MÄRKTE EUROPA/Stabilisierungstag - JD Sports belastet den Sektor
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Rücksetzer am Vortag notieren die europäischen Indizes am Donnerstagnachmittag leicht im Plus. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 16.563 Punkte, der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,3 Prozent auf 4.460 Punkte vor. Bei Einzelwerten wie Evotec oder JD Sports gibt es Kursabschläge von um die 20 Prozent. Unter den Sektoren notieren die Öl- und Gaswerte im Schnitt 1,2 Prozent fester. Das Barrel der Sorte Brent legt leicht auf 78,41 Dollar zu, was zum einen auf Proteste auf dem größten libyschen Ölfeld und zum anderen auf Sorgen über eine weitere Eskalation des Nahostkrieges mit einem stärkeren Engagement des Iran bzw. der USA zurückgeführt wird. Beide Entwicklungen könnten eine Verknappung der Fördermenge bedeuten und damit ein geringeres Angebot.
EZB vom Infaltionsziel von zwei Prozent noch weit entfernt
Die Inflationsrate hat in Deutschland im Dezember nach fünf Rückgängen wieder zugelegt. Nach 3,2 Prozent im November kletterte sie zum Jahresende auf 3,7 Prozent. Der Anstieg geht vor allem auf Basiseffekte zurück. Im Dezember 2022 hatte die Übernahme der monatlichen Energie-Abschlagszahlung durch den Staat zu einer starken Entlastung bei der Teuerung geführt. Dieser Effekt fällt nun aus der Inflationsberechnung heraus.
Ohne die stark schwankenden Energiepreise ist für Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, der Inflationsdruck im Dezember aber weiter zurückgegangen. Trotzdem bleibe er im historischen Vergleich hoch. Die Nahrungsmittelpreise stiegen zuletzt um 4,5 Prozent und Dienstleistungen um 3,2 Prozent. Im neuen Jahr dürfte der Preisdruck vorerst weiter erhöht bleiben. Das liege vor allem am erhöhten CO²-Preis und der wieder gestiegenen Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Von der Zwei-Prozent-Marke der Europäischen Zentralbank sei Deutschland 2024 auch deshalb noch ein gutes Stück entfernt.
JD Sports brechen nach Gewinnwarnung ein
Mit einem Einbruch von 23,2 Prozent an der Londoner Börse reagieren JD Sports Fashion auf ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft. Das flächenbereinigte Umsatzwachstum hat sich abgeschwächt, am Markt war stattdessen eine Verbesserung erwartet worden. Der Bekleidungskonzern gab daraufhin eine Gewinnwarnung ab. Das Weihnachtsgeschäft hat eine entscheidende Bedeutung für die Branche. Im Schlepptau fallen Adidas um 4,0 Prozent und Puma um 6,6 Prozent. Aber auch Zalando gehören mit 3,2 Prozent zu den DAX-Verlierern. Bereits kurz vor Weihnachten lieferte Nike aus den USA einen schwachen Umsatzausblick, der damals die Branche der Sportartikelhersteller belastet hatte.
Auf der anderen Seite geht es für die Aktie von Next in London um 4,4 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hat zum fünften Mal in Folge die Prognose angehoben. Liberum spricht von einem starken Weihnachtsgeschäft über alle Vertriebskanäle hinweg.
Mit einer Umsatzwarnung von Mobileye kommt die Aktie von Infineon unter Druck und handelt 4,7 Prozent im Minus. Der Entwickler von Technologien für autonomes Fahren warnt vor einem scharfen Umsatzrückgang im ersten Quartal, bedingt durch einen hohen Lagerbestand bei Top-Kunden aufgrund von Lieferkettenbeschränkungen in den vergangenen Jahren. In Belgien verlieren Melexis 5,6 Prozent.
Evotec-CEO verlässt überraschend das Unternehmen
Einen Einbruch von 19 Prozent muss die Evotec-Aktie verkraften. Völlig überraschend hat CEO Werner Lanthaler erklärt, dass er aus persönlichen Gründen seinen Posten niederlegen und seinen Vertrag nicht bis zum Ende der aktuellen Laufzeit erfüllen werde. Der Rücktritt sorgt für erhebliche Unsicherheit unter Anlegern, obgleich der Biotechnologiekonzern die Prognose bestätigt hat.
Erst jüngst hatte sich die Citigroup in einer Studie sehr optimistisch zu den langfristigen Aussichten des Unternehmens geäußert und Evotec als mögliche "Tesla der Biologics-Produktion" bezeichnet. Umso überraschender kommt nun der Abgang von Lanthaler, der als treibende Kraft hinter dem Unternehmenserfolg gilt. Die Analysten von RBC glauben, dass die Geschäfte des Unternehmens in sicheren Händen lägen, während ein neuer CEO gesucht werde.
Nachdem die Analysten der UBS die Aktie von Aixtron mit "Sell" in ihr Universum aufgenommen haben, geht es für den Wert um 7,0 Prozent nach unten. Trotz des jüngst soliden Wachstums von Aixtron und der erwartet starken Ergebnisse im vierten Quartal 2023 glauben die Analysten, dass dies kurzfristig nicht nachhaltig sei.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.460,14 +0,3% 12,01 -1,4% Stoxx-50 4.099,85 +0,5% 21,91 +0,2% DAX 16.562,60 +0,1% 24,21 -1,1% MDAX 25.870,98 -1,5% -381,15 -4,7% TecDAX 3.196,18 -2,0% -65,01 -4,2% SDAX 13.471,15 +0,2% 30,47 -3,5% FTSE 7.715,46 +0,4% 33,13 -0,7% CAC 7.438,57 +0,4% 26,71 -1,4% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,14 +0,12 -0,43 US-Zehnjahresrendite 4,00 +0,08 +0,12 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:00 Uhr Mi, 17:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0942 +0,2% 1,0933 1,0907 -0,9% EUR/JPY 158,49 +1,4% 156,94 156,55 +1,9% EUR/CHF 0,9318 +0,5% 0,9276 0,9296 +0,4% EUR/GBP 0,8635 +0,1% 0,8622 0,8635 -0,5% USD/JPY 144,82 +1,2% 143,54 143,54 +2,8% GBP/USD 1,2673 +0,0% 1,2679 1,2631 -0,4% USD/CNH (Offshore) 7,1743 +0,1% 7,1590 7,1711 +0,7% Bitcoin BTC/USD 43.501,46 +1,7% 43.194,39 43.309,46 -0,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,78 72,70 +0,1% +0,08 +1,1% Brent/ICE 78,41 78,25 +0,2% +0,16 +1,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,375 33,06 -2,1% -0,68 +3,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.038,33 2.042,18 -0,2% -3,85 -1,2% Silber (Spot) 22,76 23,00 -1,1% -0,25 -4,3% Platin (Spot) 962,12 978,50 -1,7% -16,38 -3,0% Kupfer-Future 3,83 3,86 -0,9% -0,03 -1,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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