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14:55 Uhr, 18.09.2025

MÄRKTE USA/Festere Eröffnung erwartet - Fed-Zinssignale wirken

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DOW JONES--Mit Aufschlägen dürfte die Wall Street am Donnerstag in den Handel starten. Nachdem die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank um 25 Basispunkte am Vortag, gepaart mit der Aussicht auf weitere Senkungen noch im laufenden Jahr, noch keine großen Akzente gesetzt hatte, entfaltet sie zusammen mit den begleitenden Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell nun offenbar mehr Wirkung. Der Future auf den S&P-500 steigt um 0,7 Prozent.

Die Zinssenkung sei ein klares Signal, befindet Gina Bolvin, Präsidentin der Bolvin Wealth Management Group. "Der sich abschwächende Arbeitsmarkt und die hartnäckige Inflation haben die Währungshüter zum Handeln gedrängt - aber schrittweise", sagt sie. Dies sei keine Kehrtwende, sondern ein maßvoller Schritt. "Die Fed vollzieht eine Gratwanderung, und die bevorstehenden Inflations- und Arbeitsmarktdaten werden bestimmen, was als Nächstes kommt."

Jack McIntyre von Franklin Templeton weist darauf hin, dass es mit Blick auf die geldpolitischen Ansichten für 2026 erhebliche Uneinigkeit gegeben habe. Das werde wahrscheinlich mehr Volatilität an den Finanzmärkten im nächsten Jahr bedeuten. "Es ist nachvollziehbar, dass weitere Zinssenkungen erwartet werden, weil die Geldpolitik mit Verzögerung wirkt und die Arbeitsmarktstatistik ein nachlaufender Wirtschaftsindikator ist", so McIntyre weiter mit Blick darauf, dass die Notenbanker vorrangig auf die Abschwächung am Arbeitsmarkt reagiert hätten.

Die vorbörslich veröffentlichten Konjunkturdaten liefern keine Impulse. So hat sich die Zahl der wöchentlichen Erstanträge kräftiger reduziert als erwartet. Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im September stärker aufgehellt als erwartet. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf plus 23,2 Punkte von minus 0,3 im August. Volkswirte hatten nur einen Indexstand von plus 2,0 erwartet. Nach der Startglocke steht noch der Index der Frühindikatoren für August an.

Der Dollar baut seine Vortagesgewinne weiter aus. Der Dollar-Index gewinnt 0,3 Prozent. Die Fed habe die Zinsen wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt, allerdings habe der Tonfall von Fed-Chef Powell das von einigen erwartete Element der Dringlichkeit für Zinssenkungen vermissen lassen, so Devisenexpertin Jane Foley von der Rabobank. Es seien zwar weitere Zinssenkungen signalisiert worden, aber das "Tempo und das Ausmaß der Schritte dürften nicht so dynamisch sein, wie es einige der jüngsten Marktspekulationen angedeutet haben", ergänzt Foley.

Der Goldpreis zeigt sich mit einem leichten Plus. Die Feinunze verteuert sich um 0,1 Prozent auf 3.668 Dollar und liegt damit weiter in Reichweite des jüngsten Allzeithochs bei 3.707 Dollar. Grund ist der geldpolitische Ausblick der US-Notenbank, den die Anleger als weniger "dovish" als zuvor erwartet interpretierten, heißt es.

Die Ölpreise bauen ihre Vortagesverluste noch leicht aus. Die Notierungen für Brent und WTI fallen um bis zu 0,5 Prozent. Die Investoren wägen die erwartete Zinssenkung der Fed und die Nachfragesorgen ab, heißt es. Die Investoren könnten den Schritt als "Risikomanagement-Senkung" aufgefasst haben, die dazu dient, wirtschaftliche Risiken abzuwehren, anstatt Teil einer bedeutenderen dovishen Verschiebung zu sein, so Thomas Mathews von Capital Economics. Am Anleihemarkt zeigt sich kaum Bewegung.

Intel-Aktie haussiert mit Nvidia-Investition

Bei den Einzelwerten schnellt die Intel-Aktie vorbörslich um 30 Prozent nach oben. Nvidia wird im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Chipkonzern 5 Milliarden Dollar in das Unternehmen investieren. Ziel ist es, gemeinsam maßgeschneiderte Produkte für Rechenzentren und Personal Computing zu entwickeln.

Die Nvidia-Aktie holt die Vortagesabgaben wieder auf und steigt um 2,8 Prozent. Chinas Cybersicherheitsbehörde hatte im früheren Wochenverlauf große Technologie-Unternehmen aufgefordert, die neuesten Chips von Nvidia nicht zu kaufen. Die unmittelbaren Auswirkungen auf Nvidia dürften aber gering sein, weil die Auslieferungen des Chips gerade erst begonnen hätten und die meisten Länder sich noch in der Testphase befänden, so China-Ökonomin Leah Fahy von Capital Economics. Im Fahrwasser gewinnen Broadcom 1,6 Prozent.

Google und Paypal haben eine mehrjährige strategische Partnerschaft vereinbart, um ihre Fähigkeiten im digitalen Handel zu vereinen und KI-basierte Einkaufserlebnisse zu entwickeln. Die Paypal-Aktie erhöht sich um 2,5 Prozent, die Aktie der Google-Mutter Alphabet steigt um 1,1 Prozent.

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DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Di, 17:20   % YTD 
EUR/USD                     1,1804        -0,1%      1,1816      1,1839  +14,6% 
EUR/JPY                     174,26        +0,4%      173,63      173,56   +6,7% 
EUR/CHF                     0,9330        +0,1%      0,9322      0,9330   -0,6% 
EUR/GBP                     0,8677        +0,1%      0,8671      0,8677   +5,1% 
USD/JPY                     147,63        +0,5%      146,95      146,60   -6,9% 
GBP/USD                     1,3604        -0,2%      1,3627      1,3644   +9,0% 
USD/CNY                     7,0890        +0,0%      7,0855      7,0861   -1,7% 
USD/CNH                     7,1040        +0,0%      7,1019      7,1078   -3,1% 
AUS/USD                     0,6638        -0,2%      0,6653      0,6669   +8,0% 
Bitcoin/USD             117.271,90        +1,0%  116.076,10  115.154,30  +23,5% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    64,35        64,05       +0,5%        0,30  -11,4% 
Brent/ICE                    68,24        67,95       +0,4%        0,29   -9,6% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.667,99     3.663,40       +0,1%        4,59  +40,5% 
Silber                       41,85        41,67       +0,4%        0,18  +47,4% 
Platin                    1.184,84     1.157,16       +2,4%       27,68  +34,3% 
Kupfer                        4,61         4,63       -0,4%       -0,02  +12,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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