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22:08 Uhr, 07.08.2024

MÄRKTE USA/Erholung hält nicht - Halbleiteraktien sehr schwach

Erwähnte Instrumente

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones) - Der am Dienstag begonnene Erholungskurs an der Wall Street hat sich am Mittwoch nur anfangs dynamisch fortgesetzt. Da dominierte noch die Einschätzung das Geschehen, dass die Verluste übertrieben und fundamental nicht gerechtfertigt waren. Dazu passend hatte sich der Crash am japanischen Aktienmarkt quasi in Luft aufgelöst, auch nachdem der stellvertretende Notenbankgouverneur der Bank of Japan für Beruhigung gesorgt hatte mit der Aussage, dass zunächst keine weiteren Zinserhöhungen geplant seien. Denn einige Marktteilnehmer vermuten hinter der Achterbahnfahrt an den globalen Börsen auch Reaktionen auf die jüngste Zinserhöhung in Japan.

In der zweiten Handelshälfte kamen die Aktienkurse aber zurück, rutschten sogar deutlicher ins Minus und schlossen nahe den Tagestiefs. So ging der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent tiefer mit 38.800 Punkten aus dem Tag. S&P-500 und Nasdaq-Indizes büßten bis 1,0 Prozent ein, nachdem sie im frühen Hoch bis zu gut 2 Prozent zugelegt hatten. An der Nyse gab es nach erster Zählung 1.362 (Dienstag: 2.264) Kursgewinner und 1.470 (566) -verlierer. Unverändert schlossen 32 (42) Titel.

Ein eindeutiger Auslöser für die Kursschwäche im späten Handel war nicht auszumachen. Manche Marktbeobachter verwiesen auf eine enttäuschend verlaufene 42 Milliarden Dollar schwere Auktion 10-jähriger US-Anleihen. Sie könne ein Signal für das Ende der jüngsten Rally am Anleihemarkt sein, hieß es.

Andere Akteure verwiesen auf die Entwicklung im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die Ukraine hat einen überraschenden Vorstoß in die nur schwach verteidigte russische Region Kursk unternommen. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach darauf von einem Überfall und einer "groß angelegten Provokation".

Auf die Stimmung drückten aber auch im Verlauf immer schwächere Kurse im Halbleitersektor. Auslöser war Super Micro Computer. Der Anbieter von KI-Servern und Partner des KI-Flaggschiffs Nvidia hatte die Prognosen für das vierte Quartal verfehlt. Der Kurs brach darauf um gut 20 Prozent ein. Nvidia gaben um 5,1 Prozent nach, Broadcom um 5,3 und Wolfspeed um 11,5 Prozent. Intel verbilligten sich um 4,1 Prozent.

Disney sorgt sich um Themenparks - Airbnb von Ausblick belastet 

Für das Disney-Papier ging es um 4,5 Prozent abwärts. Das Streaming- und Filmgeschäft entwickelte sich im Berichtsquartal zwar gut, Konzernumsatz und Gewinn übertrafen die Markterwartungen. Zugleich warnte der Unterhaltungskonzern aber vor Druck im Geschäft mit Freizeitparks.

Eli Lilly gaben im Sog der sehr schwachen Novo Nordisk um 2,7 Prozent nach. Der dänische Pharmakonkurrent hatte die Prognose für den operativen Gewinn trotz einer höheren Umsatzprognose gesenkt, auch weil sich der Wettbewerb um Abnehmspritzen verschärft. Amgen verloren nach einer schwachen Gewinnentwicklung im Quartal 5,0 Prozent.

Airbnb verbilligten sich um 13,4 Prozent. Der Zimmervermittler lieferte trotz eines starken Umsatzanstiegs im zweiten Quartal einen düsteren Ausblick. Rivian Automotive gaben um 6,9 Prozent nach, nachdem der Verlust des Elektroautobauers höher ausgefallen war als befürchtet.

Fortinet machten einen Sprung um gut 25 Prozent. Der Cybersicherheitsanbieter schnitt im Berichtsquartal oberhalb der Marktschätzungen ab. Auch beim Solarkonzern Sunrun (+11,1%) lief es besser als gedacht. Upstart Holdings haussierten um fast 40 Prozent. Der Finanztechnologieanbieter hatte einen unerwartet starken Ausblick gegeben.

Nach der 93-prozentigen Kursexplosion am Vortag schnellten Lumen Technologies um weitere 33 Prozent nach oben. Das Telekommunikationsunternehmen hatte von einem sehr hohen Neugeschäft berichtet.

Anleiherenditen steigen weiter 

Die Anleihekurse gaben nach, die Renditen stiegen also weiter, nachdem sie in der Vorwoche rasant gesunken waren. Mit der Beruhigung am Aktienmarkt waren die Festverzinslichen als sicherer Hafen nicht mehr gesucht. Teilnehmer verwiesen aber auch darauf, dass 17 erstklassige Emittenten neue Anleihen angeboten und für den geschäftsreichsten Tag seit Februar gesorgt hätten. Der Dollar tendierte gut behauptet. Der Dollarindex gewann 0,2 Prozent.

Die Erdölpreise zeigten nach den jüngsten Einbußen eine kräftige Gegenbewegung und stiegen um bis zu 3 Prozent. Mit dem Auspreisen einer US-Rezession erhole sich auch die Nachfrageerwartung, hieß es. Dazu sanken die wöchentlichen US-Ölvorräte in den USA stärker als erwartet. Der Goldpreis beendete seine Talfahrt, zu mehr als einer Stabilisierung reichte es aber nicht.

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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.800,07        -0,5%     -197,59          +3,0% 
S&P-500              5.204,97        -0,7%      -35,06          +9,1% 
Nasdaq-Comp.        16.214,31        -0,9%     -152,54          +8,0% 
Nasdaq-100          17.888,65        -1,0%     -189,27          +6,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,00         +1,9        3,98          -42,2 
5 Jahre                  3,78         +4,9        3,73          -21,8 
7 Jahre                  3,84         +5,8        3,78          -12,9 
10 Jahre                 3,95         +6,0        3,89            7,3 
30 Jahre                 4,25         +7,1        4,18           28,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:33  Di, 17:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0923        -0,1%      1,0913         1,0931   -1,1% 
EUR/JPY                160,38        +1,5%      160,29         158,22   +3,1% 
EUR/CHF                0,9413        +1,1%      0,9354         0,9316   +1,4% 
EUR/GBP                0,8606        -0,0%      0,8590         0,8603   -0,8% 
USD/JPY                146,88        +1,6%      146,90         144,74   +4,3% 
GBP/USD                1,2693        +0,0%      1,2705         1,2707   -0,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,1732        +0,2%      7,1833         7,1538   +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             54.797,75        -3,0%   56.991,80      56.155,15  +25,8% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,41        73,20       +3,0%          +2,21   +5,7% 
Brent/ICE               78,50        76,48       +2,6%          +2,02   +4,2% 
GAS                            VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF               38,75        36,59       +5,9%          +2,16  +12,5% 
 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.387,17     2.390,07       -0,1%          -2,89  +15,8% 
Silber (Spot)           26,77        27,08       -1,1%          -0,31  +12,6% 
Platin (Spot)          918,80       915,10       +0,4%          +3,70   -7,4% 
Kupfer-Future            3,94         4,03       -2,1%          -0,09   -0,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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