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16:02 Uhr, 17.07.2023

MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer - Richemont nach Zahlen schwach

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte sind leichter in die neue Handelswoche gestartet. Hier rückt in den kommenden Tagen die Berichtssaison als Impulsgeber stärker in den Fokus. Diese Woche legen 75 Unternehmen aus dem Stoxx-600-Universum ihre Ergebnisse zum zweiten Quartal vor. Nach Einschätzung der DZ Bank birgt die Berichtssaison das Potenzial für positive Überraschungen. Die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal lägen im Aggregat recht niedrig. Der Konsens sehe im Jahresvergleich einen Rückgang der Quartalsgewinne von 8,3 Prozent in Europa und von 6,4 Prozent in den USA. Derweil überraschte aus der Schweiz Richemont beim Umsatz negativ, die Aktie bricht ein.

Der DAX gibt 0,5 Prozent auf 16.032 Zähler ab, der Euro-Stoxx-50 um deutliche 1,2 Prozent auf 4.349 Punkte. Der Leitindex in Paris, in dem die Aktien der Luxusgüterhersteller stark vertreten sind, gehört mit einem Minus von 1,2 Prozent zu den großen Verlierern in Europa.

In China läuft es weiterhin nicht rund, das ist für die exportstarken Unternehmen in Europa keine gute Nachricht. Das BIP ist dort im zweiten Quartal um 6,3 Prozent gewachsen, was unter der Prognose von 6,9 Prozent liegt. Nach Einschätzung von JP Morgan unterstreichen die BIP-Daten die Dringlichkeit von Stützungsmaßnahmen für die dortige Wirtschaft.

   Europäischer Erdgaspreis auf Jahrestief 

Der europäische Gaspreis ist am niederländischen Handelsplatz TTF am Montag auf Jahrestief gefallen. Auf Tagessicht verbilligt er sich um 1,0 Prozent auf 25,67 Euro je Megawattstunde - im Tief lag er bereits bei 24,00 Euro. Während die Nachfrage in den Sommermonaten ohnehin schwach ausfällt, spekuliert der Markt schon länger über ein wieder anziehendes Angebot. Nach mehrfacher Verlängerung saisonaler Wartungsarbeiten am wichtigen Troll-Gasfeld in Norwegen dürfte eine Wiederaufnahme der Lieferungen nicht mehr fern sein. Shell hatte zudem in der vergangenen Woche mitgeteilt, die norwegische Gasaufbereitungsanlage Nyhamna, wo auch Gas des Troll-Feldes verarbeitet wird, zum 15. Juli wieder anzufahren.

   Richemont sendet Warnsignal an den Sektor 

Für Richemont-Aktien geht es nach Veröffentlichung des Zwischenberichts um 9,1 Prozent nach unten, hier verweisen die Analysten von Bernstein auf das unterhalb der Erwartung ausgefallene organische Wachstum. Die Aktien von Richemont hatten bisher ein starkes Jahr 2023 und stiegen bis zum Börsenschluss am Freitag um über 20 Prozent, was die starke Nachfrage aus dem asiatisch-pazifischen Raum nach Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels widerspiegelt.

Aktuell wird nach Aussage von Victoria Scholar, Head of Investment bei Interactive Investor, die Besorgnis über die Schwäche in Amerika eingepreist. In Nord- und Südamerika sei der Umsatz um 4 beziehungsweise 2 Prozent bei konstanten Wechselkursen zurückgegangen. Die Ergebnisse von Richemont ziehen andere Aktien des Sektors wie LVMH, Kering, Hermes und Moncler in den roten Bereich - inmitten der Nervosität über eine mögliche breitere Verlangsamung der Nachfrage nach Luxusgütern, da die Gürtel enger geschnallt werden.

Bei Nordea geht es 1,8 Prozent höher, hier sind die Zweitquartalszahlen etwas besser als erwartet ausgefallen. Die Aktien der Hypermarche-Kette Casino sind derzeit in Paris ausgesetzt. Nach dem Ausscheiden des Investorentrios unter der Führung des Milliardärs Xavier Niel im Kampf um die Kontrolle bei Casino scheint der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky das Rennen zu machen. Kretinsky sagte der Financial Times, er habe Casino ein überarbeitetes Angebot vorgelegt. Für die Aktie das Großaktionärs Rally geht es knapp 9 Prozent nach unten.

Bei den Unternehmen in Deutschland stehen Drägerwerk mit durchwachsenen Geschäftszahlen im Blick. Die Aktien notieren nach anfänglichen Abschlägen unverändert. Der Umsatz von 771 Millionen Euro lag einen Tick über den Schätzungen. Das EBIT von 19 Millionen Euro konnte derweil die Prognose der Analysten von Warburg mit 24 Millionen nicht erfüllen. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte Drägerwerk.

Mit Aufschlägen von 5,6 Prozent reagieren Krones auf die Anhebung der Umsatzprognose für das laufende Jahr. Das Unternehmen sieht das Erlöswachstum nun zwischen 11 und 13 Prozent nach bislang 8 bis 11 Prozent. Teilweise hatten Marktteilnehmer, wie etwa Baader, mit einer Erhöhung gerechnet, wohl aber nicht in dieser Größenordnung.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.357,24        -1,0%        -42,87         +14,9% 
Stoxx-50                3.928,23        -0,9%        -35,23          +7,6% 
DAX                    16.060,56        -0,3%        -44,51         +15,4% 
MDAX                   27.737,07        -0,4%       -123,22         +10,4% 
TecDAX                  3.195,59        -0,7%        -22,55          +9,4% 
SDAX                   13.505,39        -0,8%       -105,42         +13,3% 
FTSE                    7.419,23        -0,2%        -15,34          -0,2% 
CAC                     7.294,80        -1,1%        -79,74         +12,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,49                      -0,02          -0,08 
US-Zehnjahresrendite        3,83                      +0,00          -0,05 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8:46 Uhr  Fr, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1221        -0,1%        1,1234         1,1241   +4,8% 
EUR/JPY                   156,13        +0,2%        155,53         155,73  +11,2% 
EUR/CHF                   0,9663        -0,1%        0,9668         0,9681   -2,4% 
EUR/GBP                   0,8584        +0,1%        0,8590         0,8569   -3,0% 
USD/JPY                   139,13        +0,3%        138,45         138,56   +6,1% 
GBP/USD                   1,3074        -0,1%        1,3079         1,3118   +8,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,1839        +0,4%        7,1828         7,1453   +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                30.277,01        -0,1%     30.251,59      31.313,07  +82,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  74,63        75,42         -1,0%          -0,79   -6,0% 
Brent/ICE                  79,04        79,87         -1,0%          -0,83   -5,0% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  25,65        25,96         -1,2%          -0,31  -68,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.949,88     1.955,13         -0,3%          -5,25   +6,9% 
Silber (Spot)              24,79        24,95         -0,6%          -0,15   +3,5% 
Platin (Spot)             973,55       978,20         -0,5%          -4,65   -8,8% 
Kupfer-Future               3,82         3,93         -2,8%          -0,11   -0,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte sind leichter in die neue Handelswoche gestartet. Hier rückt in den kommenden Tagen die Berichtssaison als Impulsgeber stärker in den Fokus. Diese Woche legen 75 Unternehmen aus dem Stoxx-600-Universum ihre Ergebnisse zum zweiten Quartal vor. Nach Einschätzung der DZ Bank birgt die Berichtssaison das Potenzial für positive Überraschungen. Die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal lägen im Aggregat recht niedrig. Der Konsens sehe im Jahresvergleich einen Rückgang der Quartalsgewinne von 8,3 Prozent in Europa und von 6,4 Prozent in den USA. Derweil überraschte aus der Schweiz Richemont beim Umsatz negativ, die Aktie bricht ein.

Der DAX gibt 0,5 Prozent auf 16.032 Zähler ab, der Euro-Stoxx-50 um deutliche 1,2 Prozent auf 4.349 Punkte. Der Leitindex in Paris, in dem die Aktien der Luxusgüterhersteller stark vertreten sind, gehört mit einem Minus von 1,2 Prozent zu den großen Verlierern in Europa.

In China läuft es weiterhin nicht rund, das ist für die exportstarken Unternehmen in Europa keine gute Nachricht. Das BIP ist dort im zweiten Quartal um 6,3 Prozent gewachsen, was unter der Prognose von 6,9 Prozent liegt. Nach Einschätzung von JP Morgan unterstreichen die BIP-Daten die Dringlichkeit von Stützungsmaßnahmen für die dortige Wirtschaft.

   Europäischer Erdgaspreis auf Jahrestief 

Der europäische Gaspreis ist am niederländischen Handelsplatz TTF am Montag auf Jahrestief gefallen. Auf Tagessicht verbilligt er sich um 1,0 Prozent auf 25,67 Euro je Megawattstunde - im Tief lag er bereits bei 24,00 Euro. Während die Nachfrage in den Sommermonaten ohnehin schwach ausfällt, spekuliert der Markt schon länger über ein wieder anziehendes Angebot. Nach mehrfacher Verlängerung saisonaler Wartungsarbeiten am wichtigen Troll-Gasfeld in Norwegen dürfte eine Wiederaufnahme der Lieferungen nicht mehr fern sein. Shell hatte zudem in der vergangenen Woche mitgeteilt, die norwegische Gasaufbereitungsanlage Nyhamna, wo auch Gas des Troll-Feldes verarbeitet wird, zum 15. Juli wieder anzufahren.

   Richemont sendet Warnsignal an den Sektor 

Für Richemont-Aktien geht es nach Veröffentlichung des Zwischenberichts um 9,1 Prozent nach unten, hier verweisen die Analysten von Bernstein auf das unterhalb der Erwartung ausgefallene organische Wachstum. Die Aktien von Richemont hatten bisher ein starkes Jahr 2023 und stiegen bis zum Börsenschluss am Freitag um über 20 Prozent, was die starke Nachfrage aus dem asiatisch-pazifischen Raum nach Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels widerspiegelt.

Aktuell wird nach Aussage von Victoria Scholar, Head of Investment bei Interactive Investor, die Besorgnis über die Schwäche in Amerika eingepreist. In Nord- und Südamerika sei der Umsatz um 4 beziehungsweise 2 Prozent bei konstanten Wechselkursen zurückgegangen. Die Ergebnisse von Richemont ziehen andere Aktien des Sektors wie LVMH, Kering, Hermes und Moncler in den roten Bereich - inmitten der Nervosität über eine mögliche breitere Verlangsamung der Nachfrage nach Luxusgütern, da die Gürtel enger geschnallt werden.

Bei Nordea geht es 1,8 Prozent höher, hier sind die Zweitquartalszahlen etwas besser als erwartet ausgefallen. Die Aktien der Hypermarche-Kette Casino sind derzeit in Paris ausgesetzt. Nach dem Ausscheiden des Investorentrios unter der Führung des Milliardärs Xavier Niel im Kampf um die Kontrolle bei Casino scheint der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky das Rennen zu machen. Kretinsky sagte der Financial Times, er habe Casino ein überarbeitetes Angebot vorgelegt. Für die Aktie das Großaktionärs Rally geht es knapp 9 Prozent nach unten.

Bei den Unternehmen in Deutschland stehen Drägerwerk mit durchwachsenen Geschäftszahlen im Blick. Die Aktien notieren nach anfänglichen Abschlägen unverändert. Der Umsatz von 771 Millionen Euro lag einen Tick über den Schätzungen. Das EBIT von 19 Millionen Euro konnte derweil die Prognose der Analysten von Warburg mit 24 Millionen nicht erfüllen. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte Drägerwerk.

Mit Aufschlägen von 5,6 Prozent reagieren Krones auf die Anhebung der Umsatzprognose für das laufende Jahr. Das Unternehmen sieht das Erlöswachstum nun zwischen 11 und 13 Prozent nach bislang 8 bis 11 Prozent. Teilweise hatten Marktteilnehmer, wie etwa Baader, mit einer Erhöhung gerechnet, wohl aber nicht in dieser Größenordnung.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.357,24        -1,0%        -42,87         +14,9% 
Stoxx-50                3.928,23        -0,9%        -35,23          +7,6% 
DAX                    16.060,56        -0,3%        -44,51         +15,4% 
MDAX                   27.737,07        -0,4%       -123,22         +10,4% 
TecDAX                  3.195,59        -0,7%        -22,55          +9,4% 
SDAX                   13.505,39        -0,8%       -105,42         +13,3% 
FTSE                    7.419,23        -0,2%        -15,34          -0,2% 
CAC                     7.294,80        -1,1%        -79,74         +12,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,49                      -0,02          -0,08 
US-Zehnjahresrendite        3,83                      +0,00          -0,05 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8:46 Uhr  Fr, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1221        -0,1%        1,1234         1,1241   +4,8% 
EUR/JPY                   156,13        +0,2%        155,53         155,73  +11,2% 
EUR/CHF                   0,9663        -0,1%        0,9668         0,9681   -2,4% 
EUR/GBP                   0,8584        +0,1%        0,8590         0,8569   -3,0% 
USD/JPY                   139,13        +0,3%        138,45         138,56   +6,1% 
GBP/USD                   1,3074        -0,1%        1,3079         1,3118   +8,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,1839        +0,4%        7,1828         7,1453   +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                30.277,01        -0,1%     30.251,59      31.313,07  +82,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  74,63        75,42         -1,0%          -0,79   -6,0% 
Brent/ICE                  79,04        79,87         -1,0%          -0,83   -5,0% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  25,65        25,96         -1,2%          -0,31  -68,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.949,88     1.955,13         -0,3%          -5,25   +6,9% 
Silber (Spot)              24,79        24,95         -0,6%          -0,15   +3,5% 
Platin (Spot)             973,55       978,20         -0,5%          -4,65   -8,8% 
Kupfer-Future               3,82         3,93         -2,8%          -0,11   -0,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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