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16:00 Uhr, 30.10.2024

MÄRKTE EUROPA/Schwach - Flut von Unternehmenszahlen

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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas bleiben am Mittwochnachmittag unter Druck, wenngleich gelöst von den Tagestiefs. Im Handel ist von Zurückhaltung im Vorfeld der US-Wahlen in der kommenden Woche die Rede. "Der exzellente Quartalsbericht der Google-Mutter Alphabet reicht nicht aus, um die Börsen in Richtung neuer Rekorde zu schicken", heißt es bei QC Partners. Keine guten Nachrichten kommen von der Inflationsfront. Die deutschen Verbraucherpreise sind im Oktober mit 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat viel stärker als die erwarteten 0,2 Prozent gestiegen. Die Deutsche Bank spricht von einer "handfesten negativen Überraschung". Das Inflationsproblem sei noch nicht abschließend gelöst.

Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 19.296 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,2 Prozent auf 4.892 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt wertet der Euro nach den Inflationsdaten auf 1,0851 Dollar auf. Bessere ADP-Arbeitsmarktdaten setzen keine größeren Akzente genauso wenig wie ein etwas unter den Erwartungen ausgefallen US-BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Die Daten sprechen nicht gegen weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank, zugleich legen sie keine baldige US-Rezession nahe.

Weiter im Fokus steht die Automobilbranche. VW - seit Tagen in den Schlagzeilen - hat Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Sie zeigen eine niedrige Profitabilität. Die VW-Ergebnisse für das dritte Quartal liegen den RBC-Analysten zufolge insgesamt aber im Einklang mit der Gewinnwarnung vom 27. September. Die Prognose für 2024 wurde bestätigt. Im Handel heißt es, vieles dürfte nun davon abhängen, wie die anstehenden Gespräche mit den Gewerkschaften über Kosteneinsparungen vorangingen. Der Kurs gewinnt 1,5 Prozent.

BASF mit schwächeren Zahlen

BASF hat im dritten Quartal ein bereinigtes EBITDA von 1,62 Milliarden Euro erzielt, das laut Jefferies 5 Prozent unter der Schätzung der eigenen Analysten und 3 Prozent unter dem Konsens liegt. Während der Konzern im Gesamtjahr ein bereinigtes EBITDA am unteren Ende der Prognosebandbreite von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro erwarte, gehe Jefferies von 7,8 Milliarden Euro und der Konsens von 7,9 Milliarden aus, heißt es weiter. BASF geben um 1,2 Prozent nach.

Nachdem die DHL-Aktie zunächst mit verschärften Abgaben auf die Senkung der Prognosen reagierte, notiert sie in der Zwischenzeit mit minus 0,7 Prozent sogar leicht über dem Niveau von vor der Warnung. Offenbar hatten einige Anleger Schlimmeres befürchtet. Der Konzern erwartet 2024 das EBIT nun bei über 5,8 Milliarden Euro nach bislang 6,0 bis 6,6 Milliarden. Das ist aber weitgehend eingepreist. So geht Morgan Stanley für das laufende Jahr von einem EBIT von 5,9 Milliarden Euro aus. Die ebenfalls veröffentlichten vorläufigen Drittquartalszahlen bewegen sich derweil laut Angaben aus dem Handel im Rahmen der Erwartungen.

Für Kion geht es um 7,0 Prozent nach oben. Im dritten Quartal ist die Gewinnmarge besser ausgefallen als erwartet. Zugleich grenzte der Gabelstaplerhersteller und Lagerautomatisierer seinen Ausblick tendenziell etwas nach oben ein.

Ebenfalls nach dem Quartalsbericht legen Fuchs um 1,9 Prozent zu. Der Schmierstoffhersteller hat sowohl den Umsatz als auch den operativen Gewinn etwas stärker erhöht als Analysten im Konsens erwartet hatten.

Der belgische Mikroelektronikhersteller Melexis hat einen schwachen Ausblick geliefert, worauf dessen Kurs um 12,4 Prozent einbricht. Das belastet auch Aktien von Wettbewerbern wie Infineon (-2,7%), STMicro (-2,5%) und Elmos (-5,8%). Umsatz und EBIT bei Melexis haben nach Aussage der Analysten von JP Morgan im dritten Quartal die Erwartung leicht verfehlt. Dem Unternehmen nach möchten Kunden ihre Lagerbestände reduzieren. Der Ausblick des insbesondere auf die Autoindustrie ausgerichteten Unternehmens ist daher vorsichtig.

GSK leidet unter schwachen Impfstoffnachfrage

Für GSK geht es nach dem Quartalsbericht des Pharmariesen um 3,1 Prozent nach unten. Der Umsatz mit Impfstoffen ging aufgrund der schwachen Nachfrage in den USA zurück, was Analysten wie die von Intron Health als Besorgnis erregend bezeichnen, wenngleich der Gewinn unerwartet deutlich stieg. Novo Nordisk verlieren 1,1 Prozent nach schwachen Zahlen von Eli Lilly. Fresenius Medical Care geben um 5,1 Prozent nach - hier drücken negative Vorgaben von Devita.

Erneut keine guten Nachrichten kommen aus dem Sektor der Luxusgüterhersteller, Moncler (-2,2%) hat einen Umsatzrückgang gemeldet. Tiefrot präsentieren sich Campari mit einem Minus von 17 Prozent. Die Analysten von Stifel sprechen von einem starken Rücksetzer. Im dritten Quartal sei der organische Umsatz leicht gefallen, der Konsens habe dagegen mit einem Anstieg um 9,3 Prozent gerechnet. Für Pernod Ricard geht es im Sog um 4,4 Prozent abwärts, für Remy Cointreau um 1,7 Prozent und in London verbilligen sich Diageo um 2,6 Prozent.

Die Aktie von Grenke bricht um 25,4 Prozent ein, nachdem der Leasinganbieter die Prognose überraschend und deutlich gekappt hat. Ursache ist laut Grenke die kontinuierlich steigende Zahl von Insolvenzen.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.891,96        -1,2%      -58,06      +8,2% 
Stoxx-50                4.371,03        -1,3%      -56,72      +6,8% 
DAX                    19.295,82        -0,9%     -182,25     +15,2% 
MDAX                   26.739,61        -1,2%     -321,31      -1,5% 
TecDAX                  3.361,01        -1,6%      -54,16      +0,7% 
SDAX                   13.550,10        -1,7%     -230,86      -2,9% 
FTSE                    8.173,07        -0,6%      -46,54      +6,3% 
CAC                     7.428,49        -1,1%      -82,62      -1,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,37                    +0,04      -0,20 
US-Zehnjahresrendite        4,25                    -0,00      +0,37 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 8:14  Di, 17:07   % YTD 
EUR/USD                   1,0851        +0,3%      1,0821     1,0804   -1,8% 
EUR/JPY                   166,34        +0,3%      165,87     165,76   +6,9% 
EUR/CHF                   0,9402        +0,2%      0,9375     0,9380   +1,3% 
EUR/GBP                   0,8348        +0,4%      0,8318     0,8306   -3,8% 
USD/JPY                   153,29        +0,0%      153,29     153,41   +8,8% 
GBP/USD                   1,2996        -0,1%      1,3009     1,3008   +2,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,1341        -0,1%      7,1406     7,1455   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                72.172,35        -0,7%   72.391,80  72.409,20  +65,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,28        67,21       +1,6%      +1,07   -3,5% 
Brent/ICE                  72,11        71,12       +1,4%      +0,99   -3,8% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 41,535        42,31       -1,8%      -0,78  +15,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.778,23     2.774,56       +0,1%      +3,67  +34,7% 
Silber (Spot)              33,80        34,45       -1,9%      -0,65  +42,2% 
Platin (Spot)           1.015,80     1.052,43       -3,5%     -36,63   +2,4% 
Kupfer-Future               4,36         4,36       +0,0%      +0,00  +10,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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