MÄRKTE EUROPA/Rekorde bei Indizes und Einzeltiteln
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen haben ihre Aufschläge am Freitagnachmittag ausgeweitet und etwas fester geschlossen. Positive US-Vorgaben befeuerten die Kurse auch auf dem alten Kontinent, der Dow war erstmals über die Marke von 39.000 Punkten gesprungen. Der DAX stieg um 0,3 Prozent auf 17.419 Punkte und erklomm ein weiteres Allzeithoch. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,4 auf 4.873 Punkte an. Wie erhofft hatte sich der deutsche Ifo-Konjunkturindex stabilisiert und war auf niedrigem Niveau wie prognostiziert etwas gestiegen. "Eine Trendwende lässt sich daraus aber nicht ableiten", warnte ein Händler.
Trotz der Schwäche der zyklischen Chemietitel zog der Stoxx-Chemie-Index um 1,0 Prozent an und gehörte zu den klaren Gewinnern am Freitag. Das lag an Air Liquide, die ihre Hausse mit einem Plus von 2,2 Prozent fortsetzten und mit 190,18 Euro ein Allzeithoch markierten. Nach den Geschäftszahlen hatten mehrere Häuser Kursziele über 200 Euro ausgegeben.
Ansonsten standen in Deutschland Allianz, BASF und Deutsche Telekom, aber auch Rheinmetall im Fokus. Positiv für den DAX war, dass die beiden Index-Schwergewichte SAP und Siemens ihre Konsolidierungsphasen mit neuen Allzeithochs beendet hatten. Auch Munich Re, Hannover Rück, Deutsche Börse und Rheinmetall markierten Rekordstände.
Allianz schüttet mehr aus
Größter Verlierer im DAX waren Allianz (-3,4%). Zwar kam die erhöhte Ausschüttungspolitik des Versicherers gut an, allerdings hatten Wettbewerber wie Axa oder Zurich Insurance hier mehr geboten. Zudem wurden die Geschäftszahlen als durchwachsen bezeichnet. Laut den Citi-Analysten hat der Bereich Schaden und Unfall die Erwartungen um 12 Prozent verfehlt und auch der Ausblick für den operativen Gewinn im laufenden Jahr liege etwas unter Erwarten.
BASF drehten nach freundlicher Eröffnung ins Minus. Der Chemiekonzern legte nach "deutlich negativen Zahlen" im Stammwerk Ludwigshafen ein weiteres Sparprogramm auf. Damit sollen die Kosten bis Ende 2026 um jährlich eine weitere Milliarde gesenkt werden. Der Kurs verlor angesichts der nach wie vor schwierigen Aussichten 0,5 Prozent, nachdem er zunächst um gut 2 Prozent gestiegen war.
Für Deutsche Telekom ging es um 1 Prozent abwärts. Die Geschäftszahlen wurden zwar als ordentlich bezeichnet. Im Gegensatz zu den USA sehe das Geschäft hierzulande aber nicht so glänzend aus. Die Schlüsselkennziffern lägen im erwarteten Rahmen, hieß es im Handel.
Rheinmetall auf Allzeithoch - Hensoldt unter Druck
Rheinmetall gewannen dagegen 2,1 Prozent und markierten Allzeithochs. Der Wehrtechnikkonzern hatte vom österreichischen Bundesheer einen Auftrag über Skyranger-Flugabwehrsysteme im Volumen eines mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrags erhalten.
Um über 7 Prozent nach unten ging es für die Hensoldt-Aktie. Börsianer zeigten sich in ersten Einschätzungen mit den Geschäftszahlen zwar einigermaßen zufrieden; allerdings hatte der Aktienkurs zuletzt bereits sehr stark zugelegt, so dass nun Gewinne mitgenommen wurden.
Bei Lufthansa (-1,6%) wurde ein Managementumbau nicht von allen positiv gesehen, weil damit auch eine Neubesetzung des Finanzressorts einhergeht. Dazu wurde die Stimmung für die Aktie von Streikdrohungen belastet.
Einen Satz um 4,9 Prozent nach oben machten in London Standard Chartered. Während die Geschäftszahlen als durchwachsen bezeichnet wurden, überwogen offenbar die Aktenrückkaufpläne. ABB verloren in Zürich 0,6 Prozent. "Der Vorstandswechsel kommt nicht gut an", sagte ein Marktteilnehmer. Morten Wierod folgt dem bisherigen CEO Björn Rosengren, der sein Amt am 31. Juli aufgibt. Wierod hat bisher den Bereich Elektrifizierung bei ABB geleitet. Zum Tagestief lag der Kurs allerdings schon mehr als 2 Prozent tiefer als zuletzt.
Synbiotic weiter auf Haussekurs
Weiter auf Haussekurs lag die Cannabis-Aktie Synbiotic. Der Kurs schoss um weitere 21 Prozent nach oben auf 13,60 Euro. Zu Beginn des Monats hatte er noch bei gut 4 Euro gelegen. Grund für den Anstieg war die teilweise Freigabe von Cannabis, die am Freitag im Bundestag beschlossen wurde.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.872,57 +17,21 +0,4% +7,8% Stoxx-50 4.309,26 +20,38 +0,5% +5,3% Stoxx-600 497,25 +2,15 +0,4% +3,8% XETRA-DAX 17.419,33 +48,88 +0,3% +4,0% FTSE-100 London 7.709,94 +25,45 +0,3% -0,9% CAC-40 Paris 7.966,68 +55,08 +0,7% +5,6% AEX Amsterdam 854,97 -2,54 -0,3% +8,7% ATHEX-20 Athen 3.432,59 -14,62 -0,4% +9,9% BEL-20 Brüssel 3.707,48 +11,33 +0,3% -0,0% BUX Budapest 66.263,18 +77,81 +0,1% +9,3% OMXH-25 Helsinki 4.445,55 -2,81 -0,1% -1,2% ISE NAT. 30 Istanbul 9.960,36 +31,57 +0,3% +24,2% OMXC-20 Kopenhagen 2.588,79 -11,23 -0,4% +13,4% PSI 20 Lissabon 6.199,61 +42,50 +0,7% -2,4% IBEX-35 Madrid 10.130,60 -8,30 -0,1% +0,3% FTSE-MIB Mailand 32.700,92 +344,66 +1,1% +6,3% OBX Oslo 1.165,12 -2,01 -0,2% -2,4% PX Prag 1.492,45 -4,65 -0,3% +5,6% OMXS-30 Stockholm 2.435,45 +9,07 +0,4% +1,6% WIG-20 Warschau 2.476,82 +29,50 +1,2% +5,7% ATX Wien 3.384,84 -28,47 -0,8% -0,2% SMI Zürich 11.496,76 +110,59 +1,0% +3,2% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,37 -0,07 -0,21 US-Zehnjahresrendite 4,26 -0,06 +0,38 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:40 Do, 17:22 % YTD EUR/USD 1,0827 +0,0% 1,0826 1,0817 -2,0% EUR/JPY 162,80 -0,1% 163,02 162,83 +4,6% EUR/CHF 0,9533 +0,1% 0,9536 0,9534 +2,7% EUR/GBP 0,8540 -0,1% 0,8550 0,8559 -1,6% USD/JPY 150,37 -0,1% 150,58 150,54 +6,7% GBP/USD 1,2678 +0,2% 1,2662 1,2638 -0,4% USD/CNH (Offshore) 7,2052 +0,0% 7,2083 7,2029 +1,1% Bitcoin BTC/USD 51.057,00 -0,8% 51.083,11 51.558,31 +17,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,63 78,61 -2,5% -1,98 +5,9% Brent/ICE 81,87 83,67 -2,2% -1,80 +6,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 23,5 22,98 +2,3% +0,52 -25,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.037,90 2.024,96 +0,6% +12,94 -1,2% Silber (Spot) 22,94 22,75 +0,8% +0,19 -3,5% Platin (Spot) 904,27 901,50 +0,3% +2,77 -8,8% Kupfer-Future 3,87 3,90 -0,6% -0,02 -0,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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