MÄRKTE USA/Etwas fester - Berichtssaison macht Kurse
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--Die Rekordjagd an der Wall Street setzt sich nach dem ereignisarmen Wochenstart am Dienstag fort. Allerdings dürften die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Zum einen, weil am Mittwoch die Zinsentscheidung der US-Notenbank für Vorsicht sorgen dürfte, zum anderen, weil zum Ende der Woche die Frist der USA für weitere Zollvereinbarungen ausläuft. Daneben stehen im weiteren Wochenverlauf noch wichtige US-Konjunkturdaten auf dem Kalender.
Kurz nach Handelsbeginn liegt der Dow-Jones-Index kaum verändert bei 44.803 Punkten, gebremst von kräftigeren verlusten bei Merck & Co. Der breite S&P-500-Index kommt um 0,2 Prozent voran, die Nasdaq-Indizes um bis zu 0,4 Prozent.
Die Fed dürfte die Zinsen unverändert lassen, weil sie zunächst weiter die Folgen der Trump'schen Zollpolitik beobachten will. "Ich würde in diesem Jahr ein oder zwei Zinssenkungen erwarten, aber wenn wir weiterhin die gleiche Unsicherheit in Bezug auf die Zoll- und Handelspolitik haben, macht das den Rahmen für eine Zinssenkung besonders schwierig", sagt Marktstratege Christian Hoffmann von Thornburg Investment Management.
Der Dollar baut die kräftigen Vortagesgewinne aus. Für den Euro geht es abwärts auf 1,1530 Dollar, ein Minus von 0,5 Prozent. Als Folge des Zoll-Rahmenabkommens zwischen den USA und der EU sprechen viele Marktexperten von einem verstärkten Zinssenkungsszenario, während zugleich die US-Notenbank länger im Wartemodus bleiben könnte. Laut der Commerzbank wird der Dollar davon gestützt, dass sich angesichts des Abkommens das Risiko einer US-Rezession verringert hat.
Am US-Anleihemarkt sinken die Renditen nach dem Anstieg vom Vortag wieder etwas, im Zehnjahresbereich um 4 Basispunkte auf 4,40 Prozent. Der Goldpreis holt einen Teil seiner Vortagesverluste wieder auf, er steigt leicht um 0,2 Prozent. Die Ölpreise ziehen weiter an um rund 1 Prozent. Sie werden ebenfalls gestützt von wieder zuversichtlicheren Konjunktureinschätzungen nach dem US/EU-Deal.
Am Aktienmarkt macht die Berichtssaison die Kurse. Unitedhealth hat im zweiten Quartal weniger verdient und umgesetzt als erwartet. Dazu gab der Versicherer eine Prognose ab, die klar unter dem Ausblick vom Mai liegt. Die Aktie fällt um 5,4 Prozent. Merck & Co. will mit einem auf mehrere Jahre angelegten Sparprogramm Ressourcen für neue Produkte freisetzen. Der Pharmariese verbuchte im zurückliegenden Quartal geringere Einnahmen und Umsätze und kappte seine Prognose für das Gesamtjahr. Die Quittung ist ein Kursminus von 7,7 Prozent.
Ein schwächeres US-Geschäft hat United Parcel Service (UPS) einen Umsatz- und Gewinnrückgang beschert. Für das laufende Jahr traut sich der Logistiker wegen der ökonomischen Unsicherheit nach wie vor keine Prognose zu. Die Aktie verbilligt sich um 6,6 Prozent. Procter & Gamble hat im vierten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Das Papier des Konsumgüterherstellers gibt dennoch um 1,1 Prozent nach. Boeing hat mit Hilfe von zügigeren Flugzeugauslieferungen das beste Quartalsergebnis seit 2023 vorgelegt. Auch hier gibt der Kurs dennoch nach, und zwar um 0,7 Prozent.
In der Ölbranche gibt es eine Übernahme. Der Ölfeldausrüster Baker Hughes übernimmt Chart Industries für 13,6 Milliarden Dollar. Chart, ein Spezialist für Prozesstechnologie, beendet damit eine zuvor getroffene Fusionsvereinbarung mit Flowserve. Baker Hughes verlieren 3,1 Prozent, Chart steigen um 13,1 Prozent. Für Flowserve geht es um rund 6 Prozent nach oben.
Auch bei der Eisenbahn kommt es zu einem Zusammenschluss. Der Bahnkonzern Union Pacific kündigte die Übernahme von Norfolk Southern im Wert von 85 Milliarden Dollar an. Union Pacific kommen um 0,8 Prozent zurück, Norfolk Southern um 2,5 Prozent.
Spotify sacken um 8,7 Prozent ab. Der Streaming-Dienst hat im zweiten Quartal zwar mehr Abonnenten gewonnen, schrieb aber dennoch rote Zahlen. Gut läuft es beim Zahlungsdienstleister Paypal, der die Jahresprognose nach einem überraschend guten zweiten Quartal erhöht hat. Der Kurs legt aber nur leicht um 0,3 Prozent zu.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.803,32 -0,1% -34,24 +5,4% S&P-500 6.400,71 +0,2% 10,94 +8,6% NASDAQ Comp 21.245,09 +0,3% 66,50 +9,7% NASDAQ 100 23.454,49 +0,4% 98,22 +11,2% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 19:30 % YTD EUR/USD 1,1546 -0,4% 1,1591 1,1593 +11,9% EUR/JPY 171,53 -0,4% 172,19 172,16 +5,7% EUR/CHF 0,9302 -0,1% 0,9309 0,9307 -0,8% EUR/GBP 0,8664 -0,1% 0,8676 0,8674 +4,8% USD/JPY 148,56 +0,0% 148,56 148,51 -5,5% GBP/USD 1,3326 -0,3% 1,3361 1,3367 +6,7% USD/CNY 7,1581 +0,2% 7,1460 7,1584 -0,9% USD/CNH 7,1834 +0,0% 7,1818 7,1826 -2,1% AUS/USD 0,6509 -0,2% 0,6524 0,6514 +5,4% Bitcoin/USD 118.623,00 +0,4% 118.119,45 117.837,25 +24,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,39 66,71 +1,0% 0,68 -7,0% Brent/ICE 70,65 70,04 +0,9% 0,61 -7,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.317,87 3.311,12 +0,2% 6,75 +26,1% Silber 32,98 32,94 +0,1% 0,04 +18,1% Platin 1.211,69 1.202,72 +0,7% 8,97 +37,3% Kupfer 5,60 5,60 0% 0,00 +42,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
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