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10:02 Uhr, 05.09.2024

MÄRKTE EUROPA/Leichtes Plus vor Datenflut zu Jobs und Konjunktur

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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit leichtem Plus sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. An den Märkten geraten immer stärker die anstehenden US-Arbeitsmarktdaten in den Blick. Über allem stehe die Frage, ob die US-Wirtschaft in eine Rezession gleite oder weiter mit einer weichen Landung gerechnet werden könne. Der DAX notiert 0,3 Prozent höher bei 18.648 Punkten, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich 0,1 Prozent im Plus bei 4.853 Zählern.

Datenflut in den USA zu Arbeitsmarkt und Konjunktur

Die Daten vom Vortag werden eher rezessiv interpretiert: So zeigte der Jolts-Report weniger offene Stellen in den USA als erwartet und im Beige Book der Fed wiesen zwei Drittel der US-Distrikte eine unveränderte oder fallende Wirtschaftsaktivität auf. Dazu senkte die Bank of Canada ihre Zinsen und äußerte Sorgen, die Wirtschaft könnte zu schwach sein und die Inflation zu schnell fallen.

Mit besonderem Interesse wird daher am Nachmittag auf den ADP-Arbeitsmarktbericht und die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten geschaut, bevor am Freitag das große Finale mit dem monatlichen Bericht ansteht. Beim wichtigen ISM-Service-Index geht es am Nachmittag sogar um zwei Faktoren: Hier wird auf den Gesamtindex als Konjunktur-Indikator und auch auf seine Job-Komponente geblickt. Denn der Dienstleistungsbereich ist der wichtigste Arbeitgeber in den USA.

Konjunkturprognosen für Deutschland von Ifo und IWH

In Deutschland stehen einige Konjunkturprognosen von den Wirtschaftinstituten an, so vom Ifo-Institut und vom IWH Halle. Die Erwartung an eine Belebung in Deutschland sind am Markt gering, jedwede positive Kommentierung dürfte positiv überraschen. Die Hoffnungen halten sich allerdings in Grenzen, nachdem das Ifo-Institut bereits am Vortag die deutsche Auto-Indutrie als "im Sturzflug" befindlich bezeichnet hatte.

Der Verband der Automobilindustrie VDA unterstreicht dies nun und sieht den Neuwagen-Verkauf in Deutschland weiter einbrechen um rund ein Viertel unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Dazu im Fokus stehen die Auftragseingänge in Deutschland und der Einzelhandel in Europa. Bei den Unternehmensdaten wird mit Spannung auf Broadcom in den USA geblickt.

Leicht positiv werden im Handel daher die deutschen Auftragseingänge aufgenommen. "Endlich mal keine schlechten Nachrichten von der deutschen Konjunktur", sagt ein Händler. Die Aufträge der Industrie stiegen um 2,9 Prozent im Juli an, Volkswirte hatten hingegen ein Minus erwartet.

Beim Autohersteller Volvo Car geht es um 2,9 Prozent nach oben. Die neuen Geschäftsziele auf ihrem Kapitalmarkttag kommen gut an. Volvo will bis 2026 eine EBIT-Marge von 7 bis 8 Prozent erzielen, der Cashflow soll bis 2025 neutral ausfallen und ab 2026 deutlich steigen. Nachdem Volvo am Vortag ihre Elektro-Ziele kassiert hatte, war der Markt auf schwächere Aussagen eingestellt.

Bei AB Foods geht es indes 4,4 Prozent nach unten. Der Ausblick sei zwar nicht schlecht, aber nicht stark genug angesichts der vorausgegangenen Aktienrally, heißt es. Auch Südzucker inspiriert der bessere Zuckermarkt-Ausblick von AB nicht, die Aktien handeln 1 Prozent tiefer.

Investoren gehen auf Nummer Sicher

Investoren gehen ansonsten weiter auf Nummer Sicher, bis der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ein klareres Bild gezeichnet hat. Umgeschichtet wird weiter in Aktien mit geringer Volatilität und Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum. Dies treibt auch die eher defensiven Branchen, Versorgung und Nahrungsmittel standen auch an Wall Street an der Spitze. Wie vom Handel erwartet stehen RWE mit plus 1,9 Prozent daher an der DAX-Spitze. Konjunktursensible Stahlwerte fallen dagegen deutlich: Salzgitter um 2,2 Prozent und Thyssenkrupp um 3,6 Prozent.

Umstufungen geben den Takt vor

Kräftige Kursbewegungen gibt es am Morgen nur bei Aktien mit großen Umstufungen. In Schweden brechen die Aktien von Nordic Semiconductor um 7,6 Prozent ein, obwohl diesmal keine schwachen Nasdaq-Vorlagen belasten. Grund ist Morgan Stanley, die Analysten haben die Aktien auf "Underweight" gesenkt. Der gleiche Schritt wurde für Air Liquide in Paris vollzogen, was die Aktien um 2 Prozent nach unten drückt.

Um 2,2 Prozent nach oben geht es für Sage Group in London, weil die UBS sie von der Verkaufsempfehlung befreit hat. Lanxess springen sogar 3 Prozent nach oben dank der doppelten Hochstufung durch Morgan Stanley auf Over- nach Underweight.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.853,33        +0,1%        5,15      +7,3% 
Stoxx-50                4.454,94        +0,0%        0,08      +8,8% 
DAX                    18.648,48        +0,3%       56,63     +11,3% 
MDAX                   25.332,58        +0,1%       35,75      -6,7% 
TecDAX                  3.281,78        -0,1%       -1,70      -1,7% 
SDAX                   13.604,45        -0,1%      -14,88      -2,6% 
FTSE                    8.280,78        +0,1%       11,18      +6,9% 
CAC                     7.496,70        -0,1%       -4,27      -0,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,22                    -0,01      -0,35 
US-Zehnjahresrendite        3,77                    +0,01      -0,11 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %   Do., 8:02  Mi, 17:10   % YTD 
EUR/USD                   1,1087        +0,0%      1,1081     1,1080   +0,4% 
EUR/JPY                   159,21        -0,0%      158,95     159,91   +2,3% 
EUR/CHF                   0,9385        -0,1%      0,9377     0,9401   +1,2% 
EUR/GBP                   0,8432        +0,0%      0,8427     0,8426   -2,8% 
USD/JPY                   143,61        -0,0%      143,44     144,32   +1,9% 
GBP/USD                   1,3148        +0,0%      1,3149     1,3150   +3,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,1012        -0,2%      7,1001     7,1135   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.144,55        -1,6%   57.192,20  57.483,55  +31,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  69,55        69,20       +0,5%      +0,35   -2,0% 
Brent/ICE                  73,16        72,70       +0,6%      +0,46   -2,9% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  35,97        35,64       +0,9%      +0,33   +7,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.506,85     2.495,34       +0,5%     +11,51  +21,6% 
Silber (Spot)              28,42        28,33       +0,3%      +0,09  +19,5% 
Platin (Spot)             920,90       907,50       +1,5%     +13,40   -7,2% 
Kupfer-Future               3,98         4,02       -0,9%      -0,04   +1,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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