MÄRKTE USA/Erneute Abgaben - Zoll-Aussagen im Fokus
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DOW JONES--Nach dem Zwischenhoch zur Wochenmitte ging es an der Wall Street am Donnerstag erneut abwärts. Die Aussagen zu den verhängten Zöllen der Regierung von US-Präsident Donald Trump bereiten dem Markt derzeit stärkere Schwierigkeiten, sich einen Reim auf die Handelspolitik zu machen, hieß es. Am Mittwoch war es noch nach oben gegangen, nachdem das Weiße Haus die US-Autohersteller Ford, General Motors und Stellantis, die aus Kanada und Mexiko Fahrzeuge importieren, für einen Monat von den Zöllen ausgenommen hatte. Es war aber keine grundsätzliche Zurücknahme der Zollpläne von US-Präsident Trump. Die Investoren sind durch die täglichen Änderungen in der Zollpolitik beunruhigt, hieß es.
Am Berichtstag gab es weitere Zoll-Verschiebungen. Mexikanische Waren, die mit dem Freihandelsabkommen USMCA konform sind, werden bis zum nächsten Monat nicht mit Zöllen belegt, teilte Trump mit. Zölle auf Stahl und Aluminium will der US-Präsident dagegen in der kommenden Woche wie geplant einführen.
Der Dow-Jones-Index verlor 1,0 Prozent auf 42.579 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,8 Prozent. Für den Nasdaq-Composite ging es um 2,6 Prozent nach unten, belastet von schwachen Ergebnissen bei Marvell Technology. Dabei standen den 764 (Mittwoch: 1.847) Kursgewinnern, 2.009 (916) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 47 (78) Titel.
Im Handel verwies man auch auf global wieder anziehende Marktzinsen, die erneut hochkochenden Sorgen vor Handelskriegen und die mit Enttäuschung aufgenommenen Geschäftsausweise im Technologiesektor. Dazu gesellte sich die Unsicherheit über die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt mit den offiziellen Februar-Daten am Freitag. Der Arbeitsmarktbericht dürfte die Erwartungen an den künftigen Zinspfad der US-Notenbank neu justieren. Gleichwohl will die Fed sich erst ein Bild von den Auswirkungen der aktuellen US-Handelspolitik machen.
Gute Konjunkturdaten
Gute Signale kamen von den US-Konjunkturdaten des Tages. So ist die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA im vierten Quartal nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet etwas stärker gestiegen als erwartet. Zudem haben sich die Lohnstückkosten mit einer hochgerechneten Jahresrate von 2,2 Prozent nicht so stark wie erwartet erhöht. Vorläufig war eine Zunahme von 3,0 Prozent gemeldet worden, Ökonomen hatten eine Revision auf ein Plus von 3,0 Prozent erwartet.
Der Euro zog mit der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank etwas an. Diese hat ihre Geldpolitik wie erwartet weiter gelockert und betrachtet diese nun als "bedeutend weniger restriktiv". Daraus leitete man im Handel ab, dass womöglich weniger Zinssenkungen nötig sind, wodurch der Euro gestützt wird. Der Dollar-Index fiel um weitere 0,1 Prozent.
Die Ölpreise tendierten uneinheitlich. Händler verwiesen auf die jüngsten Zoll-Aussagen der USA. "Zwar können Zolländerungen kurzfristig für Entlastung sorgen, doch deuten die globalen Unsicherheiten bei der Nachfrage und das steigende Angebot darauf hin, dass die Rohölpreise unter Druck bleiben könnten, was das Potenzial für eine nachhaltige Erholung einschränkt", so Terence Hove von Exness.
Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen uneinheitlich im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag. Zudem sei weiter unklar, wie sich die Zölle der US-Regierung auf die Wirtschaft auswirken werden.
Der Goldpreis gab leicht nach, die Feinunze verlor 0,3 Prozent auf 2.909 Dollar. Nach dem Erreichen des Rekordhochs sei Gold stark gefallen, was nicht überraschend sei, da es nach technischen Handelsindikatoren stark überkauft gewesen sei, sagte David Morrison von Trade Nation. Es sei aber ungewiss, ob die Korrektur bereits vorbei sei oder ob es noch weiter nach unten gehe.
Marvell Technology stürzen ab
Bei den Einzelwerten sorgten die Geschäftszahlen von Marvell Technology für schlechte Stimmung, die Aktie brach um 19,8 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern verschreckte trotz Viertquartalszahlen knapp über Markterwartung mit einem Ausblick, der die offenbar zuletzt extrem gestiegenen Erwartungen nicht in Gänze erfüllte. Nvidia verloren im Sog 5,6 Prozent.
Boeing-CEO Kelly Ortberg befürchtet laut einem Agenturbericht, dass die Anfang der Woche verhängten US-Einfuhrzölle die Kosten für bestimmte aus Kanada bezogene Teile in die Höhe treiben und breitere Lieferketten-Schwierigkeiten nach sich ziehen könnten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, sagte Ortberg, seine größte Sorge sei eine anhaltende Unterbrechung der Lieferkette, die "sehr, sehr teuer für uns" werden könnte, wenn Boeing keinen Zugang zu bestimmten Komponenten der Lieferkette habe. Boeing verloren 2,9 Prozent.
Für die Papiere von Victoria's Secret ging es um 8,2 Prozent nach unten. Der Dessous-Hersteller hat zwar im vierten Quartal beim Umsatz besser als am Markt erwartet abgeschnitten, der Ausblick auf das erste Quartal enttäuschte allerdings.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.579,1 -1,0% -427,51 +1,1% S&P-500 5.738,5 -1,8% -104,11 -0,7% NASDAQ Comp 18.069,3 -2,6% -483,48 -3,9% NASDAQ 100 20.052,6 -2,8% -575,83 -1,8% DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag % YTD EUR/USD 1,0787 -0,0% 1,0791 +4,3% EUR/JPY 159,4475 -0,7% 160,5990 -1,4% EUR/CHF 0,9529 -0,9% 0,9612 +2,9% EUR/GBP 0,8376 +0,1% 0,8370 +1,2% USD/JPY 147,8225 -0,7% 148,8215 -5,4% GBP/USD 1,2878 -0,1% 1,2892 +2,9% USD/CNY 7,1577 +0,1% 7,1510 -0,8% USD/CNH 7,2467 +0,1% 7,2360 -1,3% AUS/USD 0,6331 +0,0% 0,6330 +2,3% Bitcoin USD 89.097,95 -1,4% 90.407,30 -3,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,78 66,31 +0,7% 0,47 -0,7% Brent/ICE 69,37 69,36 +0,0% 0,01 -7,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.909,44 2.918,93 -0,3% -9,49 +11,2% Silber (Spot) 30,23 30,27 -0,1% -0,04 +8,4% Platin (Spot) 897,78 898,75 -0,1% -0,97 +2,7% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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