MÄRKTE EUROPA/Nach DAX-Rekordhoch sorgt US-Arbeitsmarktbericht für Ernüchterung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Freude über das neue Rekordhoch im DAX bei 17.004,55 Punkten währte nicht lange. Für Ernüchterung sorgten die US-Arbeitsmarktdaten. Die US-Wirtschaft hat im Januar 353.000 neue Stellen geschaffen und damit deutlich mehr als die prognostizierten 185.000, die Arbeitslosenquote ist mit 3,7 Prozent unter der Erwartung von 3,8 Prozent geblieben. Daneben sind die durchschnittlichen Stundenlöhne stärker als erwartet gestiegen. Die Daten zeichnen das Bild eines engen Arbeitsmarktes, was den Falken bei der Fed in die Hände spielt. Der DAX reduziert am Freitagnachmittag sein Plus auf 0,5 Prozent bzw. 16.937, der Euro fällt mit den steigenden Renditen am US-Anleihemarkt auf 1,0803 Dollar zurück.
"Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich unerwartet robust. Und diese Stärke des US-Arbeitsmarktes schockt die Börsen", kommentiert QC Partner den Bericht. Das sei der höchste Stellenzuwachs seit Januar des vergangenen Jahres. Im Hinblick auf das Vermeiden einer Rezession werde die Fed das wohlwollend beobachten. Im Hinblick auf Zinssenkungen allerdings nicht. "Was die Fed im Hinblick auf Zinssenkungen noch mehr stören wird, ist das wieder anziehende Lohnwachstum. Das war im Januar so groß wie seit fast zwei Jahren nicht. Damit kann die befürchtete Preis-Lohn-Spirale noch nicht als vermieden betrachtet werden", heißt es. Der Arbeitsmarktbericht setze die Wahrscheinlichkeit einer März-Senkung sicherlich auf nahe Null.
Dass die Börsen dennoch im Plus notieren, ist starken Geschäftszahlen von Meta und Amazon zu verdanken. Beide Unternehmen gehören zu den so genannten "Glorreichen 7" und haben mit ihren nachbörslich vorgelegten Geschäftszahlen die Erwartungen bei weitem übertroffen.
Zalando & Co von Amazon beflügelt
Tagessieger im DAX sind Zalando, die um 4,9 Prozent steigen. Die Aktie profitiert von der Steilvorlage von Amazon. Auch Aktien anderer Internetunternehmen liegen fest im Markt. Auto1 verteuern sich um 1 Prozent, Hellofresh legen um 3,4 Prozent zu.
Trotz guter Geschäftszahlen geben Eon 1,6 Prozent nach. Von Citi heißt es, am Markt sei bereits damit gerechnet worden, dass Eon die Prognosen schlagen würde. In den Blick rücke nun der Ausblick, der für den 13. März angekündigt sei.
Sehr fest liegen Autoaktien im Markt. Der Stoxx-Subindex gewinnt 1,9 Prozent. Mercedes-Benz steigen um 2,9 Prozent. Der freie Cashflow im Kerngeschäft erreichte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen 11,3 Milliarden Euro. Die Konsenserwartung von Analysten lag laut dem Unternehmen bei 9,9 Milliarden Euro.
Damit stabilisiert Mercedes-Benz auch die Stimmung in der gesamten Autobranche. Und hier stehen mit dem jüngsten Chartausbruch VW im Blick. Die Citi-Analysten haben die Kaufempfehlung bekräftigt und das Kursziel auf 158 von 146 Euro erhöht. VW steigen um 2,1 Prozent auf 120,60 Euro, das ist der höchste Stand seit etwa einem halben Jahr. Renault liegen 2,8 Prozent höher, Volvo 1,6 Prozent.
Porsche AG ziehen um 5,5 Prozent an. Ferrari (-0,5%) hätten am Donnerstag neue Allzeithochs markiert, nun werde bei Porsche AG auf Erholungspotenzial gesetzt, auch weil die Stimmung für Autotitel generell gut sei, heißt es.
Superdry haussieren - CEO will Unternehmen kaufen
Superdry haussieren mit Aufschlägen von fast 130 Prozent an der Londoner Börse. Der CEO des Unternehmens, Julian Dunkerton, will die Genehmigung erhalten, ein Gebot für den angeschlagenen Bekleidungshersteller abgeben zu dürfen. Superdry hat mitgeteilt, ein unabhängiges Kommittee zu bilden, das den Vorschlag von Dunkerton prüfen soll. Dunkerton hat bereits Gespräche mit möglichen Investoren aufgenommen. Eine Option sei eine Barofferte für alle Aktien, die sich noch nicht im Besitz von Dunkerton befänden.
Für Gesprächsstoff sorgt Delivery Hero. Die Aktie bricht um 13,3 Prozent ein. Im Handel wird dazu auf einen Bericht verwiesen, laut dem der Verkauf von Foodpanda gescheitert sein soll. Die von Delivery Hero geforderte Summe von 1 Milliarde Euro sei vom Singapurer Kaufinteressenten Grab Holdings als zu hoch angesehen worden.
Delivery Hero hat die Gerüchte über ein Scheitern der Verhandlungen zurückgewiesen. Das hat die Aktie allerdings nur kurzzeitig gestützt.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.655,59 +0,4% 16,99 +3,0% Stoxx-50 4.213,88 +0,2% 10,11 +2,9% DAX 16.937,42 +0,5% 78,38 +1,1% MDAX 25.812,97 -0,3% -89,93 -4,9% TecDAX 3.337,79 -0,5% -15,51 +0,0% SDAX 13.791,07 +0,3% 36,97 -1,2% FTSE 7.621,96 -0,0% -0,20 -1,3% CAC 7.598,45 +0,1% 9,70 +0,7% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:45 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0801 -0,7% 1,0882 1,0844 -2,2% EUR/JPY 159,59 +0,2% 159,43 158,45 +2,6% EUR/CHF 0,9330 +0,1% 0,9328 0,9319 +0,6% EUR/GBP 0,8533 +0,0% 0,8531 0,8537 -1,6% USD/JPY 147,76 +0,9% 146,52 146,12 +4,9% GBP/USD 1,2657 -0,7% 1,2754 1,2701 -0,5% USD/CNH (Offshore) 7,2145 +0,4% 7,1895 7,1888 +1,3% Bitcoin BTC/USD 42.756,38 -0,4% 43.161,30 42.567,52 -1,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,71 73,82 -1,5% -1,11 +0,7% Brent/ICE 77,70 78,70 -1,3% -1,00 +1,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,91 28,83 +0,3% +0,08 -8,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.030,07 2.054,97 -1,2% -24,90 -1,6% Silber (Spot) 22,49 23,18 -3,0% -0,69 -5,4% Platin (Spot) 901,04 916,50 -1,7% -15,46 -9,2% Kupfer-Future 3,82 3,85 -0,8% -0,03 -1,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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