MÄRKTE EUROPA/Versöhnlicher Wochenschluss - Luxuswerte gesucht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte notieren am Freitagnachmittag mit Aufschlägen. Positive Nachrichten liefert erneut die Berichtssaison, hier vor allem LVMH aus dem Sektor der Luxusgüterhersteller. Das Flaggschiff der Branche legt zweistellig zu, der Sektorindex um 5,1 Prozent. Am deutschen Aktienmarkt sind es die Werte aus dem Gesundheitssektor, die das Interesse der Anleger nach Zahlen auf sich ziehen. So steigen Sartorius um 7,9 Prozent, auf der anderen Seite büßen RWE 7,0 Prozent ein.
Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 16.929 Punkte und handelt damit in Reichweite zum Allzeithoch bei 17.003 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,0 Prozent auf 4.626 Punkte nach oben, er profitiert mehr von den dem Sektor der Luxusgüterhersteller.
Nach dem deutlichen Plus am Vortag, getragen durch eine wenig falkenhafte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, können die Anleihen das Plus vom Vortag verteidigen und notieren kaum verändert. Wie die Deutsche Bank anmerkt, wird nun eine Zinssenkung im April mit einer Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent nach 63 Prozent vor der Sitzung eingepreist. Bis Juni gehe der Markt von Zinssenkungen von insgesamt 50 Basispunkten aus.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat wegen der vielen Krisen und Kriege einen Dämpfer erlitten. "Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet", so Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.
Luxusgüterhersteller besser als befürchtet
LVMH hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als von Analysten erwartet. Dazu trug vor allem das starke Wachstum im Kerngeschäft mit Mode und Lederwaren bei. Der Luxusgüterkonzern geht zuversichtlich ins neue Jahr. Der Eigentümer der Marken Louis Vuitton, Dior und Celine erzielte 2023 einen Umsatz von 86,15 Milliarden Euro, was einem organischen Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Laut Citigroup sind die Zahlen beim Umsatz 1 Prozent und beim EBIT 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. LVMH legen um 13,3 Prozent zu, im Fahrwasser gewinnen Christian Dior 12,7 Prozent und Kering 7,3 Prozent.
Aber auch die Getränke-Hersteller, die zuletzt gemieden wurden, stehen oben auf der Kaufliste der Investoren. Remy Cointreau haussieren um 15,6 Prozent nach einem besseren Zwischenbericht. Zahlen und Ausblick beruhigen Anleger und lösen eine Erleichterungsrally aus. Der Konzern erwartet den Jahresumsatz zwar am unteren Rand der Schätzungen von minus 15 bis 20 Prozent. Das sei in den Konsensschätzungen aber bereits enthalten, heißt es von der Citi. Zuletzt hatten Nachrichten zu Anti-Dumping-Untersuchungen in China bei Cognac-Importen die Stimmung belastet. Pernod Ricard legen um 8,3 Prozent zu, der Sektor Food & Beverage gewinnt 2,4 Prozent.
Pharmawerte überraschen positiv
Die Geschäftszahlen aus der Pharmabranche sorgen für eine weitere positive Überraschung. Im DAX führen Sartorius die Gewinnerliste an. Nach Belastungen durch den Lagerbestandsabbau bei Kunden und eine schwache Nachfrage in China wird im Ausblick auf das laufende Jahr wieder ein profitables Wachstum erwartet. Die Analysten von Jefferies loben unter anderem den Auftragseingang. Im Fahrwasser steigen Merck KGaA um 5,5 Prozent.
In der Schweiz springen Lonza um 14,8 Prozent nach oben. Hier sorgen die Geschäftszahlen ebenfalls für Erleichterung. Die Belastungen, wie der Wegfall der Gewinne aus der Produktion von Corona-Impfstoffen für Moderna, waren allgemein bekannt. Jefferies hatte allerdings noch höhere Abwärtsrisiken befürchtet.
Enttäuschend aufgenommene Geschäftszahlen der US-Tochter T-Mobile belasten das Sentiment der Deutschen Telekom (-0,8%). Der US-Mobilfunkanbieter meldete einen Gewinn von 2,01 Milliarden Dollar oder 1,67 Dollar pro Aktie. Von Factset befragte Analysten hatten mit 1,91 Dollar je Aktie deutlich erwartet. Allerdings konnte T-Mobile US die Zahl der attraktiven Vertragskunden stärker als erwartet erhöhen - das sollte die Enttäuschung relativieren.
Bereits schnell musste RWE den Ausblick für 2024 nachjustieren, was an der Börse nicht gut ankommt. Während RWE noch auf dem Kapitalmarktag am 28. November ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt hatte, wird dieses nun am unteren Ende der Spanne erwartet. Als Grund nannte der Konzern stark gesunkene Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.626,11 +1,0% 43,85 +2,3% Stoxx-50 4.189,94 +1,3% 55,66 +2,4% DAX 16.929,45 +0,1% 22,53 +1,1% MDAX 26.148,30 +0,3% 72,72 -3,6% TecDAX 3.340,77 +0,2% 5,45 +0,1% SDAX 13.733,07 +0,2% 21,56 -1,6% FTSE 7.642,45 +1,5% 112,72 -2,6% CAC 7.635,90 +2,3% 171,70 +1,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,31 +0,02 -0,26 US-Zehnjahresrendite 4,15 +0,03 +0,27 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.59 Uhr Do, 17:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,0867 +0,2% 1,0831 1,0829 -1,6% EUR/JPY 160,75 +0,4% 160,02 159,79 +3,3% EUR/CHF 0,9368 -0,4% 0,9401 0,9396 +1,0% EUR/GBP 0,8532 -0,0% 0,8530 0,8527 -1,6% USD/JPY 147,92 +0,2% 147,76 147,57 +5,0% GBP/USD 1,2737 +0,2% 1,2698 1,2699 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,1838 +0,0% 7,1889 7,1819 +0,8% Bitcoin BTC/USD 41.298,00 +3,4% 40.100,85 39.743,14 -5,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,20 77,36 -0,2% -0,16 +6,9% Brent/ICE 82,33 82,43 -0,1% -0,10 +6,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 26,925 27,55 -2,3% -0,63 -14,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.020,26 2.020,81 -0,0% -0,55 -2,0% Silber (Spot) 22,79 22,90 -0,5% -0,11 -4,2% Platin (Spot) 911,43 889,50 +2,5% +21,93 -8,1% Kupfer-Future 3,87 3,87 +0,1% +0,00 -0,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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