MÄRKTE USA/Erholung läuft weiter - Dow von Bankaktien ausgebremst
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Die Erholung nach den heftigen Verlusten am Freitag hat sich am Dienstag an der Wall Street fortgesetzt. Eine Ausnahme machte der eng gefasste Dow-Jones-Index mit minus 0,2 Prozent auf 40.737 Punkte. Er wurde gedrückt vor allem von Verlusten bei Bankaktien. Die breiteren und damit aussagekräftigeren Indizes wie der S&P-500 und die zinsempfindlicheren Nasdaq-Indizes legten dagegen um 0,4 bzw. bis 0,9 Prozent zu.
An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.363 (Montag: 1.856) Kursgewinner und 1.427 (946) -verlierer. Unverändert schlossen 67 (50) Titel.
Im Vorfeld der wichtigen Verbraucherpreise für August am Mittwoch herrschte Zuversicht, dass diese kein Störfeuer für die Zinsfantasie bringen werden. Ohnehin dürften sie nur noch darüber entscheiden, ob die Fed am 18. September ihren Zinssenkungszyklus mit einem großen Zinsschritt nach unten einleitet oder einem normalen, kleinen um 25 Basispunkte. Mit großer Mehrheit setzt der Markt aktuell auf letzteres.
Auch das am Dienstag nach US-Börsenschluss anstehende erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Kamala Harris konnte der Kauflaune nichts anhaben.
Dollar zieht weiter an - Öl auf Jahrestief
Am Anleihemarkt sanken die Renditen mit der Zinssenkungserwartung deutlich. Manche Teilnehmer verwiesen aber auch auf ein neuerlich enttäuschendes Konjunktursignal als Auslöser. Ein Index für kleine Unternehmungen sank im August stärker als erwartet.
Der Dollar, der bereits am Vortag anzog, legte noch einen Tick weiter zu. Der Euro fiel auf 1,1025 Dollar und den niedrigsten Stand seit Mitte August. Noch vor der US-Notenbank wird nach allgemeiner Erwartung die EZB am Donnerstag (bereits zum zweiten Mal) die Zinsen senken. Nach Einschätzung mancher Marktteilnehmer könnte sie dessen ungeachtet mit Blick auf die Konjunktur in der Zeit danach taubenhaftere Töne anschlagen als die Fed.
Um bis zu 3,6 Prozent abwärts ging es mit den Ölpreisen nach der Zwischenerholung am Vortag. US-Öl der Sorte WTI war mit unter 66 Dollar je Fass im Tagestief so billig wie zuletzt im Sommer 2023. Als Belastungsfaktor verwiesen Marktkenner weiter auf die maue Konjunktur in China, die für eine anhaltende Nachfrageschwäche aus China spreche. Dazu hatte die Opec ihre Prognose für das Wachstum der globalen Ölnachfrage leicht gesenkt, nachdem sie in der vergangenen Woche ihre geplanten Produktionssteigerungen verschoben hatte.
Oracle überzeugt - Apple und Alphabet von Urteilen wenig bewegt
Oracle machten einen Satz um 11,4 Prozent nach oben. Der Cloud-Software-Anbieter hatte mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen überboten und dazu von einem starken Auftragsbestand gesprochen. Oracle schloss zudem eine Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS) ab, was die Unternehmenschefin als "größte Neuigkeit" bezeichnete. Amazon gewannen 2,4 Prozent
Dass Apple nun tatsächlich 13 Milliarden Euro an Steuern in Irland nachzahlen soll, belastete den Kurs kaum. Er gab um 0,4 Prozent nach. "Irland hat Apple eine rechtswidrige Beihilfe gewährt, die zurückzufordern ist", urteilte der Europäische Gerichtshof und bestätigte damit eine Entscheidung der EU-Kommission.
Google muss nach einem Urteil des höchsten europäischen Gerichts eine Geldbuße von 2,4 Milliarden Euro wegen Missbrauchs seiner beherrschenden Stellung zahlen, womit ebenfalls ein früherer Beschluss der EU-Kommission bestätigt wurde. Auch hier reagierte der Markt gelassen, der Kurs der Mutter Alphabet ging unverändert aus dem Handel.
Große Bremser im Dow waren Goldman Sachs (-4,4%) und JP Morgan (-5,2%). Goldman-CEO David Solomon hatte vor einem Rückgang der Handelserträge im dritten Quartal um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewarnt und der COO von JP Morgan davor, dass die Erwartungen der Branche an den Nettozinsertrag "nicht sehr vernünftig" seien.
Zur Schwäche der Bankaktien - ihr S&P-500-Subindex büßte 2,9 Prozent ein - verwiesen Teilnehmer auch auf den Autofinanzierungsspezialisten Ally Financial, dessen Kurs um 17,6 Prozent einknickte. Das Ally-Management hatte seine Margenprognose deutlich nach unten korrigiert und rechnet mit vermehrten Abschreibungen und Zahlungsausfällen.
Hewlett Packard Enterprise sanken mit der Ausgabe neuer Aktien um 8,4 Prozent. Mit den Erlösen soll der Kauf von Juniper Networks finanziert werden.
Under Armour senkte den Ausblick, worauf der Kurs des Sportartikelherstellers um fast 9 Prozent fiel. Rubrik büßten 1,5 Prozent ein, obwohl das Softwareunternehmen für Datensicherheit positive Quartalszahlen und einen verbesserten Ausblick vorgelegt hatte. Händler verwiesen aber darauf, dass der Rubrik-Kooperationspartner Salesforce (+0,2%) mitgeteilt hatte, das Unternehmen Own Company zu kaufen. Dies könne die Entwicklung bei Rubrik beschneiden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 40.736,96 -0,2% -92,63 +8,1% S&P-500 5.495,52 +0,4% 24,47 +15,2% Nasdaq-Comp. 17.025,88 +0,8% 141,28 +13,4% Nasdaq-100 18.829,14 +0,9% 168,36 +11,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,60 -6,7 3,67 -81,9 5 Jahre 3,43 -6,2 3,49 -57,4 7 Jahre 3,52 -6,5 3,59 -44,7 10 Jahre 3,65 -5,5 3,70 -23,5 30 Jahre 3,96 -4,0 4,00 -0,8 DEVISEN zuletzt +/- % Di., 7:50 Mo, 17:35 % YTD EUR/USD 1,1025 -0,1% 1,1042 1,1038 -0,2% EUR/JPY 156,93 -0,7% 157,99 157,78 +0,8% EUR/CHF 0,9335 -0,4% 0,9367 0,9359 +0,6% EUR/GBP 0,8426 -0,2% 0,8444 0,8441 -2,9% USD/JPY 142,34 -0,6% 143,08 142,95 +1,0% GBP/USD 1,3085 +0,1% 1,3077 1,3076 +2,8% USD/CNH (Offshore) 7,1350 +0,2% 7,1224 7,1199 +0,2% Bitcoin BTC/USD 57.846,15 +0,6% 56.909,15 55.341,10 +32,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,28 68,71 -3,5% -2,43 -6,6% Brent/ICE 69,62 71,84 -3,1% -2,22 -7,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,585 37,20 -4,3% -1,62 +12,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.517,23 2.506,38 +0,4% +10,86 +22,1% Silber (Spot) 28,43 28,38 +0,2% +0,06 +19,6% Platin (Spot) 943,82 942,70 +0,1% +1,12 -4,9% Kupfer-Future 4,05 4,08 -0,9% -0,04 +2,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
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