MÄRKTE USA/Hoffnungen im Zoll-Streit treiben Wall Street an
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DOW JONES--Leichter Optimismus in Bezug auf die Entwicklungen im Handelsstreit haben zu Wochenbeginn an der Wall Street für steigende Kurse gesorgt. Dabei markierten S&P-500 und Nasdaq-Composite erneut Rekordstände. US-Handelsminister Howard Lutnick und Finanzminister Scott Bessent schürten Hoffnungen auf den baldigen Abschluss zahlreicher Handelsabkommen der USA mit Handelspartnern. Zuversichtlich stimmte auch, dass die Zollverhandlungen zwischen den USA und Kanada doch fortgesetzt werden, nachdem US-Präsident Donald Trump sie am Freitag noch für abgebrochen erklärt hatte. Kanada will Zugeständnisse bei der Digitalsteuer machen. Washington räumt darüber hinaus seinen wichtigsten Handelspartnern offenbar mehr Zeit für Verhandlungen ein, wie Bessent erklärte. Bislang endet die Frist bis zum Inkrafttreten der reziproken Zölle am 9. Juli.
Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 44.095 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen jeweils 0,5 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.586 (Freitag: 1.532) Kursgewinner gezählt, denen 1.207 (1.241) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 39 (68) Titel.
Am Rentenmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen leicht nach und verlor 3 Basispunkte auf 4,23 Prozent. Atlanta-Fed-Präsident Raphael Bostic geht in seiner Basiserwartung davon aus, dass es für die Fed angemessen sein werde, die Zinssätze dieses Jahr einmal zu senken. Die erhöhte Unsicherheit bedeute, dass es für die Zentralbank wahrscheinlich noch zu früh sei, zu handeln. Am Markt wird eher mit zwei Zinsenkungen 2025 gerechnet. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Juni unerwartet eingetrübt. Zuletzt hatten schwächere US-Daten die Zinssenkungsfantasien angefacht.
Der Dollar-Index fiel um weitere 0,6 Prozent auf ein neues Dreijahrestief. Der Greenback steht kurz vor dem schwächsten ersten Halbjahr seit rund vier Jahrzehnten. "Die Erosion der Unabhängigkeit der Geldpolitik bedeutet, dass der Dollar mittelfristig langsam aber sicher weiter nach unten driften sollte", so Pepperstone mit Blick auf die von Trump entfachte Nachfolgediskussion für US-Notenbankchef Jerome Powell.
Der Goldpreis holte einen Teil seiner Verluste vom Freitag wieder auf. Ein nachlassendes Sicherheitsbedürfnis der Anleger hatte das Edelmetall belastet. Die Feinunze verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 3.308 Dollar. Gold hat in den ersten sechs Monaten des Jahres um mehr als 25 Prozent zugelegt - der größte Zugewinn seit 2007.
Die Ölpreise gaben mit der anhaltenden Waffenruhe im Nahen Osten weiter nach. Es fehlten neue Impulse, hieß es. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 0,8 Prozent. Die Blicke richten sich nun auf das Treffen der Opec+ am Wochenende, bei dem erwartet wird, dass sich die Gruppe auf eine Erhöhung der Produktion im August um mindestens weitere 411.000 Barrel pro Tag einigen wird.
Bankentitel gesucht - Erneuerbare-Energie-Titel schwach
Wells Fargo stiegen um 0,7 Prozent, JP Morgan um 1,0 Prozent und Goldman Sachs um 2,4 Prozent. Die größten US-Kreditinstitute verfügen über die nötigen Voraussetzungen, um einen schweren Wirtschaftsabschwung zu überstehen, so die Ergebnisse des jährlichen Stresstests der US-Notenbank.
Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energie standen unter Druck, weil die neueste Version des Steuer- und Ausgabengesetzes des Senats Steuergutschriften für groß angelegte Wind- und Solarprojekte bis Ende 2027 auslaufen lassen wird - früher als in vorherigen Entwürfen. Die neueste Version enthält zudem eine überraschende neue Steuer auf Projekte, die Materialien aus China verwenden. Enphase gaben um 3,0 Prozent nach, NextEra Energy und AES um jeweils 2,1 Prozent. Die Aussicht auf auslaufende Subventionen beim Kauf von E-Autos drückte Tesla um weitere 1,8 Prozent nach unten.
Oracle stiegen um 4,0 Prozent. Der Konzern hat nach Aussage von CEO Safra Catz einen starken Start in das neue Geschäftsjahr verzeichnet. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat der Konzern mehrere Cloud-Verträge geschlossen. Einer davon soll ab dem Geschäftsjahr 2027/28 über 30 Milliarden US-Dollar zum Jahresumsatz beitragen.
Die US-Baumarktkette Home Depot (-0,6%) hat über ihre Tochtergesellschaft SRS Distribution eine Vereinbarung zum Kauf von GMS (+11,7%) erzielt. Das Gesamtvolumen liegt bei 4,3 Milliarden US-Dollar bzw. 5,5 Milliarden Dollar inklusive Schulden.
Juniper Networks gewannen 8,4 Prozent. Das Justizministerium hat eine Klage beigelegt, die die Übernahme des Anbieters von drahtlosen Netzwerklösungen durch Hewlett Packard Enterprise im Wert von 14 Milliarden Dollar in Frage stellte. Als Teil der Einigung muss HPE (+11,1%) ihr globales Instant On Campus- und Filialgeschäft abstoßen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.094,77 +0,6% 275,50 +3,0% S&P-500 6.204,95 +0,5% 31,88 +5,0% NASDAQ Comp 20.369,73 +0,5% 96,27 +5,0% NASDAQ 100 22.679,01 +0,6% 144,81 +7,2% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1779 +0,4% 1,1731 1,1716 +13,3% EUR/JPY 169,60 +0,1% 169,50 169,56 +4,0% EUR/CHF 0,9345 -0,3% 0,9372 0,9360 -0,2% EUR/GBP 0,8582 +0,4% 0,8550 0,8545 +3,3% USD/JPY 143,99 -0,3% 144,49 144,72 -8,2% GBP/USD 1,3726 +0,0% 1,3722 1,3710 +9,6% USD/CNY 7,1564 -0,2% 7,1696 7,1690 -0,5% USD/CNH 7,1583 -0,2% 7,1691 7,1720 -2,3% AUS/USD 0,6581 +0,7% 0,6538 0,6531 +5,7% Bitcoin/USD 107.781,05 +0,2% 107.565,35 106.658,30 +13,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,98 65,52 -0,8% -0,54 -9,6% Brent/ICE 67,63 67,77 -0,2% -0,14 -11,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.307,61 3.274,29 +1,0% 33,33 +24,8% Silber 30,64 30,67 -0,1% -0,03 +10,0% Platin 1.145,76 1.142,44 +0,3% 3,32 +30,4% Kupfer 5,05 5,07 -0,4% -0,02 +23,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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