MÄRKTE USA/Erneute Abgaben - Überraschend schwache US-Arbeitsmarktdaten
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DOW JONES--Mit Verlusten zeigt sich die Wall Street nach den schwächer als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten am letzten Handelstag der Woche. Damit setzt sich die negative Entwicklung des Vortages fort. Die Volatilität hat zuletzt deutlich zugenommen - Anleger versuchen, sich einen Reim auf die sich schnell ändernden Ankündigungen zur US-Zollpolitik zu machen. Investoren seien durch den täglichen Wechsel in der Zollpolitik extrem verunsichert, heißt es im Handel.
Den Arbeitsmarktdaten zufolge hat die US-Wirtschaft im Februar 140.000 neue Stellen geschaffen - deutlich weniger als die erwarteten 170.000. Auch erhöhte sich die Arbeitslosenquote unerwartet auf 4,1 von 4,0 Prozent. Die Zahlen reihen sich damit ein in die Serie zuletzt schwacher US-Daten. Zusammen mit einem stärker als erwarteten Inflationsdruck machen sich am Markt nun Stagflationssorgen breit. Offenbar interpretiert der Markt die Daten dahingehend, dass der Druck auf die US-Notenbank weiter zunimmt, die Geldpolitik eher zu lockern als zu verschärfen.
"Der US-Stellenaufbau ist im Februar enttäuschend niedrig ausgefallen. Die von uns erwartete Gegenbewegung auf einen wegen schlechten Wetters geringen Stellenaufbau im Januar ist ausgeblieben", so LBBW-Ökonom Dirk Chlench. Auch zeigten die Personalabbaupläne in der Bundesverwaltung erste Ergebnisse. Dort habe die Beschäftigung um 10.000 Stellen abgenommen. "Wir sehen die US-Wirtschaft zwar nicht in eine Rezession abgleiten, aber der Arbeitsmarktbericht für Februar dürfte die Marktteilnehmer nicht davon abhaltend, weiter darauf zu spekulieren", urteilt er.
Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 0,9 Prozent auf 42.182 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,2 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite büßt 1,5 Prozent ein.
Zolldurcheinander hält an
Unverändert setzt sich zum Wochenschluss das Durcheinander bei der künftigen Zollpolitik fort. Die USA haben die Abgaben auf einige Waren aus Mexiko und Kanada teilweise wieder zurückgenommen. US-Präsident Donald Trump gewährte Amerikas Nachbarn und größten Handelspartnern einen einmonatigen Aufschub der 25-prozentigen Zölle auf eine Reihe von Waren und setzte damit einen weiteren Showdown für den 2. April an. Es war das zweite Mal innerhalb eines Monats, dass Trump von den Zöllen gegen Mexiko und Kanada abrückte.
Zwar begrüßen Marktakteure die Schlagzeilen. Aber das ständige Hin und Her dürfte eher weiter verunsichern, so Stimmen aus dem Handel. "Da es sich hierbei um eine Verschiebung und nicht um eine dauerhafte Ausnahme handelt und da auch gegenseitige Zölle nach dem 2. April angekündigt werden sollen, bleibt viel Unsicherheit in Bezug auf Zölle bestehen. Die Stimmung verschlechtert sich dann erneut (...)", urteilt Ökonom Peter Sidorov von der Deutschen Bank.
Dollar gibt weiter nach
Der Dollar baut seine Abgaben weiter aus. Der Dollar-Index verliert 0,3 Prozent. Der Dollar-Rückgang wird sich wahrscheinlich nicht fortsetzen, sagt Monex Europe Analyst Nick Rees. Derzeit seien die Märkte besorgt über Risiken für das US-Wirtschaftswachstum durch Zölle nach einem starken Rückgang in den Stimmungsindikatoren. "Aber das steht im Widerspruch zu den harten Daten, die sich noch nicht gedreht haben." Unterdessen deuten die Daten auf eine steigende US-Inflation hin, die dazu führen sollte, dass die Fed die Zinssätze weniger stark senkt als erwartet, so der der Teilnehmer.
Der Goldpreis profitierte nur kurzzeitig von seinem Status als "sicherer Hafen" und holte die Vortagesverluste auf. Aktuell gibt die Feinunze wieder um 0,1 Prozent auf 2.909 Dollar nach.
Kräftig aufwärts geht es mit den Ölpreisen. Die Notierungen für Brent und WTI steigen um bis zu 1,9 Prozent. Die Ölpreise versuchen eine Erholung, nachdem US-Präsident Trump die Importzölle auf eine Reihe von Waren aus Mexiko und Kanada um einen weiteren Monat verschoben hat, so Mukesh Sahdev von Rystad Energye. Dies entschärft einen der belastenden Faktoren hinter dem jüngsten Ausverkauf, zu denen auch die Pläne der OPEC+ gehören, die Förderkürzungen im nächsten Monat zurückzufahren.
Broadcom überzeugt mit Zahlen
Unter den Einzelakien ziehen Broadcom um 4,5 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hat mit den Erstquartalszahlen die Markterwartungen der Wall Street übertroffen - zudem prognostiziert die Gesellschaft für das laufende Quartal höhere Umsätze als gedacht. An einer Übernahme der Produktsparte von Intel hat Broadcom jedoch kein Interesse. "Wir sind im Moment zu sehr mit KI und VMware beschäftigt. Wir denken im Moment nicht darüber nach", so Broadcom-CEO Hock Tan. Die Intel-Aktie fällt um 2,1 Prozent.
Hewlett Packard Enterprise (HPE) brechen um 16,2 Prozent ein. Der Server- und Cloudsoftware-Anbieter will rund 2.500 Stellen bzw. 5 Prozent der weltweiten Belegschaft streichen, da der Konzerngewinn 2025 zum Teil durch Zölle belastet werden dürfte. HPE erwartet im Zusammenhang mit dem Programm zunächst Kosten von etwa 350 Millionen US-Dollar. Die Geschäftszahlen spielen daher eine untergeordnete Rolle.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.181,8 -0,9% -397,25 +0,1% +0,1% S&P-500 5.670,3 -1,2% -68,25 -2,4% -2,4% NASDAQ Comp 17.789,4 -1,5% -279,82 -6,4% -6,4% NASDAQ 100 19.758,4 -1,5% -294,27 -4,6% -4,6% DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Do, 17:00 % YTD EUR/USD 1,0839 +0,4% 1,0792 1,0818 +4,3% EUR/JPY 159,4525 -0,1% 159,6805 160,3450 -2,0% EUR/CHF 0,9516 -0,2% 0,9535 0,9586 +2,0% EUR/GBP 0,8406 +0,3% 0,8378 0,8393 +1,3% USD/JPY 147,1080 -0,6% 147,9640 148,2140 -6,0% GBP/USD 1,2895 +0,1% 1,2882 1,2889 +2,9% USD/CNY 7,1734 +0,2% 7,1570 7,1517 -0,8% USD/CNH 7,2453 -0,0% 7,2466 7,2440 -1,2% AUS/USD 0,6285 -0,7% 0,6331 0,6351 +2,3% Bitcoin USD 86.820,95 -3,8% 90.288,30 90.804,45 -3,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,60 66,36 +1,9% 1,24 -0,3% Brent/ICE 70,41 69,42 +1,4% 0,99 -6,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.908,98 2.910,89 -0,1% -1,92 +10,9% Silber (Spot) 29,69 30,26 -1,9% -0,57 +8,3% Platin (Spot) 886,9 896,54 -1,1% -9,64 +2,4% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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