MÄRKTE USA/Aktien wenig verändert - Zinstrend zeigt weiter nach unten
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Nach einem verheißungsvollen Start sind Anfangsgewinne an der Wall Street schnell wieder geschmolzen. Zum Ende des Handels lagen die Indizes nahe an ihren Vortagsschlusständen. Der Dow-Jones-Index schloss minimal im Plus mit 35.430 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes gingen einen Tick tiefer aus dem Handel.Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.870 (Dienstag: 1.498) Kursgewinner und 1.012 (1.365) -verlierer. Unverändert schlossen 51 (78) Aktien.
Treiber zum Handelsstart waren weiter fallende Marktzinsen und das in zweiter Lesung stärker ausgefallene US-BIP-Wachstum im dritten Quartal, ehe diese Effekten wieder abebbten. Diesmal kam der Impuls für die Zinsen von deutlich stärker als erwartet gesunkenen Inflationsraten in Deutschland. Das fachte die Spekulation über 2024 wieder fallende Zinsen weiter an, die an den Vortagen bereits für eine positive Grundstimmung gesorgt hatte - und für fallende Marktzinsen. Einige Akteure warnten denn auch, der Rentenmarkt sei überkauft und damit anfällig für eine Korrektur.
An eine nochmalige Erhöhung der Zinsen glaubt der Markt nicht mehr. Ganz im Gegenteil preist er eine erste Reduzierung der Leitzinsen im März mit einer Wahrscheinlichkeit von 48 Prozent ein, für Mai liegt der Wert schon bei 78 Prozent. Unter anderem hatte am Dienstag US-Notenbanker Christopher Waller mit Aussagen aufgewartet, die der Markt als taubenhaft interpretierte. Wichtig für die Bewertung der Inflationsentwicklung dürfte nun der PCE-Deflator am Donnerstag werden, ein wichtiges Preismaß für die US-Notenbank.
Als der während des späten Handels veröffentlichte Wirtschaftsbericht "Beige Book" der US-Notenbank zeigte, dass sich die wirtschaftlichen Aussichten für die nächsten sechs bis zwölf Monate verschlechtert haben, trübte sich die Stimmung im späten Handel etwas ein, wie Teilnehmer sagten.
Ölpreise steigen erneut deutlich
Der Dollar konnte sich nach seinem jüngsten Rücksetzer stabilisieren. Der Euro ging zuletzt mit 1,0975 Dollar um, nach einem frühen Tageshoch von 1,1017.
Mit den Ölpreisen ging es erneut nach oben, um bis zu 1,8 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen als Treiber zum einen auf einen Sturm in der Schwarzmeerregion, der Schäden an russischen und kasachischen Ölanlagen verursacht hatte; vor allem aber auf das Treffen der Opec+ am Donnerstag. Dort könnte man sich auf weitere Förderkürzungen um bis zu 1 Million Barrel am Tag einigen, sagten Delegierte im Vorfeld. Sicher sei dies aber nicht, zumal es innerhalb der Opec beträchtlichen Widerstand gebe. Eine Weiterführung der bisherigen Fördersenkungen sei somit das wahrscheinlichste Szenario.
Quartalszahlen lösen sehr starke Kursbewegungen aus
Am Aktienmarkt machten General Motors (GM) einen Satz um 9,4 Prozent an. Der Automobilkonzern will die Ausschüttung an die Aktionäre deutlich aufstocken und kündigte einen beschleunigten Aktienrückkauf im Wert von 10 Milliarden Dollar an.
Hewlett-Packard Enterprise verteuerten sich um 6,4 Prozent. Der IT-Konzern erzielte trotz eines Umsatzrückgangs eine Gewinnsteigerung und schnitt über den Schätzungen von Analysten ab.
Crowdstrike Holdings (+10,4%) schrieb im dritten Quartal dank eines Umsatzanstiegs wieder schwarze Zahlen. Der Anbieter von Cybersecurity-Produkten übertraf zudem die Gewinnschätzung des Marktes.
Auch für Workday (+11,0%) ging es steil nach oben - ebenfalls nach stark ausgefallenen Quartalszahlen. Der Gewinn des Softwareherstellers Intuit sprang sprunghaft an und außerdem stärker als gedacht. Der Kurs gewann 2,2 Prozent.
Foot Locker schossen um gut 16 Prozent nach oben, nach einem angehobenen Ausblick des Sportartikelherstellers. Im Sog gewannen Nike 1,5 und Under Armour 1,9 Prozent. GameStop sprangen im Vorfeld des Geschäftsausweises in der nächsten Woche um 20,5 Prozent nach oben. Das Papier des Einzelhändlers von Unterhaltungssoftware gilt als sogenannte Meme-Aktie und wird insbesondere von Privatanlegern immer wieder sehr spekulativ gehandelt.
Nach einem gesenkten Ausblick büßte der Kurs des Elektronik-Auftragsfertigers Jabil fast 12 Prozent ein. Las Vegas Sands verloren fast 5 Prozent. Großaktionärin Miriam Adelson hat Aktien im Wert von 2 Milliarden Dollar verkauft. Hintergrund ist, dass Adelson beim NBA-Basketballclub Dallas Mavericks des Milliardärs Mark Cuban einsteigen will.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.430,42 +0,0% 13,44 +6,9% S&P-500 4.550,58 -0,1% -4,31 +18,5% Nasdaq-Comp. 14.258,49 -0,2% -23,27 +36,2% Nasdaq-100 15.987,60 -0,1% -22,83 +46,1% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,67 -6,2 4,73 24,8 5 Jahre 4,24 -4,2 4,28 23,5 7 Jahre 4,29 -5,1 4,35 32,4 10 Jahre 4,27 -5,4 4,32 38,9 30 Jahre 4,45 -6,0 4,51 47,6 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:02 Uhr Di, 17:28 Uhr % YTD EUR/USD 1,0973 -0,2% 1,1001 1,0991 +2,5% EUR/JPY 161,62 -0,3% 161,91 162,18 +15,2% EUR/CHF 0,9588 -0,7% 0,9643 0,9641 -3,1% EUR/GBP 0,8644 -0,2% 0,8653 0,8660 -2,3% USD/JPY 147,30 -0,1% 147,06 147,56 +12,3% GBP/USD 1,2694 -0,0% 1,2717 1,2692 +5,0% USD/CNH (Offshore) 7,1446 +0,2% 7,1227 7,1435 +3,1% Bitcoin BTC/USD 37.709,64 -0,4% 38.055,17 37.599,28 +127,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,77 76,41 +1,8% +1,36 +1,3% Brent/ICE 83,02 81,68 +1,6% +1,34 +1,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,8 43,10 -7,7% -3,30 -52,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.043,97 2.041,53 +0,1% +2,45 +12,1% Silber (Spot) 25,01 25,05 -0,2% -0,04 +4,4% Platin (Spot) 934,70 946,00 -1,2% -11,30 -12,5% Kupfer-Future 3,80 3,80 -0,1% -0,00 -0,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
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