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15:07 Uhr, 28.07.2023

MÄRKTE USA/Börse mit Entspannung bei US-Renditen vor Erholung

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NEW YORK (Dow Jones) - Nach dem späten Schwenk ins Minus am Vortag dürfte die Wall Street am Freitag auf Erholungskurs gehen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen freundlichen Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Gestützt werden die Aktienfutures von zurückkommenden Anleiherenditen. Deren Anziehen hatte die US-Börsen am Vorabend ins Minus drehen lassen, nachdem Gerüchte über eine Lockerung des Zinsdeckels der japanischen Notenbank die Runde gemacht hatten.

Diese hatten in der Folge zu einem Ausverkauf am US-Anleihemarkt geführt. Denn die Spekulation, die stark in US-Anleihen investierten japanischen Anleger könnten bei höheren Zinsen heimischer Rentenpapiere auf diese umschichten, hatte den US-Rentenmarkt belastet. Zwar teilte die Bank of Japan mit, dass sie die bisherige Obergrenze der Zehnjahresrendite von 0,5 Prozent flexibler handhaben und kurzfristig einen Anstieg bis auf 1 Prozent zulassen wolle, doch eine echte Aufgabe der bisherigen Geldpolitik sehen Händler nicht.

Damit rückt die heimische Geldpolitik in den USA wieder in den Fokus: Die im Juni gesunkene Inflationsrate liefert jedoch kaum Impulse. Das von der Notenbank favorisierte PCE-Preismaß verringerte sich im Juni. In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie erhöhte sich der Index um 0,2 (0,3) Prozent auf Monats- und 4,1 (4,6) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten Raten von 0,2 und 4,2 Prozent erwartet. Die US-Arbeitskosten sind im zweiten Quartal 2023 gestiegen, aber einen Tick weniger als gedacht.

"Eine schwache PCE-Kennziffer kann die letzten 8 Basispunkte, die für den US-Straffungszyklus in diesem Jahr eingepreist sind, zunichtemachen und den Dollar wahrscheinlich um bis 1 Prozent nach unten drücken. Dies wäre eine gute Sache für Risikoanlagen, weil dann sowohl die Fed als auch scheinbar die EZB näher am Ende ihre Straffungszyklus dran wären", sagt Chefmarktanalyst Chris Turner von ING.

Die gestiegene Risikoneigung zeigt sich am Devisenmarkt, wo der Dollarindex um 0,3 Prozent nachgibt. Auch die sinkenden Marktzinsen belasten den Greenback.

Während sich am Ölmarkt wenig tut, erholt sich der Goldpreis etwas von den Vortagesverlusten, als Dollarstärke und gestiegene Marktzinsen den Preis des Edelmetalls unter Druck gesetzt hatten.

   Berichtsperiode weiter mit hoher Schlagzahl 

Unter den Einzelwerten macht weiterhin die Berichtsperiode der Unternehmen Kurse. So springt die Intel-Aktie vorbörslich um 5,9 Prozent nach oben, nachdem der Chiphersteller für das zweite Quartal wider Erwarten einen Gewinn ausgewiesen hatte. Analysten hatten mit einem neuerlichen Fehlbetrag gerechnet.

Procter & Gamble steigen um 1,6 Prozent. Der Konsumgüterkonzern hat in seinem vierten Geschäftsquartal von Preiserhöhungen profitiert und damit ein rückläufiges Absatzvolumen mehr als ausgeglichen. Bei den beiden Ölkonzernen Exxon Mobil (+0,2%) und Chevron (0,4%) tut sich nach Zahlenausweis eher wenig.

T-Mobile US büßen 0,5 Prozent ein. Die Tochter der Deutschen Telekom hat zwar im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet, doch lag der Umsatz leicht unter dem Analystenkonsens. Starke Geschäftszahlen verhelfen der Aktie von Mondelez zu einem Plus von 3 Prozent. Das Lebensmittelunternehmen konnte im zweiten Quartal Preiserhöhungen durchsetzen und damit einen schwächeren Absatz kompensieren. Die Gesellschaft hob überdies den Ausblick an.

Gut kommen auch die Geschäftszahlen des Halbleiterunternehmens KLA (+2,2%) an. Dagegen enttäuscht der Umsatzausblick des Netzwerkspezialisten und Cisco-Wettbewerbers Juniper Networks. Die Titel geben um 6 Prozent nach, Cisco büßen 1,4 Prozent ein.

Ford sinken um 1,8 Prozent. Der Autohersteller hat bei Vorlage überraschend guter Zweitquartalszahlen den Jahresausblick erhöht, rechnet aber mit höheren Verlusten im Geschäft mit E-Autos. First Solar (+11,2%) vermeldet einen überraschend deutlichen Anstieg von Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal.

Der US-Biotechnologiekonzern Biogen (+0,5%) kauft die Reata Pharmaceuticals für 7,3 Milliarden US-Dollar. Reata schießen um 51,7 Prozent in die Höhe.

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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,89         -4,1          4,93           46,7 
5 Jahre                  4,19         -4,7          4,24           19,3 
7 Jahre                  4,09         -4,5          4,14           12,3 
10 Jahre                 3,97         -3,4          4,00            8,9 
30 Jahre                 4,03         -1,7          4,04            5,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 8:22 Uhr  Do, 18:09 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1014        +0,3%        1,0962         1,0996   +2,9% 
EUR/JPY                154,06        +0,6%        152,79         155,08   +9,8% 
EUR/CHF                0,9559        +0,2%        0,9545         0,9548   -3,4% 
EUR/GBP                0,8554        -0,3%        0,8584         0,8552   -3,3% 
USD/JPY                139,89        +0,3%        138,94         141,06   +6,7% 
GBP/USD                1,2876        +0,6%        1,2779         1,2856   +6,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,1619        -0,1%        7,1563         7,1663   +3,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             29.304,88        +0,4%     29.180,33      29.281,21  +76,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,19        80,09         +0,1%          +0,10   +1,7% 
Brent/ICE               84,21        84,24         -0,0%          -0,03   +1,2% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               26,00        28,43         -8,6%          -2,43  -64,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.957,51     1.944,87         +0,6%         +12,64   +7,3% 
Silber (Spot)           24,33        24,15         +0,7%          +0,18   +1,5% 
Platin (Spot)          934,05       940,50         -0,7%          -6,45  -12,5% 
Kupfer-Future            3,90         3,88         +0,7%          +0,03   +2,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

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