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14:50 Uhr, 15.08.2025

MÄRKTE USA/Kaum Bewegung vor Treffen Trump/Putin

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DOW JONES--Die Blicke der Wall Street sind zum Wochenausklang auf das Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet, bei dem über ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine gesprochen werden soll. Allerdings sitzen weder die Ukraine noch die europäischen Staaten mit am Tisch. Die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns der Gespräche schätzt Trump auf 25 Prozent. Bei einem positiven Verlauf hat Trump zudem ein zweites Treffen unter Beteiligung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj ins Spiel gebracht. Die Futures auf den S&P-500 sowie den Nasdaq zeigen sich wenig verändert.

Die deutlich stärker als erwartet gestiegenen Erzeugerpreise vom Vortag scheint der Markt dagegen weitgehend verarbeitet zu haben. Diese haben den Zinssenkungshoffnungen, die den Markt zuletzt auf immer neue Rekordhochs geführt haben, keinen wesentlichen Dämpfer versetzt. Zudem werden bis zum Termin der nächsten Sitzung der US-Notenbank im September noch eine Reihe weiterer Daten veröffentlicht, die in die Entscheidung einfließen werden.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten des Tages haben wenig Einfluss. Die US-Einzelhandelsumsätze erhöhten sich im Juli wie erwartet um 0,5 Prozent - allerdings auf nach oben revidierter Vormonatsbasis. Der Empire State Index für den August legte dagegen deutlicher zu als prognostiziert. Die US-Importpreise sind im Juli entgegen den Erwartungen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten auf Monatssicht unveränderte Importpreise prognostiziert.

Nach Handelsbeginn folgen noch die Industrieproduktion für Juli, der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für den August und die Lagerbestände aus dem Juni.

Die Aktien von Applied Materials brechen vorbörslich um 12,8 Prozent ein. Der US-Chipausrüster prognostiziert für das laufende vierte Geschäftsquartal rückläufige Gewinne und Umsätze aufgrund von Herausforderungen in China und schwankender Nachfrage seitens anderer Kunden. Dies sagte der CFO des Konzerns, Brice Hill, in einem Interview.

Intel gewinnen 2,9 Prozent. Intel und die Trump-Administration erörtern nach Angaben informierter Kreise die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung der US-Regierung an dem angeschlagenen Chiphersteller. Ein solcher Schritt würde Trumps "America first"-Agenda voranbringen und gleichzeitig den politischen Druck auf Intel-Chef Lip-Bu Tan verringern. Trump habe die Idee während eines Treffens mit Tan am Montag im Weißen Haus besprochen, so mehrere mit der Situation vertraute Personen. Die Überlegungen befänden sich noch in einem frühen Stadium und könnten scheitern, sagten sie.

Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett hat im zweiten Quartal Aktien von Apple verkauft und ihre Beteiligung an dem iPhone-Hersteller damit weiter reduziert. Dagegen nahm Berkshire die Unitedhealth Group in ihr Portfolio auf. Die Aktien von Unitedhealth steigen um 10 Prozent, die Papiere von Apple zeigen sich wenig verändert.

Dollar mit Abgaben vor Treffen

Der Dollar zeigt sich im Vorfeld des Treffens zwischen Trump und Putin mit Abgaben. Der Dollar-Index verliert 0,3x Prozent. Der Greenback könnte fallen, sollten Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands zwischen der Ukraine und Russland erzielt werden und damit die geopolitischen Risiken nachlassen, so ING-Analyst Francesco Pesole. Das positivste Szenario für den Dollar wäre, wenn das Treffen keine Ergebnisse bringt. Derzeit werde der Dollar jedoch eher von US-Daten getrieben, sagt er. Die Märkte hätten ihre Wetten auf Zinssenkungen nach den höher als erwarteten US-Erzeugerpreisen reduziert. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte dies die negativen Auswirkungen eines möglichen Waffenstillstandsabkommens ausgleichen, so Pesole.

Auch für die Ölpreise geht es nach unten. Die Notierungen für Brent und WTI fallen um jeweils 0,5 Prozent. "Jede Änderung der US-Sanktionen gegen Russland, den zweitgrößten Produzenten der Opec+, könnte die durch den Ukraine-Krieg gestörten Handelsströme neu gestalten, da Russland zunehmend auf Preisnachlässe für Verkäufe an China und Indien angewiesen ist", meint Soojin Kim, Analyst bei MUFG. Gleichzeitig lasten die Erwartungen eines Angebotsüberschusses und die Unsicherheiten über die Nachfrageaussichten auf dem Markt.

Wenig Bewegung gibt es dagegen am Anleihemarkt. Der Goldpreis legt mit dem schwachen Dollar leicht zu.

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DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 17:15   % YTD 
EUR/USD                     1,1694        +0,4%      1,1652      1,1714  +13,0% 
EUR/JPY                     171,76        -0,2%      172,18      172,39   +5,9% 
EUR/CHF                     0,9419        +0,1%      0,9410      0,9422   +0,4% 
EUR/GBP                     0,8622        +0,1%      0,8612      0,8635   +4,2% 
USD/JPY                     146,87        -0,6%      147,78      147,17   -6,3% 
GBP/USD                     1,3563        +0,2%      1,3530      1,3566   +8,5% 
USD/CNY                     7,1363        +0,0%      7,1329      7,1281   -1,1% 
USD/CNH                     7,1839        +0,1%      7,1795      7,1788   -2,1% 
AUS/USD                     0,6516        +0,3%      0,6499      0,6545   +5,8% 
Bitcoin/USD             118.746,50        +0,6%  117.991,40  120.687,95  +29,5% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    63,62        63,96       -0,5%       -0,34  -10,9% 
Brent/ICE                    66,52        66,84       -0,5%       -0,32  -10,5% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.342,21     3.336,90       +0,2%        5,31  +27,9% 
Silber                       37,85        38,03       -0,5%       -0,18  +33,4% 
Platin                    1.149,32     1.168,11       -1,6%      -18,79  +31,0% 
Kupfer                        4,48         4,48       +0,1%        0,00   +9,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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