MÄRKTE EUROPA/Risikobereitschaf kehrt zurück - DAX & Co deutlich im Plus
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DJ MÄRKTE EUROPA/Risikobereitschaf kehrt zurück - DAX & Co deutlich im Plus
FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es nach dem jüngsten Abverkauf und der Stabilisierung am Vortag am Mittwoch wieder deutlicher nach oben. Für teils heftige Schwankungen bei den Einzelwerten sorgt auch die Zahlenflut der Berichtssaison. Während Continental im DAX gesucht sind, fallen Commerzbank und Beiersdorf zurück. Der DAX verbessert sich um 1,4 Prozent auf 17.591 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,7 Prozent auf 4.653 Punkte zu. Anleihen sind die Verlierer der zurückgewonnenen Risikofreude der Investoren, im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen seit Montagmittag um 18 Basispunkte auf 2,28 Prozent. Der Euro notiert recht unaufgeregt bei 1,0920 Dollar.
Handelsbilanzen im Fokus
Im Fokus bei den Konjunkturdaten stehen auch zahlreiche Handelsbilanzen. In China sind die Exporte im Juli mit plus 7,0 Prozent langsamer gewachsen als erwartet. Dies gilt als Zeichen der globalen Konjunkturabkühlung. Die Importe lagen allerdings um 7,2 Prozent höher und damit über Erwartung. In Deutschland verschlechterte sich die Lage: Die Exporte brachen mit 3,4 Prozent doppelt so stark wie befürchtet ein. Dabei fielen die Ausfuhren sowohl in die EU-Staaten als auch in sogenannte Drittstaaten.
Auch die deutsche Industrieproduktion macht wenig Mut, der Anstieg um 1,4 Prozent konnte den Rücksetzer im Mai nur zur Hälfte ausgleichen. Das deutet für die Volkswirte der Commerzbank zusammen mit anderen Frühindikatoren auf einen schwachen Auftakt des zweiten Halbjahres hin. Sie rechnen allenfalls mit einer "blutleeren" Erholung.
Zahlenflut aus allen Branchen - Freude bei Conti
Dazu muss der Markt wieder eine Zahlenflut aus der Berichtssaison verarbeiten. Besser als erwartet geschlagen hat sich im abgelaufenen Quartal der Autozulieferer Continental, auch wenn er den Ausblick für den Konzernumsatz senkte. Die Abspaltung des Reifengeschäfts steht seit Tagen im Fokus, das mit einer starken Marge glänzt. Die Aktien sind DAX-Gewinner mit 6,5 Prozent Plus.
Siemens Energy legen um 2,1 Prozent zu. Hier wird gelobt, dass im dritten Quartal ihres Fiskaljahres ein kleiner Gewinn erreicht werden konnte. Vor allem scheint die Umstrukturierung Früchte zu tragen, denn der Windanlagenbauer erhöhte die Jahresprognose für den Cashflow deutlich.
Commerzbank rutschen dagegen um 4,8 Prozent ab, obwohl die Erwartungen teils übertroffen wurden trotz einer höheren Risikovorsorge. Zudem will die Bank nun weitere Aktien zurückkaufen.
Bei Beiersdorf geht es 2,1 Prozent tiefer. Auf den ersten Blick resultiere die negative Umsatzüberraschung im Bereich Consumer aus einer unerwartet schwachen Entwicklung der Luxusmarke La Prairie - in erster Linie in China, merkt die DZ Bank an. Auch mit Blick auf die Ergebnisentwicklung dürfte ein vergleichsweise geringer Anteil hochmargiger La-Prairie-Umsätze belastet haben.
Puma und Evotec unter Druck
Puma brechen um 12 Prozent ein. Hier belastet der Ausblick: Das EBIT im Gesamtjahr soll nun zwischen 620 und 670 Millionen Euro landen. Vorher hatte Puma am oberen Rand der Zielspanne 700 Millionen Euro angepeilt.
Ein wahres Kursdesaster erleben Evotec mit einem Crash von 35 Prozent. Analysten sprechen von einer "sehr großen Gewinnwarnung". Das Biotechnologieunternehmen hat seine Prognosen für den Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis 2024 gesenkt. Das Wachstum soll nur noch gering ausfallen, das EBITDA deutlich sinken statt steigen.
Beim britischen Werbekonzern WPP geht es gemäßigt um 1,8 Prozent tiefer. Hier werden die Umsatzerwartungen skeptischer gesehen. Schwächster Markt in Europa ist erneut Deutschland: Das Geschäft brach hier im zweiten Quartal um 7,4 Prozent ein und spiegelt die schwache Konjunktur wider.
Beim Hersteller vom Medikament Wegovy zur Gewichtsreduktion, Novo Nordisk, geht es 2,7 Prozent nach unten. Die Umsätze mit dem Abnehmmittel sind 14 Prozent geringer als erwartet ausgefallen, wie es von den Analysten bei Barclays heißt. Grund waren höhere Rabatte im US-Geschäft.
Ahold Delhaize gewinnen dagegen 3,3 Prozent. Der Einzelhändler konnte mit 4,2 Prozent eine etwas höhere Gewinnmarge ausweisen als erwartet.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.653,08 +1,7% 77,86 +2,9% Stoxx-50 4.304,21 +1,1% 48,06 +5,2% DAX 17.591,21 +1,4% 229,49 +5,0% MDAX 24.251,30 +0,7% 171,13 -10,6% TecDAX 3.233,56 +0,7% 23,02 -3,1% SDAX 13.601,03 +1,4% 185,40 -2,6% FTSE 8.106,32 +1,0% 79,63 +3,8% CAC 7.244,50 +1,6% 114,46 -4,0% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,08 -0,30 US-Zehnjahresrendite 3,93 +0,03 +0,05 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:33 Di, 17:26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0920 -0,1% 1,0913 1,0931 -1,1% EUR/JPY 160,74 +1,7% 160,29 158,22 +3,3% EUR/CHF 0,9420 +1,2% 0,9354 0,9316 +1,5% EUR/GBP 0,8585 -0,3% 0,8590 0,8603 -1,0% USD/JPY 147,21 +1,8% 146,90 144,74 +4,5% GBP/USD 1,2718 +0,2% 1,2705 1,2707 -0,0% USD/CNH (Offshore) 7,1880 +0,4% 7,1833 7,1538 +0,9% Bitcoin BTC/USD 57.538,75 +1,8% 56.991,80 56.155,15 +32,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,25 73,20 +1,4% +1,05 +4,1% Brent/ICE 77,67 76,48 +1,6% +1,19 +3,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,7 36,59 +0,3% +0,11 +12,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.397,68 2.390,07 +0,3% +7,62 +16,3% Silber (Spot) 27,13 27,08 +0,2% +0,05 +14,1% Platin (Spot) 919,52 915,10 +0,5% +4,42 -7,3% Kupfer-Future 3,98 4,03 -1,2% -0,05 +0,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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