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16:02 Uhr, 19.07.2024

MÄRKTE USA/Kaum verändert - Crowdstrike-Problem verhindert Erholung

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NEW YORK (Dow Jones) - Zum Start in den Freitagshandel bewegen sich die Indizes an den US-Börsen kaum. Ein mutmaßlich durch ein Update des Cybersicherheits-Softwareunternehmens CrowdStrike verursachter weltweiter Ausfall von Microsoft-IT-Systemen lastet auf den globalen Aktienmärkten und dürfte auch an der Wall Street verhindern, dass sich die Kurse von ihren jüngsten Abgaben erholen. Unternehmen, Banken, Fluggesellschaften, die Londoner Börse und Notdienste haben am Freitag mit größeren Ausfällen zu kämpfen. Im frühen Geschäft verliert der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 40.490 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stagnieren jeweils.

Die Crowdstrike-Aktie sackt um 10 Prozent ab. Der Kurs von Microsoft fällt in Reaktion auf den Windows-Ausfall um 0,4 Prozent. Der Vorfall drängt andere Themen in den Hintergrund, etwa den US-Präsidentschaftswahlkampf. Ex-Präsident Donald Trump wurde auf dem Parteitag der Republikaner offiziell zu deren Kandidaten nominiert. Derweil steigt der Druck auf den Kandidaten der Demokraten, den amtierenden Präsidenten Joe Biden, sich aufgrund seines Alters und seines Gesundheitszustands aus dem Wahlkampf zurückzuziehen.

"Die Risikoaversion breitet sich auf den Finanzmärkten aus, ausgelöst durch Bedenken über sich verschärfende Handelskriege zwischen den USA und China. Ein schwerwiegender IT-Ausfall, der in Australien begann und weltweit Wellen schlägt, (...) sorgt ebenfalls für Unruhe", analysiert Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Gerade der in diesem Jahr so gut gelaufene Technologiesektor bekommt die neue Verunsicherung zu spüren, an der Trump entscheidenden Anteil hat. Der "Trump-Trade", der jüngst noch gestützt hatte, weicht einer entsprechenden Verunsicherung.

   Dollar gefragt - Renten nicht 

Eine erhöhte Nachfrage nach dem vermeintlich sicheren Rentenhafen lässt sich gleichwohl nicht feststellen. Denn leicht nachgebende Notierungen hieven die Renditen knapp ins Plus. Der Dollar verbucht dagegen etwas Zulauf von Anlegern, die auf der Suche nach einem "sicheren Hafen" sind. Der Dollarindex steigt um 0,2 Prozent.

Gewinnmitnahmen drücken derweil den Goldpreis, der im früheren Wochenverlauf auf seinen bisher höchsten Stand gestiegen war. Marktteilnehmer verweisen daneben auf schwache Goldexportdaten aus der Schweiz. Die Feinunze verbilligt sich um 1,8 Prozent.

Der etwas festere Dollar und Zweifel an der chinesischen Nachfrage lassen den Ölpreis leichter tendieren, die Sorten WTI und Brent verbilligen sich pro Fass um rund 1 Prozent.

   Netflix im Fokus 

Netflix hat dank eines starken Zuwachses der Abonnentenzahl im zweiten Quartal mehr als erwartet verdient. Die Aktie zeigt sich 3,8 Prozent fester. Eine maue Umsatzprognose des Streamingdienstes für das dritte Quartal verzeihen Anleger.

Licht und Schatten enthalten die Geschäftszahlen von Halliburton. Der Ausrüster und Dienstleister der Ölindustrie hat mehr verdient als erwartet, doch verfehlte der Umsatz die Erwartungen des Markts. Die Aktie gibt 6,8 Prozent ab.

Auch beim Versicherer Travelers (-5,8%) war der Gewinn etwas höher und der Umsatz niedriger als angenommen. Durchweg besser als angenommen waren die Geschäftszahlen des OP-Roboterherstellers Intuitive Surgical, dessen Aktie um 9 Prozent steigt.

Der Einstieg von Nvidia (-0,8%) bei Serve Robotics verhilft der Aktie des Herstellers von Lieferrobotern zu einem Kurssprung von über 65 Prozent. Wie aus einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat Nvidia im Juli vergangenen Jahres und dieses Jahr im April Aktien von Serve Robotics gekauft.

PPG Industries verlieren nach schwächeren Zweitquartalszahlen 3 Prozent. Plug Power brechen um 12,5 Prozent ein, der Wasserstoffkonzern will neue Aktien ausgeben. American Express (-3,1%) hat seinen Jahresausblick angehoben. Die Kartenumsätze der Kunden sind im zweiten Quartal ebenso gestiegen wie die Gebühreneinnahmen. Im zweiten Quartal verbuchte der Kreditkartenanbieter einen Überschuss oberhalb der Erwartungen, die Einnahmen enttäuschten jedoch.

Die an dieser Stelle stehende Tabelle muss aus technischen Gründen leider entfallen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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