MÄRKTE EUROPA/Vor EZB abwartend - Hugo Boss deutlich billiger
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte präsentieren sich am Donnerstagmittag behauptet. Der kleine Rücksetzer am Vormittag wurde bereits schnell wieder gekauft, dieses "buy the dip" war in den vergangenen Wochen häufig zu beobachten. Gegenüber der Wall Street sind die europäischen Indizes nicht hoch bewertet, der DAX mit Blick auf die Kennziffern wie Kurs-Gewinn- oder Kurs-Buchwert-Verhältnis historisch betrachtet nicht teuer. Er notiert kaum verändert bei 17.715 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legt dagegen um 0,3 Prozent auf 4.930 Zähler zu. Im DAX haben Continental und Brenntag enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt, die Kurse geben nach. Im MDAX brechen Hugo Boss um 16,7 Prozent ein. Der Gesamtmarkt wartet auf die Ergebnisse der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB).
Erwartet wird zwar, dass die EZB Zinsen und Wertpapierkaufprogramme nicht antasten wird. Im Blick stehen aber die neuen Projektionen zu Inflation und Wachstum und damit der geldpolitische Ausblick. "Daraus können die Anleger ableiten, ob die aktuell eingepreiste erste Zinssenkung im Juni eine realistische Option für die EZB ist", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann vom QC Partners.
"Wann der erste Zinsschritt kommt, hängt vom Kräfteverhältnis zwischen Falken und Tauben im EZB-Rat ab", ergänzt die Commerzbank. Die Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde beginnt um 14.45 Uhr. Und US-Notenbankchef Jerome Powell steht am Nachmittag dem Bankenausschuss des US-Senats Rede und Antwort, allerdings dürften die Aussagen einen Tag nach der Rede vor dem Repräsentantenhaus keine neuen Akzente setzen.
Conti und Brenntag im Minus
Daneben gibt es eine Flut an Unternehmensergebnissen zu verarbeiten: Conti und Brenntag fallen um 3,7 und 2,2 Prozent. Conti erreichte die Gewinnprognose auf operativer Basis nicht. Auf die Gewinne drücken höhere Kosten, unter anderem wegen der Lohnsteigerungen.
Auf wenig Begeisterung stoßen auch die Geschäftszahlen von Brenntag. Diese sind durch die Bank schwächer als erwartet ausgefallen, lediglich die Dividende liegt leicht über der Prognose. Der Ausblick auf das laufende Jahr bewegt sich im Rahmen der Markterwartungen. Das Unternehmen strebt ein operatives EBITA zwischen 1,23 bis 1,43 Milliarden Euro an.
Daneben fallen Bayer um 4,1 Prozent und stellen das Schlusslicht im DAX. Die Deutsche Bank hat das Kursziel gesenkt und zum Schlusskurs steigt Bayer aus dem Stoxx-50-Index ab.
Die Geschäftszahlen der Merck KGaA (-0,2%) bewegen sich im Rahmen der Erwartungen. Nach der im August gesenkten Prognose war das Überraschungspotenzial überschaubar. Investoren dürften sich vielmehr auf den Ausblick konzentrieren, der zwar zurückhaltend klingt, sich allerdings im Rahmen der Markterwartungen bewegt. Der Pharmakonzern geht für das laufende Jahr von negativen Wechselkurseffekten aus. Umsatz und operativer Gewinn auf Basis des EBITDA pre sollen leicht bis moderat wachsen.
Kursdesaster bei Hugo Boss - Gold steigt
Das Kursdesaster bei Hugo Boss liegt am Ausblick, denn vorläufige Geschäftszahlen waren bereits veröffentlicht. Und der Ausblick ernüchtert den Markt. Der Modekonzern strebt 2024 Umsätze zwischen 4,3 und 4,45 Milliarden Euro an - dem steht laut Baader Helvea aber eine Konsensprognose von 4,57 Milliarden Euro entgegen. Hugo Boss strebt daneben ein EBIT zwischen 430 und 475 Millionen Euro an, hier liegt der Konsens bei 493 Millionen Euro.
Gea verlieren 1,1 Prozent, nachdem sie zunächst deutlicher im Plus notiert haben. Die Umsätze hätten die Erwartungen zwar verfehlt, dafür seien die Auftragseingänge aber etwas besser ausgefallen. GFT Technologies wiederum geben nach ihrer Zahlenvorlage 6,1 Prozent ab.
Aviva legen um gut 2 Prozent zu. Die Geschäftszahlen liegen leicht über den Erwartungen. Nun erhöht Aviva die Dividende auf 33,4 Pence, damit beträgt die Dividendenrendite knapp 7 Prozent. Zudem kauft das Unternehmen für 300 Millionen Pfund eigene Aktien zurück. Der Stoxx-Insurance-Index liegt mit einem Plus von 0,4 Prozent im Markt.
Gold steigt momentan rasant. Nachdem es in der Vorwoche noch bei 1.877 Euro je Unze notiert hat, handelt es nun erstmals über 1.980 Euro. Der Goldpreis steigt auf neue Höchststände, als Grund nennt Neil Wilson, Markstratege bei Finalto, unter anderem fallende Renditen bei Staatsanleihen. Zudem kauften die Zentralbanken und China treibe die physische Nachfrage an. Und dann gebe es da noch die USA und andere Länder, die immer höhere Defizite aufbauten und dabei ihre Währungen entwerteten, während sie versuchten, weitere Kriege sowie eine alternde Bevölkerung zu finanzieren.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.929,82 +0,3% 14,33 +9,0% Stoxx-50 4.332,94 +0,4% 16,78 +5,9% DAX 17.715,38 -0,0% -1,33 +5,8% MDAX 26.010,07 -0,6% -149,84 -4,2% TecDAX 3.448,91 +0,0% 0,12 +3,3% SDAX 13.858,82 -0,1% -7,99 -0,7% FTSE 7.662,58 -0,2% -16,73 -0,7% CAC 7.962,91 +0,1% 8,17 +5,6% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,31 -0,01 -0,26 US-Zehnjahresrendite 4,10 -0,00 +0,22 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Uhr Mi, 17:01 % YTD EUR/USD 1,0899 +0,0% 1,0903 1,0903 -1,3% EUR/JPY 161,06 -1,0% 161,48 162,88 +3,5% EUR/CHF 0,9585 -0,3% 0,9606 0,9617 +3,3% EUR/GBP 0,8541 -0,2% 0,8558 0,8558 -1,5% USD/JPY 147,79 -1,0% 148,12 149,40 +4,9% GBP/USD 1,2761 +0,2% 1,2742 1,2740 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,2090 -0,0% 7,2103 7,2092 +1,2% Bitcoin BTC/USD 66.842,67 +1,2% 65.935,36 66.543,89 +53,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,49 79,13 -0,8% -0,64 +8,4% Brent/ICE 82,20 82,96 -0,9% -0,76 +7,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 26,375 26,26 +0,5% +0,12 -15,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.155,01 2.148,20 +0,3% +6,81 +4,5% Silber (Spot) 24,15 24,18 -0,1% -0,03 +1,6% Platin (Spot) 918,23 911,50 +0,7% +6,73 -7,4% Kupfer-Future 3,93 3,88 +1,3% +0,05 +0,5% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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