MÄRKTE EUROPA/Vorsichtig aufwärts bei dünnen Umsätzen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach der Weihnachtspause notieren die europäischen Aktienmärkte am Mittwochnachmittag mit kleinen Aufschlägen. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 16.737 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 4.521 Zähler zu. Eine leicht im Plus startende Wall Street konnte am Nachmittag keinen Impuls mehr setzen. Die Umsätze sind "zwischen den Jahren" extrem dünn. Spannend wird es die kommenden Tage. Nachdem die Aktienmärkte die vergangenen beiden Monate eine Rally hinlegten, bleibt abzuwarten, ob zu Beginn des Jahres 2024 erst einmal Gewinne mitgenommen werden. Denn die Stimmung ist in den Unternehmen teils deutlich vorsichtiger als bei den Anlegern.
Eine zunehmende Rolle könnte - wie oft zu beobachten - in den verbleibenden Handelstagen des Jahres das sogenannte Window Dressing spielen, also die gezielte Kurspflege einzelner Aktien durch institutionelle Anleger wie Portfoliomanager mit dem Ziel, die eigene Bilanz nach außen besser aussehen zu lassen.Fester tendieren erneut die Anleihen. Mit Blick auf die Zinserwartungen dürften die Anleihen auch 2024 weiter zulegen. Geht es nach Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender von MainSky Asset Management, wird der Druck auf die Inflation über die Schwächung der Nachfrage im Euroraum im kommenden Jahr höher ausfallen als in den USA, auch weil die Fiskalpolitik in Europa, insbesondere in Deutschland, stark restriktiv ist. Somit werde auch die EZB keine andere Wahl haben, als die Zinsen zu senken, da sie die einzige Institution ist, die in einem Umfeld abnehmenden Potenzialwachstums und restriktiver Fiskalpolitik einen expansiven Impuls setzen kann. Für 2024 erwartet Schulte Zinssenkungen der EZB zwischen 150 und 200 Basispunkte. Mittelfristig werde sogar davon ausgegangen, dass sich die Leitzinsen in der Eurozone wieder Richtung der Null-Prozent-Schwelle bewegen und die EZB ein neues Anleihenkaufprogramm wird starten müssen.
Bayer nach US-Urteil gesucht
Für Bayer geht es um 2,5 Prozent nach oben. Die Aktie profitiert von einem günstigen Glyphosat-Urteil in den USA. Dort hat ein US-Gericht im Sinne des Pharmakonzerns entschieden. Im Handel wird dem Urteil allerdings keine allzu große Bedeutung beigemessen. Der Prozessausgang sei nur ein Etappensieg nach mehreren Niederlagen.
Die Aktien von Reedereibetreibern stehen unter Druck. Nach die Unternehmen wegen der zunehmenden Zahl von Überfällen durch Huthi-Rebellen auf Containerschiffe den Schiffsverkehr durch das Rote Meer eingestellt hatten, erwägen nun manche wie Moeller Maersk offenbar eine Wiederaufnahme. Nicht so Hapag-Lloyd. Die deutsche Reederei meidet die Passage weiter und nimmt den deutlich längeren Weg um das Kap der Guten Hoffnung. Die Aussicht auf steigende Frachtraten wegen der längeren Schiffswege hatte die Branchenaktien zuletzt zeitweise gestützt. Moeller Maersk fallen um 5 Prozent, für Hapag-Lloyd geht es um 5,7 Prozent nach unten.
Um 3,3 Prozent nach oben geht es für Prosus in Amsterdam. Das Papier wird gestützt von der Erholung von Tencent in Hongkong. Prosus hält eine rund 25-prozentige Beteiligung an dem chinesischen Technologiekonzern. Die Tencent-Aktie war am Freitag eingebrochen, nachdem Peking einen Regulierungsentwurf für die Online-Spiele-Branche vorgelegt hatte. Das hatte Prosus ebenfalls nach unten gezogen, sogar noch stärker als Tencent. Tencent erholten sich nun in Hongkong um rund 4 Prozent, weil Peking seine Pläne einer strengeren Regulierung etwas aufgeweicht hat.
Milliardendeals im Pharmasektor
Milliardenschwere Übernahmen mit hohen Übernahmeprämien lenken den Blick auf die Pharma- und Biotechnologiebranche. Astrazeneca gewinnen 1,1 Prozent. Das Unternehmen baut das Geschäft mit Zelltherapien aus und übernimmt Gracell Biotechnologies für 1,2 Milliarden Dollar. Daneben übernimmt Bristol Myers Squibb die radiopharmazeutische Therapeutikgesellschaft RayzeBio für 4,1 Milliarden Dollar.
Gesucht sind Ölaktien, ihr Stoxx-Subindex steigt um 0,8 Prozent, nachdem am Vortag im US-Handel die Ölpreise stärker zugelegt hatten, getrieben von Sorgen über die Versorgungssicherheit. Hier steht weiter insbesondere die Entwicklung im Roten Meer im Fokus, wo die Huthi-Rebellen aus dem Jemen weiter Schiffe angreifen. Die US-Armee hat nach eigenen Angaben mehrere abgefeuerte Drohnen und Raketen über dem Roten Meer abgeschossen. Dazu haben die USA nach einer Attacke auf einen Stützpunkt im Irak pro-iranische Milizen angegriffen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.527,19 +0,1% 5,72 +19,3% Stoxx-50 4.073,22 -0,1% -4,93 +11,5% DAX 16.724,41 +0,1% 18,23 +20,1% MDAX 27.075,68 +0,5% 132,08 +7,8% TecDAX 3.336,73 +0,4% 12,20 +14,2% SDAX 13.899,52 +0,7% 99,88 +16,6% FTSE 7.722,07 +0,3% 24,56 +3,3% CAC 7.565,07 -0,0% -3,75 +16,9% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 1,91 -0,05 -0,66 US-Zehnjahresrendite 3,84 -0,06 -0,04 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:28 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1108 +0,6% 1,1049 1,1022 +3,8% EUR/JPY 158,34 +0,7% 157,76 156,90 +12,8% EUR/CHF 0,9440 +0,1% 0,9435 0,9425 -4,6% EUR/GBP 0,8697 +0,2% 0,8676 0,8661 -1,7% USD/JPY 142,54 +0,1% 142,78 142,35 +8,7% GBP/USD 1,2774 +0,4% 1,2734 1,2726 +5,6% USD/CNH (Offshore) 7,1587 +0,2% 7,1471 7,1520 +3,3% Bitcoin BTC/USD 42.972,74 +1,2% 42.461,95 43.716,64 +158,9% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,03 75,57 -0,7% -0,54 -1,7% Brent/ICE 80,70 81,07 -0,5% -0,37 -0,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,56 34,55 +2,9% +1,02 -59,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.069,53 2.068,29 +0,1% +1,24 +13,5% Silber (Spot) 24,18 24,23 -0,2% -0,05 +0,9% Platin (Spot) 984,78 981,50 +0,3% +3,28 -7,8% Kupfer-Future 3,96 3,90 +1,6% +0,06 +4,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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