MÄRKTE USA/Akteure an der Wall Street im Wartemodus
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Das Geschehen an der Wall Street wird zunehmend vom Abwarten der Beschlüsse der US-Notenbank am Mittwochabend (19.00 Uhr MESZ) nach deren zweitägigen Beratungen bestimmt. Dabei ist der Grundton aber eher positiv. Am Dienstagmittag (Ortszeit) ist die Tendenz bei den Indizes uneinheitlich. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,6 Prozent auf 39.004 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich kaum verändert und die Nasdaq-Indizes kommen um bis zu 0,5 Prozent zurück. Sie hatten am Vortag entfacht von KI-Euphorie noch am stärksten zugelegt. Am Anleihemarkt sinken die Renditen wieder leicht und kehren damit die Bewegung vom Vortag um.
Daran dass die Fed den Leitzins unverändert lassen dürfte, gibt es keine Zweifel. Die Frage ist, ob sie ihre Signale für sinkende Zinsen angesichts der jüngsten hartnäckigen Inflationsdaten ändern, mithin erst später im Jahr sinkende Zinsen andeuten wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen im Juni senkt, liegt inzwischen nur noch bei rund 55 Prozent - nach 76 Prozent vor einem Monat.
Derweil kommt eine positive Inflationsüberraschung aus Kanada. Im Jahresvergleich stiegen dort die Preise nur um 2,8 und nicht wie erwartet um 3,1 Prozent. Die Bank of Canada könne angesichts dieser Zahlen über Zinssenkungen nachdenken, kommentiert Royce Mendes, Ökonom bei Desjardins Securities. Der Kanada-Dollar - auch Loonie genannt - gab mit dieser Zinssenkungsperspektive zunächst deutlich nach, erholt sich aber inzwischen wieder.
Unter Druck steht der Yen. Er setzt die Talfahrt der Vortage beschleunigt fort auf 150,80 Yen je Dollar. Zwar hat die Bank of Japan (BoJ) ihre Negativzinspolitik nach 17 Jahren beendet und will die Käufe von Vermögenswerten stoppen, die die Zinsen niedrig hielten. Laut den Devisenexperten der Commerzbank bleibt es aber weiter unklar, wie es nun weitergeht. Es fänden sich keine wirklichen Andeutungen darauf, dass die BoJ einen richtigen Zinserhöhungszyklus plane und ein lediglich symbolischer Ausstieg aus der Negativzinspolitik dürfte dem Yen keinen großen Schub verleihen. Dazu weise die BoJ weiter darauf hin, dass akkommodierende Bedingungen vorerst intakt bleiben dürften.
Die Ölpreise steigen auf dem erreichten Viereinhalbmonatshoch weiter, um bis zu 1,3 Prozent. Für Aufwind sorgten zuletzt ukrainische Angriffen auf russische Raffinerien, geringere Exporte Saudi-Arabiens und es Irak und positive Wirtschaftsdaten aus China. Stützend könnte auch wirken, dass in den USA das einzige Konjunkturdatum des Tages, die Zahl der Baubeginne, stärker gestiegen ist als Ökonomen erwartet hatten.
Super Micro Computer weiter auf Talfahrt
Bei den Einzelwerten am Aktienmarkt verbilligen sich Pfizer um 0,4 Prozent. Der Pharmariese hat rund 3,5 Milliarden Dollar aus dem am Vortag angekündigten Verkauf eines Teils seiner Beteiligung an Haleon erlöst. Dabei betrug der Abschlag je Aktie rund 7 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag.
Super Micro Computer knicken nach dem kräftigen Vortagesminus um weitere 10 Prozent ein. Das Unternehmen, dessen Aktie seit Montag dem S&P-500-Index angehört, hat angekündigt, sich durch die Ausgabe von 2 Millionen Aktien Kapital zu beschaffen. Seit Jahresbeginn ist der Aktienkurs (per Handelsende am Montag) um rund 275 Prozent gestiegen.
Ford (+1,1%) zeigen sich unbeeindruckt davon, dass die Sicherheitsbehörden eine Untersuchung eines tödlichen Unfalls mit einem Ford-SUV eingeleitet haben, bei dem der Verdacht besteht, dass Fahrassistenztechnologie eine Rolle spielte.
Die Drogeriekette Kroger will ihr Spezialpharmageschäft an eine Tochter von Elevance Health (+0,5%) verkaufen, um den Weg für eine Fusion mit Albertsons (+0,3%) freizumachen. Kroger steigen um 0,7 Prozent.
Der Kurs von Fusion Pharmaceuticals explodiert um 97 Prozent auf 21,02 Dollar. Das Unternehmen wird von Astrazeneca für insgesamt 24 Dollar pro Aktie übernommen. Der Baranteil des Geschäfts beläuft sich auf etwa 2 Milliarden Dollar.
National Cinemedia machen einen Satz um 21 Prozent, nachdem das Kino-Werbeunternehmen einen Gewinnanstieg gemeldet und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 39.004,12 +0,6% 213,69 +3,5% S&P-500 5.150,76 +0,0% 1,34 +8,0% Nasdaq-Comp. 16.049,85 -0,3% -53,60 +6,9% Nasdaq-100 17.899,91 -0,5% -85,10 +6,4% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,70 -3,8 4,74 27,9 5 Jahre 4,31 -2,6 4,34 31,1 7 Jahre 4,32 -2,8 4,35 34,9 10 Jahre 4,30 -2,6 4,33 42,3 30 Jahre 4,45 -0,3 4,45 47,5 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:00 Uhr Mo, 17:27 Uhr % YTD EUR/USD 1,0859 -0,1% 1,0866 1,0871 -1,7% EUR/JPY 163,66 +1,0% 163,44 162,16 +5,2% EUR/CHF 0,9645 -0,0% 0,9664 0,9641 +4,0% EUR/GBP 0,8544 +0,0% 0,8550 0,8545 -1,5% USD/JPY 150,71 +1,1% 150,39 149,18 +7,0% GBP/USD 1,2711 -0,1% 1,2709 1,2722 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2136 +0,1% 7,2096 7,2082 +1,3% Bitcoin BTC/USD 63.907,68 -5,6% 64.886,02 67.843,61 +46,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 83,77 82,72 +1,3% +1,05 +15,7% Brent/ICE 87,61 86,89 +0,8% +0,72 +14,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,645 29,10 -1,6% -0,46 -9,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.154,85 2.161,39 -0,3% -6,54 +4,5% Silber (Spot) 24,94 25,04 -0,4% -0,10 +4,9% Platin (Spot) 895,38 917,42 -2,4% -22,05 -9,7% Kupfer-Future 4,07 4,13 -1,4% -0,06 +4,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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