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09:45 Uhr, 31.03.2025

MÄRKTE EUROPA/Schwach - Angst vor Inflation und Trump-Zöllen

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  • ABB Ltd.
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DOW JONES--Mit Kursverlusten quer durch alle Branchen haben Europas Börsen am Montag eröffnet. Vor der Ankündigung neuer US-Strafzölle am Dienstag gehen Marktteilnehmer in Deckung: Export- und konjunkturabhängige Aktien leiden, umgeschichtet wird in defensive Branchen wie Versorguug und in Anleihen. Dazu kommen neue Inflationsängste und der Kursrutsch der US-Technologiewerte. In Japan brach der Nikkei-Index um 4 Prozent ein. Der DAX fällt um 1,0 Prozent auf 22.242 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 1,0 Prozent auf 5.279 Zähler.

Zollangst am Markt - Massive Umschichtung nach Europa

Sorgenthema Nummer eins sind die geplanten Zölle von US-Präsident Trump. Seine erratischen Aussagen zu dem Thema machen es Anlegern unmöglich, deren Umfang abschätzen zu können. Goldman Sachs befürchtet, dass die durchschnittlichen US-Zölle auf 15 Prozent steigen, das wären 5 Prozentpunkte mehr als erwartet: "Wir gehen weiter davon aus, dass das Risiko der Zölle ab dem 2. April größer ist, als viele Marktteilnehmer annehmen".

Übergeordnet machen sich daher auch immer mehr US-Firmen und -Anleger Sorgen über die Trump-Politik, der Kapitalabzug aus den USA dürfte daher weiter anhalten und Europas Börsen tendenziell stützen. Die Aktienstrategen der Citigroup gehen davon aus, dass die Neuausrichtung der Kapitalströme in Richtung Europa gerade erst begonnen habe. Bei JP Morgan sprechen die Analysten von der schnellsten Umschichtung, die man in den vergangenen 40 Jahren beobachtet habe.

Inflationssorgen steigen - Selbst ohne Zölle

Dazu kommen die weltweit schlechten Inflationsdaten, die auch schon ohne den Einfluss von Zöllen steigen. So waren am Freitag sowohl in Japan als auch den USA die Preise stärker gestiegen als befürchtet. In den USA stehen damit die bislang geplanten zwei Zinssenkungen dieses Jahr in Frage.

Inflationsdaten stehen daher auch am Montag in Europa im Fokus: Hier legen Deutschland und andere Länder der EU neue Verbraucherpreise für März vor. Ein stärkerer Anstieg als die erwarteten 2,2 Prozent gegen Vorjahr in Deutschland könnte stärker belasten. Dazu blickt man am Nachmittag auf den Chicago-Einkaufsmanager-Index. Ein Rückgang der Wirtschaftsaktivität bei gleichzeitig steigenden Preisen dürfte die Märkte mit Stagflationsängsten gen Süden schicken.

Hype um KI-Aktien zu Ende - Inflation belastet Technologiewerte

Wegen Inflationsängsten rutschten die zinsempfindlichen Technologiewerte an der Nasdaq kräftig ab. Hier gab es Verluste von 1,5 Prozent bei Nvidia bis zu knapp 5 Prozent bei Google. Zusätzlich belastete der lauwarme Börsengang von Coreweave, der ein weiteres Nachlassen des KI-Hypes offenbarte. Vergleichsunternehmen wie Nebius brachen sogar über 12 Prozent ein.

In Europa leiden darunter ABB (-3,2%) und Siemens Energy (-2,6%). Beide waren als Gewinner des Infrastrukturausbaus für Datenzentren gesehen worden. Druck gibt es dazu auf alle konjunktursensiblen und exportlastigen Aktien. Die Titel im Stoxx-600-Index der Roh- und Grundstoffwerte fallen im Schnitt um 2,4 Prozent. Auch bei Chemie-, Bau- und Autowerten geht es im Schnitt 1,4 Prozent tiefer. BASF fallen um 3,1 Prozent.

Mit 0,2 Prozent als einziger Index im Plus zeigen sich die Versorgertitel in Europa. Auch andere defensive Branchen wie Telekommunikation weisen nur geringe Verluste auf. So geben RWE im DAX nur 0,2 Prozent ab.

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Aktienindex      zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5.278,93  -1,0%   -52,47      +8,9% 
Stoxx-50        4.570,77  -0,8%   -38,15      +7,0% 
DAX            22.242,34  -1,0%  -219,18     +12,8% 
MDAX           27.368,78  -1,7%  -483,59      +8,8% 
TecDAX          3.604,95  -1,3%   -46,72      +6,9% 
SDAX           15.316,60  -2,0%  -307,62     +14,0% 
CAC             7.841,60  -0,9%   -74,48      +7,3% 
 
DEVISEN        zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:10   % YTD 
EUR/USD         1,0824        +0,1%     1,0816     1,0828   +4,6% 
EUR/JPY       161,3455        -0,3%   161,8625   162,6550   -0,2% 
EUR/CHF         0,9531        -0,1%     0,9536     0,9537   +2,1% 
EUR/GBP         0,8351        -0,1%     0,8363     0,8363   +1,2% 
USD/JPY       149,0675        -0,4%   149,6450   150,2190   -4,6% 
GBP/USD         1,2961        +0,2%     1,2933     1,2947   +3,4% 
USD/CNY         7,1757        -0,1%     7,1799     7,1785   -0,4% 
USD/CNH         7,2602        -0,1%     7,2709     7,2686   -0,8% 
AUS/USD         0,6269        -0,2%     0,6280     0,6299   +1,9% 
Bitcoin/USD  81.811,15        -0,4%  82.178,35  83.965,80   -9,5% 
 
ROHÖL          zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        69,28        69,36      -0,1%      -0,08  -16,7% 
Brent/ICE        73,59        73,38      +0,3%       0,21   -3,1% 
 
METALLE        zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold           3119,32      3085,30      +1,1%      34,02  +17,6% 
Silber           31,71        31,55      +0,5%       0,16  +12,8% 
Platin          922,69       911,62      +1,2%      11,07   +4,0% 
Kupfer            5,10         5,13      -0,6%      -0,03  +25,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

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