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13:59 Uhr, 06.10.2025

MÄRKTE EUROPA/Politik belastet Pariser Börse - Tokio beflügelt

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DOW JONES--Die Musik spielt zum Start in die Woche an den Aktienmärkten in Tokio und Paris, wo die Politik die Impulse liefert. Der DAX zeigt sich von den Entwicklungen dagegen wenig beeindruckt und notiert 0,2 Prozent im Plus bei 24.431 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 notiert, auch wegen dem Rücksetzer im CAC-40 von 1,3 Prozent, dagegen 0,2 Prozent tiefer bei 5.643 Punkten. Der Nikkei haussierte in Tokio um 4,8 Prozent während der Yen zur Schwäche neigt. Sanae Takaichi von der Liberaldemokratischen Partei (LDP) wird wohl die neue Regierungschefin. Takaichi gilt wie der frühere Regierungschef Abe als Verfechterin einer lockeren Geldpolitik und Befürworterin höherer Staatsausgaben. Entsprechend erhalten die schon länger herrschenden Erwartungen einer geldpolitischen Straffung in Gestalt einer Zinserhöhung durch die Bank of Japan einen Dämpfer bzw. werden zeitlich weiter nach hinten verschoben. Der Blick auf noch höhere Staatsschulden in Japan gerichtet lassen Gold und Bitcoin auf Rekordhochs steigen.

In Frankreich ist die politische Lage dagegen extrem instabil, nachdem Premierminister Lecornus nach wenigen Wochen zurückgetreten ist. Den Grund hierfür sehen die Volkswirte der Commerzbank darin, dass es ihm wie seinen Vorgängern nicht gelungen ist, eine halbwegs stabile Mehrheit im Parlament hinter sich zu versammeln, die er für die dringend notwendige Konsolidierung der Staatsfinanzen benötigt. Zuletzt gab es zudem Meldungen, dass die am Vortag verkündete Besetzung der wichtigsten Kabinettsposten bei den Republikanern auf Widerstand stieß, die mit dem Austritt aus der Regierung drohten. Damit wäre die parlamentarische Basis für Lecornu noch kleiner geworden.

Wie es nun weitergehe, lasse sich kaum abschätzen, so die Commerzbank. Doch gebe es derzeit keine Aussicht für eine Lösung der politischen Blockade. Und eines sei klar: Das Defizit im Staatshaushalt werde allenfalls langsam sinken, die Schuldenquote zunächst weiter steigen. Die Anleger fordern vom Schuldner Frankreich eine höhere Risikoprämie, der Spread läuft bei den Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren um 6 Basispunkte auseinander.

Euro reagiert mit Schwächeanfall

Die Gemeinschaftswährung reagiert mit Abgaben auf die politische Entwicklung in Paris, der Euro fällt auf 1,1676 und notiert damit 0,4 Prozent niedriger als am Freitag. "Der Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu hat die Märkte erschüttert und die Befürchtungen verstärkt, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone unregierbar wird", so Nigel Green vom Vermögensverwalter DeVere. "Die Schwäche des Euro ist ein Symptom eines tieferliegenden Problems - Europas Unfähigkeit, in Krisenzeiten eine vereinte und entschlossene Front zu zeigen. Wenn sich dies nicht ändert, werden Investoren weiterhin infrage stellen, ob die politischen und finanziellen Systeme der Region die Stabilität gewährleisten können, für die sie ursprünglich geschaffen wurden", so der Vermögensverwalter.

Zum Wochenstart ist es von Unternehmensseite ruhig. Im DAX sind Hannover Rück (+2,2%) und im Schlepptau Munich Re (+2,1%) gesucht, nachdem Hannover Rück mitgeteilt hat, eine höhere Ausschüttungsquote anzustreben. Man will den Aktionären künftig 55 Prozent des Gewinns zufließen lassen, fast 10 Prozentpunkte mehr als zuletzt. Talanx gewinnen 2,5 Prozent. Das Unternehmen ist Mehrheitsaktionär von Hannover Rück.

Größter Gewinner unter den Branchenindizes ist der Sektor der Ölwerte mit einem Plus von 1,1 Prozent. Er wird gestützt von festeren Ölpreisen. Hintergrund ist, dass die Opec+ am Wochenende zwar eine Erhöhung der Födermenge beschlossen hat, sie fiel laut Marktexperten aber eher moderat aus.

Zur Schwäche neigt dagegen der Sektor der Luxuswerte, der stark geprägt ist von französischen Unternehmen. Der Sektor der europäischen Banken notiert 0,6 Prozent im Minus, Societe Generale, BNP Paribas wie auch Credit Agricole verlieren jeweils mehr als 3 Prozent und belasten das Sentiment.

Gute Nachrichten gibt es von der "Shop Apotheke". Nach einem erneut sehr starken Wachstum im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten im dritten Quartal hat die Online-Apotheke ihre Jahresprognose bestätigt. Redcare Pharmacy springen um 10,4 Prozent nach oben.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.642,86        -0,2%       -8,85      +15,4% 
Stoxx-50                  4.762,88        +0,1%        4,75      +10,4% 
DAX                      24.431,14        +0,2%       52,34      +22,5% 
MDAX                     31.061,42        +0,4%      124,93      +20,9% 
TecDAX                    3.754,59        +0,5%       20,39       +9,3% 
SDAX                     17.428,18        +0,4%       62,36      +26,7% 
CAC                       7.976,82        -1,3%     -104,72       +9,5% 
SMI                      12.538,34        +0,2%       31,17       +7,8% 
ATX                       4.755,45        -0,0%       -1,34      +29,9% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Do, 17:08   % YTD 
EUR/USD                     1,1676        -0,4%      1,1727      1,1710  +13,3% 
EUR/JPY                     175,43        +0,3%      174,90      172,57   +6,3% 
EUR/CHF                     0,9315        -0,3%      0,9340      0,9352   -0,5% 
EUR/GBP                     0,8696        -0,3%      0,8722      0,8723   +4,8% 
USD/JPY                     150,26        +0,7%      149,16      147,38   -6,3% 
GBP/USD                     1,3427        -0,2%      1,3451      1,3424   +7,7% 
USD/CNY                     7,1211        +0,1%      7,1166      7,1175   -1,3% 
USD/CNH                     7,1453        +0,1%      7,1372      7,1353   -2,9% 
AUS/USD                     0,6598        +0,1%      0,6592      0,6588   +6,7% 
Bitcoin/USD             124.359,40        +1,3%  122.754,60  118.917,50  +29,2% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    61,26        60,53       +1,2%        0,73  -15,5% 
Brent/ICE                    67,06        67,02       +0,1%        0,04  -14,0% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.935,83     3.887,33       +1,2%       48,50  +48,1% 
Silber                       48,21        48,00       +0,4%        0,21  +66,2% 
Platin                    1.372,91     1.369,22       +0,3%        3,69  +56,2% 
Kupfer                        5,05         5,11       -1,1%       -0,06  +22,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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