MÄRKTE USA/Aktien vor Daten weiter unter Druck - Salesforce stürzen ab
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach den Vortagesabgaben verbucht die Wall Street am Donnerstag weitere Verluste. Gegen Mittag (Ortszeit New York) sinkt der Dow-Jones-Index belastet von einem Einbruch bei Salesforce um 0,9 Prozent auf 38.095 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 0,4 bzw. 0,6 Prozent. Zwar kommen die Renditen am Rentenmarkt etwas von ihrem Einmonatshoch zurück, gleichwohl bewegen sie sich weiterhin auf hohem Niveau und belasten den Aktienmarkt. Schwach verlaufene Auktionen von Staatsanleihen in der laufenden Woche haben die Aufwärtsdynamik bei den Renditen vor wichtigen Inflationsdaten am Freitag jüngst noch verstärkt.
Etwas gebremst werden die Abgaben durch die Revision des US-BIP nach unten. "Das ist genau das Wunschszenario von gutem, aber nicht extremem Wachstum", sagt ein Händler. Die Inflationsbefürchtungen in den USA dürften daher zurückgehen, die Hoffnungen auf Zinssenkungen wieder etwas steigen. Dazu wurden auch die Preiskomponente im BIP, der PCE-Deflator, und die Verbraucherausgaben leicht nach unten genommen, was die Hoffnungen unterstreicht.
Derweil gingen die ausstehenden Häuserverkäufe im April sehr viel deutlicher zurück als erwartet, nachdem im März noch ein Anstieg verzeichnet worden war.
Zum Wochenschluss wird der Deflator der persönlichen Ausgaben bekannt gegeben, der als das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß zur Steuerung des Zinskurses gilt. Ausgelöst hatten den Zinsanstieg am Dienstag ein starkes US-Verbrauchervertrauen und etwas gestiegene Inflationserwartungen sowie erneut falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern. "Der jüngste Ausverkauf wurde von einer Reihe von Faktoren befeuert, aber Anleihen erlitten einen besonderen Schlag nach einer schwachen US-Auktion von Staatsanleihen gestern - zusammen mit zunehmender Besorgnis über inflationsbedingten Druck,", beschreibt Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank das angeschlagene Sentiment.
In den vergangenen Monaten hatte der Markt die Zinssenkungsfantasien immer weiter zurückgeschraubt, womit ein wichtiger Treiber für Aktien immer mehr an Relevanz einbüßte. Daher werden die Freitagsdaten mit großem Unbehagen erwartet, denn bei hohen Werten müsste der Markt weitere Zinsfantasien auspreisen bzw. zeitlich nach hinten verschieben.
Dollar von Marktzinsen gestützt
Der US-Dollar kommt von den Tageshochs zurück, weil die Marktzinsen aktuell nachgeben. Der Dollarindex tendiert kaum verändert. Händler sprechen auch von einer zunehmenden Risikoscheu vor den Freitagsdaten, die dem Greenback zugutekomme.
Nach dem jüngsten Höhenflug auf die höchsten Stände seit einem Monat kommen die Renditen am Rentenmarkt leicht zurück. Marktteilnehmer verweisen auf die BIP-Revision und die schwachen Daten vom Immobilienmarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen bewegt sich rund 15 Basispunkte unter ihrem Jahreshoch. Der Markt bleibe anfällig und eine nachhaltige Trendwende sei nicht in Sicht, urteilt die Commerzbank.
Vor den im Sitzungsverlauf anstehenden US-Lagerbestandsdaten neigen die Erdölpreise zur Schwäche. Gebremst werden die Preise vom festen Dollar. "Die hässliche geopolitische Lage im Nahen Osten löst zwar kurzfristige Preisspitzen aus, aber Preisanstiege aufgrund geopolitischer Spannungen bleiben in der Regel von kurzer Dauer", urteilt Swissquote Bank. Mehr Bewegung dürfte das anstehende Treffen der Kartellgruppe Opec+ versprechen.
Salesforce knicken ein
Unter den Einzelaktien brechen Salesforce um 21 Prozent ein - belastet vor allem von einem enttäuschenden Ausblick. Die Erstquartalszahlen werden auch nur als durchwachsen interpretiert. Unter anderem senken die Analysten von Goldman Sachs, der Deutschen Bank und von JP Morgan ihre Kursziele zum Teil deutlich. Dagegen legt der HP-Kurs um 16 Prozent zu. Der Drucker- und Computer-Hersteller schnitt im zweiten Quartal besser als von Analysten erwartet ab und bekräftigte die Jahresprognose im Großen und Ganzen.
Agilent Technologies sacken um 7,9 Prozent ab nach einem gesenkten Ausblick auf das vierte Quartal. Nach besser als erwartet ausgefallenen Viertquartalszahlen ziehen die Titel des KI-Spezialisten C3.ai um 15 Prozent an. American Eagle Outfitters verfehlt mit dem Umsatz die Markterwartung, der Kurs des Modekonzerns ermäßigt sich um 3,3 Prozent. Kohl's rauschen um 26,4 Prozent südwärts, das Einzelhandelsunternehmen verschreckt Anleger mit einem unerwarteten Verlustausweis und einer Gewinnwarnung für 2024. Nach der erhöhten Prognose von Dick's Sporting Goods am Vortag hat nun auch Foot Locker starke Quartalsdaten vorgelegt, der Kurs schnellt um 23 Prozent empor.
Nutanix sinken um 21 Prozent, der Cloudspezialist wartet mit schwachen Umsatzprognosen auf. UiPath stürzen hingegen um 35 Prozent ab, nachdem der Automationssoftware-Anbieter die Markterwartungen zum zweiten Quartal klar verfehlt hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.095,42 -0,9% -346,12 +1,1% S&P-500 5.246,69 -0,4% -20,26 +10,0% Nasdaq-Comp. 16.825,94 -0,6% -94,64 +12,1% Nasdaq-100 18.615,02 -0,6% -121,73 +10,6% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,93 -4,4 4,97 50,9 5 Jahre 4,57 -6,4 4,63 57,1 7 Jahre 4,57 -6,7 4,63 59,6 10 Jahre 4,55 -6,2 4,61 67,3 30 Jahre 4,69 -5,0 4,74 71,6 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0838 +0,3% 1,0793 1,0816 -1,9% EUR/JPY 169,74 -0,3% 169,34 170,38 +9,1% EUR/CHF 0,9794 -0,7% 0,9848 0,9871 +5,6% EUR/GBP 0,8508 +0,0% 0,8505 0,8506 -1,9% USD/JPY 156,62 -0,6% 156,92 157,54 +11,2% GBP/USD 1,2739 +0,3% 1,2690 1,2716 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2545 -0,3% 7,2645 7,2730 +1,8% Bitcoin BTC/USD 68.502,98 +1,3% 67.773,97 67.755,99 +57,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,14 79,23 -1,4% -1,09 +7,7% Brent/ICE 82,39 83,60 -1,4% -1,21 +7,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,825 33,83 +2,9% +1,00 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.344,02 2.338,12 +0,3% +5,90 +13,7% Silber (Spot) 31,38 31,98 -1,9% -0,60 +32,0% Platin (Spot) 1.036,44 1.040,50 -0,4% -4,06 +4,5% Kupfer-Future 4,67 4,80 -2,7% -0,13 +19,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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