MÄRKTE EUROPA/Verschnaufpause - Berichtssaison verstimmt in Europa
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwochnachmittag etwas nach unten. Nach den schwachen ASML-Zahlen vom Vortag drückt auch ein enttäuschender Quartalsbericht von LVMH auf die Stimmung für den gesamten Sektor der Luxusgüter-Hersteller. Dies lässt die Anleger vorsichtiger auf die gerade beginnende Berichtssaison für das dritte Quartal blicken. QC Partners spricht von "ersten großen Enttäuschungen".
Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 19.473 Punkte. Nachdem der Index am Vortag noch auf ein neues Allzeithoch geklettert war, legt er nun eine Verschnaufpause ein. Für den Euro-Stoxx-50 geht es wegen der Schwäche im Luxusgüter-Sektor um 0,7 Prozent auf 4.915 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt bleibt der Euro mit 1,0888 Dollar unter der Marke von 1,0900. Nach dem jüngsten Abverkauf kommt es bei den Ölpreisen zu einer Stabilisierung. Für den Sub-Index der europäischen Ölwerte geht es um 0,7 Prozent abwärts.
Schwache LVMH-Aktien belasten gesamten Sektor
Unter den Erwartungen ausgefallene Quartalszahlen von LVMH (-4,2%) belasten nicht nur die Aktie selbst, sondern den gesamten Luxusgütersektor. Der Umsatz des Konzerns sank im dritten Quartal im Jahresvergleich organisch um 3 Prozent auf 19,08 Milliarden Euro. Analysten hatten einen Umsatz von 19,94 Milliarden Euro prognostiziert und ein organisches Wachstum von 0,9 Prozent. Hoffnungen auf eine Erholung seien verfrüht gewesen, heißt es bei RBC Capital Markets. Es bestehe nur eine begrenzte Klarheit, ob es in China zu einer Bodenbildung kommt und sich in den USA und Europa die Nachfrage wieder beschleunigt. Im Gefolge fallen Kering um 1,7 Prozent und Dior um 4 Prozent.
Dem negativen Sektor-Umfeld können sich Adidas (-4,8%) nicht entziehen. Der Sportartikelhersteller hatte am Vorabend zwar die Prognose erhöht, allerdings nur auf das Niveau, das von Analysten bereits erwartet worden war, was in der Folge keinen positiven Impuls für die Aktie liefert.
Die Senkung der Erwartungen von ASML (-4,8%) für das nächste Jahr bedeutet nach Einschätzung der Analysten bei Citi, dass die Entwicklung des Unternehmens von 2025 bis 2026 und darüber hinaus nun entscheidend für die Aktie sei. Der Konzern erwarte im nächsten Jahr einen Umsatz zwischen 30 und 35 Milliarden Euro. Zuvor habe die Prognose bei bis zu 40 Milliarden Euro gelegen. Noch im September habe ASML bekräftigt, dass das untere Ende seiner Umsatzprognose für 2025 trotz negativer Nachrichten im Laufe des Sommers konservativ sei. Damals seien bereits Kürzungen der Ausgabenpläne durch den wichtigen Kunden Intel berücksichtigt gewesen, so Citi.
Für die Aktien der britischen Auto-Versicherer geht es nach unten, Admiral verlieren 1,8 und Direct Line 2,6 Prozent. Hier verweisen die Analysten von Jefferies darauf, dass die britische Regierung eine Taskforce für Kfz-Versicherer ins Leben gerufen hat, angesichts bestehender Bedenken über steigende Prämien. Nach Einschätzung der Analysten wird sich jede Maßnahme zur Senkung der Kosten von Kfz-Versicherungen eher auf die Ursachen der Preissteigerungen richten, anstatt direkte Eingriffe in die Preisgestaltung vorzunehmen. Denn dies würde unweigerlich dazu führen, dass die Margen der Versicherer wieder auf ein unhaltbares Niveau zurückkehren.
Eine Prognosesenkung des schweizerischen Labortechnikherstellers Tecan lässt dessen Aktie um 14,5 Prozent abstürzen. Nach einer ersten Senkung der Prognose bei den Ergebnissen für das erste Halbjahr 2024 senkte Tecan nun erneut seine Umsatz- und EBITDA-Margenprognose für das Geschäftsjahr 2024. Das Segment Life Science erlebt dem Unternehmen zufolge eine andauernde Nachfrageschwäche in China, wo Kunden ihre Bestellungen weiter verzögerten. Darüber hinaus verzögerten auch biopharmazeutisch orientierte Kunden weiterhin Projekte mit negativen Auswirkungen auf das Life-Science-Segment von Tecan. Im Gefolge verlieren die Aktien des Wettbewerbers Sartorius um 3,2 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.914,52 -0,7% -32,21 +8,7% Stoxx-50 4.434,71 -0,3% -13,66 +8,3% DAX 19.473,14 -0,1% -13,05 +16,3% MDAX 27.007,52 +0,3% 72,52 -0,5% TecDAX 3.385,68 -0,2% -6,74 +1,5% SDAX 13.901,31 +0,5% 62,41 -0,4% FTSE 8.334,19 +1,0% 84,91 +6,7% CAC 7.493,78 -0,4% -28,19 -0,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,18 -0,05 -0,40 US-Zehnjahresrendite 4,01 -0,03 +0,13 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:35 Uhr Di, 17:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,0888 -0,0% 1,0889 1,0902 -1,4% EUR/JPY 162,58 +0,0% 162,56 162,74 +4,5% EUR/CHF 0,9395 +0,0% 0,9392 0,9396 +1,3% EUR/GBP 0,8362 +0,4% 0,8328 0,8327 -3,6% USD/JPY 149,31 +0,1% 149,29 149,28 +6,0% GBP/USD 1,3021 -0,4% 1,3076 1,3092 +2,3% USD/CNH (Offshore) 7,1297 -0,1% 7,1285 7,1337 +0,1% Bitcoin BTC/USD 67.371,60 +1,4% 67.160,95 65.297,30 +54,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,37 70,58 -0,3% -0,21 -0,4% Brent/ICE 74,22 74,25 -0,0% -0,03 -1,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,38 40,13 -1,9% -0,75 +9,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.675,79 2.662,66 +0,5% +13,14 +29,7% Silber (Spot) 31,98 31,51 +1,5% +0,47 +34,5% Platin (Spot) 999,29 989,00 +1,0% +10,29 +0,7% Kupfer-Future 4,37 4,34 +0,8% +0,04 +10,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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