine Abnehmer für diese Produkte."

Ölpreise ziehen kräftig an - Dollar gibt leicht nach

Die Rohölpreise ziehen an. Die Notierungen von Brent und WTI gewinnen bis zu 1,1 Prozent. Im Markt wird auf ukrainische Drohnenangriffe auf die russische Erdölindustrie verwiesen. Zudem wird befürchtet, es könne zu einem US-Militärschlag gegen Venezuela kommen. US-Präsident Trump hatte Fluggesellschaften angewiesen, sie sollten den venezolanischen Luftraum als geschlossen betrachten. Angriffe auf Venezuela könnten die Ölexporte des Landes beeinträchtigen. Zudem heißt es, die Opec+ wolle die Ölfördermengen zunächst nicht weiter erhöhen. Allerdings kommen die Ölpreise von den Tageshochs schon wieder deutlich zurück.

Die Renditen der US-Staatsanleihen steigen am langen Ende des Marktes - die Zehnjahresrendite klettert um 6 Basispunkte auf 4,09 Prozent. Äußerungen des Gouverneurs der Bank of Japan, Kazuo Ueda, wonach die japanische Zentralbank auf der nächsten Sitzung eine mögliche Zinserhöhung erörtern werde, belasten Anleihen weltweit.

Der Dollar fällt, der Dollar-Index verliert 0,2 Prozent. Es verdichten sich laut Händlern Hinweise, dass Kevin Hassett Nachfolger von Fed-Chairman Jerome Powell werden wird. Nach Einschätzung von Analysten gilt Hassett unter den Hauptanwärtern für die Nachfolge Powells als derjenige, der der Trump-Regierung am nächsten steht. Daher sei es bei ihm am wahrscheinlichsten, dass er die Zinsen aggressiv senken würde.

Der schwache Dollar und die Hassett-Spekulation stützen übergeordnet den Goldpreis. Eine lockerere Geldpolitik in den USA wäre inflationstreibend. Die Feinunze gibt aber ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und verliert 0,1 Prozent auf 4.233 Dollar.

Bitcoin-Absturz belastet Krypto-Aktien

Ein erneuter Kursrutsch bei Bitcoin, der um 7,1 Prozent fällt, belastet am Aktienmarkt Titel mit Bezug zur Kryptowährung. Coinbase Global geben 6,4 Prozent ab, Strategy fallen um 12 Prozent und Robinhood Markets um 5,1 Prozent.

Die Aktien von Moderna fallen um 6,4 Prozent, Novavax knicken um 3,8 Prozent ein. Der oberste Impfstoff-Regulierer der FDA erklärte in einem internen Memo, dass die Behörde strengere Zulassungsregeln für Impfstoffe einführen werde.

Die Aktien von Merck & Co verlieren 2,2 Prozent, obwohl der US-Pharmakonzern für seinen Wirkstoffkandidaten MK-2214 von der US-Gesundheitsbehörde FDA den sogenannten Fast-Track-Status für eine beschleunigte Prüfung bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit erhalten hat.

Goldman Sachs (-1,8%) übernimmt Innovator Capital Management für rund 2 Milliarden US-Dollar. Damit setzt die US-Bank auf einen schnell wachsenden Bereich des Marktes für börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds - ETFs), der als "Candy" für die Babyboomer-Generation im Ruhestand bezeichnet wird. Goldman Sachs teilte mit, der Deal werde die Vermögensverwaltungssparte des Unternehmens zu einem der zehn größten Anbieter von aktiven ETFs machen.

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INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
DJIA                    47.521,46        -0,4%    -194,96     +12,2% 
S&P-500                  6.836,25        -0,2%     -12,84     +16,4% 
NASDAQ Comp             23.326,54        -0,2%     -39,15     +21,0% 
NASDAQ 100              25.403,27        -0,1%     -31,62     +21,0% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 18:08   % YTD 
EUR/USD                    1,1623        +0,2%     1,1599     1,1598  +12,0% 
EUR/JPY                    180,52        -0,3%     181,06     181,19  +11,1% 
EUR/CHF                    0,9338        +0,1%     0,9327     0,9321   -0,7% 
EUR/GBP                    0,8787        +0,3%     0,8765     0,8762   +5,9% 
USD/JPY                    155,31        -0,5%     156,11     156,22   -0,7% 
GBP/USD                    1,3228        -0,0%     1,3231     1,3236   +5,7% 
USD/CNY                    7,0685        +0,1%     7,0588     7,0591   -2,1% 
USD/CNH                    7,0701        +0,0%     7,0698     7,0688   -3,6% 
AUS/USD                    0,6553        +0,2%     0,6541     0,6548   +5,3% 
Bitcoin/USD             84.782,25        -7,1%  91.249,80  91.047,25   -3,7% 
 
ROHÖL                     zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                   59,20        58,55      +1,1%       0,65  -18,8% 
Brent/ICE                   63,00        62,38      +1,0%       0,62  -16,7% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold                     4.232,86     4.235,51      -0,1%      -2,65  +61,4% 
Silber                      58,39        56,42      +3,5%       1,97  +95,4% 
Platin                   1.431,94     1.436,82      -0,3%      -4,88  +64,1% 
Kupfer                       5,22         5,19      +0,6%       0,03  +26,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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