MÄRKTE EUROPA/Vorsichtig aufwärts bei dünnen Umsätzen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach der Weihnachtspause haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch mit kleinen Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 16.742 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte ebenfalls um 0,2 Prozent auf 4.529 Zähler zu. Eine leicht im Plus startende Wall Street konnte am Nachmittag keinen Impuls mehr setzen. Die Umsätze sind "zwischen den Jahren" extrem dünn. Spannend wird es die kommenden Tage. Nachdem die Aktienmärkte die vergangenen beiden Monate eine Rally hinlegten, bleibt abzuwarten, ob zu Beginn des Jahres 2024 erst einmal Gewinne mitgenommen werden. Denn die Stimmung ist in den Unternehmen teils deutlich vorsichtiger als bei den Anlegern.
Mit Blick auf die Zinserwartungen dürften die Anleihen auch 2024 weiter zulegen. Geht es nach Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender von MainSky Asset Management, wird der Druck auf die Inflation über die Schwächung der Nachfrage im Euroraum im kommenden Jahr höher ausfallen als in den USA, auch weil die Fiskalpolitik in Europa, insbesondere in Deutschland, stark restriktiv ist. Somit werde die EZB keine andere Wahl haben, als die Zinsen zu senken, da sie die einzige Institution ist, die in einem Umfeld abnehmenden Potenzialwachstums und restriktiver Fiskalpolitik einen expansiven Impuls setzen kann. Für 2024 erwartet Schulte Zinssenkungen der EZB zwischen 150 und 200 Basispunkten. Mittelfristig werde sogar davon ausgegangen, dass sich die Leitzinsen in der Eurozone wieder Richtung der Null-Prozent-Schwelle bewegen und die EZB ein neues Anleihenkaufprogramm wird starten müssen.
Bayer nach US-Urteil gesucht
Für Bayer ging es um 2,3 Prozent nach oben. Die Aktie profitierte von einem günstigen Glyphosat-Urteil in den USA. Dort hat ein US-Gericht im Sinne des Pharmakonzerns entschieden. Im Handel wird dem Urteil allerdings keine allzu große Bedeutung beigemessen. Der Prozessausgang sei nur ein Etappensieg nach mehreren Niederlagen.
Die Aktien von Reedereibetreibern standen dagegen unter Druck. Nachdem die Unternehmen wegen der zunehmenden Zahl von Überfällen durch Huthi-Rebellen auf Containerschiffe den Schiffsverkehr durch das Rote Meer eingestellt hatten, erwägen nun manche wie Moeller-Maersk offenbar eine Wiederaufnahme. Nicht so Hapag-Lloyd. Die deutsche Reederei meidet die Passage weiter und nimmt den deutlich längeren Weg um das Kap der Guten Hoffnung. Die Aussicht auf steigende Frachtraten wegen der längeren Schiffswege hatte die Branchenaktien zuletzt zeitweise gestützt. Moeller Maersk fielen um 4,5 Prozent, für Hapag-Lloyd ging es um 8,3 Prozent nach unten.
Um 2,4 Prozent nach oben ging es für Prosus in Amsterdam. Das Papier wird gestützt von der Erholung von Tencent in Hongkong. Prosus hält eine rund 25-prozentige Beteiligung an dem chinesischen Technologiekonzern. Die Tencent-Aktie war am Freitag eingebrochen, nachdem Peking einen Regulierungsentwurf für die Online-Spiele-Branche vorgelegt hatte. Das hatte Prosus ebenfalls nach unten gezogen, sogar noch stärker als Tencent. Tencent erholten sich nun in Hongkong um rund 4 Prozent, weil Peking seine Pläne einer strengeren Regulierung etwas aufgeweicht hat.
Milliardendeals im Pharmasektor
Milliardenschwere Übernahmen mit hohen Übernahmeprämien lenkten den Blick auf die Pharma- und Biotechnologiebranche. Astrazeneca gewannen 0,9 Prozent. Das Unternehmen baut das Geschäft mit Zelltherapien aus und übernimmt Gracell Biotechnologies für 1,2 Milliarden Dollar. Bereits am Vortag wurde berichtet, dass Bristol Myers Squibb die radiopharmazeutische Therapeutikgesellschaft RayzeBio für 4,1 Milliarden Dollar übernimmt.
Gesucht waren zudem Ölaktien, ihr Stoxx-Subindex stieg um 0,6 Prozent, nachdem am Vortag im US-Handel die Ölpreise stärker zugelegt hatten, getrieben von Sorgen über die Versorgungssicherheit. Hier steht weiter insbesondere die Entwicklung im Roten Meer im Fokus, wo die Huthi-Rebellen aus dem Jemen weiter Schiffe angreifen. Die US-Armee hat nach eigenen Angaben mehrere abgefeuerte Drohnen und Raketen über dem Roten Meer abgeschossen.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.528,38 +6,91 +0,2% +19,4% Stoxx-50 4.079,44 +1,29 +0,0% +11,7% Stoxx-600 478,62 +1,02 +0,2% +12,7% XETRA-DAX 16.742,07 +35,89 +0,2% +20,2% FTSE-100 London 7.724,95 +27,44 +0,4% +3,3% CAC-40 Paris 7.571,82 +3,00 +0,0% +17,0% AEX Amsterdam 786,84 +1,39 +0,2% +14,2% ATHEX-20 Athen 3.120,70 +6,62 +0,2% +38,6% BEL-20 Bruessel 3.711,12 +31,43 +0,9% +0,3% BUX Budapest 60.288,49 -5,91 -0,0% +37,7% OMXH-25 Helsinki 4.545,88 +24,49 +0,5% -6,3% ISE NAT. 30 Istanbul 7.899,50 -56,20 -0,7% +32,9% OMXC-20 Kopenhagen 2.266,57 -1,18 -0,1% +23,5% PSI 20 Lissabon 6.422,27 +2,25 +0,0% +12,2% IBEX-35 Madrid 10.121,80 +9,90 +0,1% +23,0% FTSE-MIB Mailand 30.421,51 +68,22 +0,2% +28,0% OBX Oslo 1.193,95 +8,91 +0,8% +9,5% PX Prag 1.406,52 +7,40 +0,5% +17,0% OMXS-30 Stockholm 2.390,28 +13,23 +0,6% +17,0% WIG-20 Warschau 2.371,28 +24,58 +1,0% +32,3% ATX Wien 3.438,58 +30,92 +0,9% +9,1% SMI Zuerich 11.113,98 -39,11 -0,4% +3,6% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:28 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1112 +0,6% 1,1049 1,1022 +3,8% EUR/JPY 157,84 +0,4% 157,76 156,90 +12,5% EUR/CHF 0,9354 -0,8% 0,9435 0,9425 -5,5% EUR/GBP 0,8684 +0,1% 0,8676 0,8661 -1,9% USD/JPY 142,05 -0,2% 142,78 142,35 +8,3% GBP/USD 1,2795 +0,6% 1,2734 1,2726 +5,8% USD/CNH (Offshore) 7,1503 +0,1% 7,1471 7,1520 +3,2% Bitcoin BTC/USD 43.122,55 +1,5% 42.461,95 43.716,64 +159,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,35 75,57 -1,6% -1,22 -2,6% Brent/ICE 79,81 81,07 -1,6% -1,26 -1,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,2 34,55 +1,9% +0,66 -59,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.082,17 2.068,29 +0,7% +13,88 +14,2% Silber (Spot) 24,41 24,23 +0,8% +0,19 +1,9% Platin (Spot) 995,31 981,50 +1,4% +13,81 -6,8% Kupfer-Future 3,96 3,90 +1,4% +0,06 +4,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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