MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Trump-Attentat keine große Belastung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen sind mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Das Attentat auf US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump war Thema Nummer Eins, die Auswirkungen auf die Börsen hielten sich aber in Grenzen. Erwartet wird, dass der Ex-Präsident durch den gescheiterten Mordanschlag weiter an Zustimmung gewinnt. Bei einem Wahlsieg dürfte Trump die Zölle erhöhen, aber auch die Steuern senken und damit das US-Haushaltsdefizit weiter in die Höhe treiben. Es gab aber auch schwächere Wirtschaftsdaten aus China und New York sowie teilweise belastende Unternehmensnachrichten.
"Mit dem Attentat auf Trump könnte bereits eine Vorentscheidung für die Wahl im November gefallen sein", so CMC. Eine Parallele finde sich im Attentat auf Ronald Reagan 1981. "Es löste in der amerikanischen Öffentlichkeit eine massive Sympathie für Reagan aus. Ähnlich könnte es jetzt Donald Trump ergehen. Grundsätzlich ist es den Märkten aber egal, wer im Weißen Haus das Sagen hat." Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 18.591 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,1 Prozent auf 4.983 nach unten. An den Devisenmärkten notierte der Euro mit 1,0912 Dollar etwas fester.
Die Berichtssaison liefert zunehmend Impulse. Von enttäuschenden Zahlen sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf Swatch (-9,8%). Der Umsatz ging im ersten Halbjahr um 14 Prozent zurück, der Gewinn hat sich mehr als gedrittelt. Der Uhren-Konzern verwies zur Begründung auf ein schwaches China-Geschäft. Laut Jefferies ist das erste Halbjahr schlechter als befürchtet gelaufen. Swatch setzt nun auf ein starkes zweites Halbjahr und meint, der Umstrukturierungsprozess trage Früchte. Richemont verloren 4,2 Prozent.
Ein enttäuschender Quartalsbericht drückte den Kurs von Burberry sogar um 16,1 Prozent. Nach einer schwachen Umsatzentwicklung sowie einem drohenden operativen Verlust im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres hat der Konzern nun einen Dividendenausfall angekündigt. Im Gefolge fielen Hugo Boss um 2,9 Prozent. Für LVMH ging es 2,6 Prozent nach unten, Kering gaben 5,3 Prozent ab.
Baywa brechen ein
Baywa brachen um 28,4 Prozent ein. Grund war die Meldung von Freitagabend, dass der Agrar-, Handels- und Energiekonzern ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben hat. Die angespannte Finanzierungslage ist an der Börse seit längerem ein Thema, das ist auch am Aktienkurs abzulesen, der seit Jahresbeginn bis zum Handelsende am Freitag bereits 27 Prozent verloren hat. Baywa ist in den vergangenen Jahren durch Übernahmen stark gewachsen und hat einen Schuldenberg aufgehäuft. "Die steigenden Zinsen haben dann das Unternehmen auf dem falschen Fuß erwischt", so ein Marktteilnehmer. Nun müssten Teile verkauft werden, um die Bilanz zu stärken.
RWE (-3,4%) gerieten mit den Anbietern erneuerbarer Energien unter Druck. "Das ist der Trump-Trade", so ein Marktteilnehmer. Er werde im Fall einer weiteren Präsidentschaft die Anbieter konventioneller Energien stärken, zu Lasten der erneuerbaren. Starke Verluste zeigten im DAX auch Siemens Energy mit minus 4,9 Prozent. Aber auch Nachrichten rund um Nordex belasteten die Sektorstimmung. Nordex (-4,6%) verzeichnete im ersten Halbjahr ein deutliches Wachstum des Auftragseingangs. Im zweiten Quartal schwächten sich die Orders aber spürbar ab. Die Preise blieben stabil. SMA Solar verloren in dem Umfeld 5 Prozent.
Evonik gerieten nach Zahlen unter Druck und verloren 1,5 Prozent. Grund war der Ausblick. Evonik hat im ersten Halbjahr ein EBITDA von 1,1 Milliarden Euro erzielt. Damit deutet auch die angehobene Prognose von 1,9 bis 2,2 Milliarden darauf hin, dass das Gewinnniveau im zweiten Halbjahr bestenfalls verteidigt werden kann.
Drägerwerk fielen um 1,1 Prozent. Auf Basis vorläufiger Zahlen lag das EBIT in den ersten sechs Monaten mit 56 Millionen Euro rund 16,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Dazu trugen allerdings auch Einmaleffekte über etwa 20 Millionen Euro bei. Bei Warburg hieß es, Drägerwerk habe die Schätzungen des Hauses für das zweite Quartal sowohl auf der Umsatz- als auch auf der EBIT-Seite deutlich geschlagen, der Auftragseingang habe die Erwartungen aber unterschritten.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.983,11 -59,91 -1,2% +10,2% Stoxx-50 4.526,91 -50,69 -1,1% +10,6% Stoxx-600 518,73 -5,35 -1,0% +8,3% XETRA-DAX 18.590,89 -157,29 -0,8% +11,0% FTSE-100 London 8.182,96 -69,95 -0,8% +6,7% CAC-40 Paris 7.632,71 -91,61 -1,2% +1,2% AEX Amsterdam 937,47 -7,44 -0,8% +19,2% ATHEX-20 Athen 3.556,95 +21,64 +0,6% +13,9% BEL-20 Bruessel 4.006,98 -33,08 -0,8% +8,1% BUX Budapest 72.730,44 +476,78 +0,7% +20,0% OMXH-25 Helsinki 4.491,91 -50,42 -1,1% +0,6% ISE NAT. 30 Istanbul 12.028,64 +22,27 +0,2% +50,0% OMXC-20 Kopenhagen 2.836,03 -31,55 -1,1% +24,2% PSI 20 Lissabon 6.811,86 -105,92 -1,6% +4,8% IBEX-35 Madrid 11.143,00 -107,60 -1,0% +10,3% FTSE-MIB Mailand 34.375,92 -204,60 -0,6% +13,9% PX Prag 1.600,23 +9,83 +0,6% +13,2% OMXS-30 Stockholm 2.605,29 -25,32 -1,0% +8,6% WIG-20 Warschau 2.569,86 +3,67 +0,1% +9,7% ATX Wien 3.684,49 -21,87 -0,6% +7,6% SMI Zuerich 12.279,86 -85,32 -0,7% +10,3% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,44 -0,03 -0,13 US-Zehnjahresrendite 4,21 +0,03 +0,33 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:29 Fr, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0912 +0,2% 1,0887 1,0908 -1,2% EUR/JPY 172,26 +0,0% 172,22 172,15 +10,7% EUR/CHF 0,9766 +0,2% 0,9752 0,9753 +5,3% EUR/GBP 0,8402 +0,1% 0,8397 0,8396 -3,1% USD/JPY 157,87 -0,2% 158,19 157,87 +12,1% GBP/USD 1,2986 +0,1% 1,2965 1,2990 +2,1% USD/CNH (Offshore) 7,2712 -0,1% 7,2781 7,2675 +2,1% Bitcoin BTC/USD 62.966,18 +2,8% 62.870,10 58.013,36 +44,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,12 82,21 -0,1% -0,09 +14,6% Brent/ICE 84,85 85,03 -0,2% -0,18 +11,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,515 31,59 -0,2% -0,07 -1,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.434,26 2.411,22 +1,0% +23,05 +18,0% Silber (Spot) 30,94 30,79 +0,5% +0,15 +30,1% Platin (Spot) 1.006,67 1.003,40 +0,3% +3,27 +1,5% Kupfer-Future 4,52 4,58 -1,4% -0,06 +14,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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