MÄRKTE EUROPA/Neuwahl lastet auf Börse Paris - Vorsicht auch vor Fed
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Mit schwächeren Kursen reagieren die europäischen Börsen auf die Ergbenisse und Folgen der Europawahl. Der DAX fällt um 0,7 Prozent auf 18.430 Punkte. In Paris bricht der CAC-40 um fast 2 Prozent ein, nachdem Präsident Emmanuel Macron Neuwahlen zur Nationalversammlung angekündigt hat. Der Euro-Stoxx-50 gibt 1,1 Prozent auf 4.994 Punkte ab. Der Euro verliert weiter an Boden, die Renditen verändern sich nur noch wenig.
Zwar hätten die Wahlergebnisse die Prognosen mehr oder weniger bestätigt, heißt es am Markt. Befürchtet wird nun aber, dass sich der Rechtsruck bei den französischen Neuwahlen fortsetzt. Sie sind für den 30. Juni und den 7. Juli angesetzt.
Unter Druck stehen in Frankreich vor allem binnenorientierte Titel. So fallen BNP Paribas um 5 und Credit Agricole um 4,1 Prozent. AXA geben 2,1 Prozent ab, Vinci verlieren 3,8 Prozent.
"Grüne Aktien" Verlierer der Wahlergebnisse
Andernorts wie in Deutschland stehen so genannte "Grüne Aktien" unter Druck wie aus dem Bereich erneuerbare Energien. Nordex und SMA Solar fallen um 1,3 bzw. 1,7 Prozent, Vestas in Kopenhagen ebenfalls 1,7 Prozent. Im DAX stehen auch RWE mit einem Minus von 1,1 Prozent unter Druck, Siemens Energy können sich dagegen dem schwachen Branchentrend entziehen und gewinnen 0,4 Prozent.
Übergeordnet belastet auch die Erwartung einer weiter restriktiven Geldpolitik die Stimmung. Nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitagnachmittag wird nun befürchtet, dass aus der US-Notenbank auf der Sitzung am Mittwoch falkenhafte Äußerungen zur Geldpolitik kommen. Der Euro fällt entsprechend noch weiter auf 1,0750 Dollar. Die Experten der Commerzbank sprechen nun von einer Stärke des Dollar nach dem US-Arbeitsmarktbericht und einer Schwäche des Euro nach der Wahl. Im Handel heißt es, die Überraschung über Neuwahlen in Frankreich und der Rücktritt des Premiers in Belgien könnten das internationale Aktienengagement in der Eurozone negativ beeinflussen und damit auch den Euro.
An anderer Stelle heiß es, der stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht habe klargemacht, dass die erwünschte Abkühlung in weiter Ferne liege. Die Fed "brauche einige Monate mit passenden Daten, um sicher genug zu sein, dass sich Zinssenkungen erwägen kann", sagt John Madziyire, Leiter des US-Treasurys-Bereichs bei Vanguard: "Wir prognostizieren daher keine Senkungen in 2024".
Unterdessen wiederholte EZB-Chefin Christine Lagarde am Wochenende in der Presse ihre jüngste Zurückhaltung gegenüber weiteren schnellen Zinssenkungen in Europa. "Die Fantasie auf eine Juli-Senkung ist damit raus, selbst der September ist nicht so sicher, wie der Markt glaubt", kommentiert ein Händler.
Für Tui läuft gerade alles rund
Tui können sich mit einem Plus von 0,7 Prozent der negativen Tendenz entziehen. "Hier kommt alles Positive zusammen", sagt ein Marktteilnehmer. Saisonal sei es die Zeit für Reiseaktien, die Aufnahmen in diverse Aktienindizes wie den MDAX trieben und dazu profitiere Tui vom Wegfall des insolventen Konkurrenten FTI. Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert sagte zudem der Rheinischen Post, dass er für den Sommer eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Fernreisen sehe und die Buchungszahlen rund 5 Prozent höher seien als im Vorjahr.
Keine gute Nachricht Autohersteller sehen Händler in einer neuerlichen Preissenkung bei Tesla in Deutschland. "Das Angebot gilt zwar nur für Lagerware, macht aber wieder drastisch klar, wie gering die Nachfrage nach E-Autos ist", kommentiert ein Händler. Dazu kämen bei fallenden Verkaufspreisen wieder verbundene Probleme hoch wie ein Einbruch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Im DAX fallen VW um 1,2, Mercedes-Benz um 1 und BMW um 0,8 Prozent.
Positiv stechen am deutschen Markt Cancom heraus: Sie ziehen um gut 5 Prozent an auf 31,74 Euro, nachdem die Deutsche Bank die Aktie mit einem Kursziel von 42 Euro auf die Kaufliste genommen hat.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.990,00 -1,2% -61,31 +10,4% Stoxx-50 4.538,20 -0,7% -33,25 +10,9% DAX 18.428,94 -0,7% -128,33 +10,0% MDAX 26.769,59 -0,3% -91,48 -1,4% TecDAX 3.438,65 -0,5% -16,08 +3,0% SDAX 15.018,86 -0,1% -19,75 +7,6% FTSE 8.211,49 -0,4% -33,88 +6,6% CAC 7.849,66 -1,9% -152,14 +4,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,64 +0,03 +0,07 US-Zehnjahresrendite 4,46 +0,03 +0,58 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:21 Fr, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0761 -0,1% 1,0753 1,0809 -2,6% EUR/JPY 168,95 +0,0% 168,93 169,36 +8,6% EUR/CHF 0,9665 -0,0% 0,9651 0,9687 +4,2% EUR/GBP 0,8462 -0,0% 0,8458 0,8494 -2,4% USD/JPY 157,01 +0,2% 157,10 156,69 +11,4% GBP/USD 1,2715 -0,1% 1,2713 1,2725 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2679 +0,0% 7,2669 7,2638 +2,0% Bitcoin BTC/USD 69.463,29 -0,4% 69.584,71 71.061,88 +59,5% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,81 75,53 +0,4% +0,28 +4,5% Brent/ICE 79,90 79,62 +0,4% +0,28 +4,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,72 33,20 -1,4% -0,48 +3,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.296,03 2.293,78 +0,1% +2,25 +11,3% Silber (Spot) 29,61 29,18 +1,5% +0,44 +24,6% Platin (Spot) 974,61 968,20 +0,7% +6,40 -1,8% Kupfer-Future 4,50 4,49 +0,1% +0,00 +14,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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