MÄRKTE EUROPA/Leichter - Rückversicherer mit Hurrikan-Saison unter Druck
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit Abgaben haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag geschlossen. Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 18.164 Punkte, konnte sich allerdings vom Tagestief bei 18.030 Punkten deutlich erholen. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,5 Prozent auf 4.906 Punkte nach unten. Hier stützte das Plus der Öl und Gaswerte, deren Sektor gegen den Trend 0,6 Prozent im Plus schloss. Den schwächsten Bereich stellten die Versicherer. Hier lastete der frühe Start in die Hurrikan-Saison auf den Aktien der Rückversicherer.
Auch die politische Entwicklung in Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft in Europa, drückte auf die Stimmung. Zwar sind die Ergebnisse des ersten Wahlgangs der Parlamentswahlen "besser als befürchtet" ausgefallen, es zeichnet sich aber ein politischer Stillstand ab, der notwendige Reformen zusätzlich erschweren wird. Auch die Funktionsfähigkeit der EU droht zunehmend eingeschränkt zu werden. "Die politische Unsicherheit in Frankreich wird auch über die Stichwahl am Sonntag hinweg andauern, selbst wenn Le Pens rechtspopulistische Partei nicht die absolute Mehrheit holen wird", hieß es bei CMC. Je länger die politische Hängepartie in Frankreich währe, desto größer würden auch die konjunkturellen Risiken. Robomarkets glaubt, dass der Aktienmarkt zunächst oben angekommen ist.
Für Zurückhaltung unter den Investoren habe zudem die Unterhauswahl in Großbritannien sowie der Börsenfeiertag in den USA am Donnerstag gesorgt, hieß es.
Inflation wieder leicht im Rückwärtsgang
Wie von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa der DWS erwartet, ging die Inflationsrate in der Eurozone im Juni wieder zurück. Nachdem sie im Mai noch bei 2,6 Prozent lag, schwächte sich der Anstieg der Lebenshaltungskosten auf 2,5 Prozent ab. Damit liegt die Inflation im zweiten Quartal 2024 genau auf den Projektionen der Europäischen Zentralbank (EZB). Doch blieb die Kernrate im Juni unverändert bei 2,9 Prozent, da sich keine Abschwächung bei den Dienstleistungspreisen ergab. Auch in der Eurozone sei die Inflation im Dienstleistungsbereich hartnäckig, vor allem aufgrund der immer noch kräftigen Lohnentwicklung, so die Ökonomin. Daher dürfte die Inflation weiter seitwärts laufen und sich im Rahmen der EZB-Projektionen bewegen, so dass der Restriktionsgrad der Geldpolitik weiter vorsichtig zurückgeschraubt werden könne. Kastens rechnet nach wie vor mit einer Zinssenkung im September 2024.
Rückversicherer mit Start der Hurrikan-Saison im Blick
Schwach notierten die europäischen Rückversicherer, so verloren Swiss Re 4,0 Prozent, Munich Re 3,3 Prozent und Hannover Rück 3,4 Prozent. Hurrikan "Beryl" ist der früheste Hurrikan der Kategorie 4, der jemals verzeichnet wurde, und übertrifft damit Hurrikan Dennis aus dem Jahr 2005. Nach Einschätzung der UBS könnte die Nervosität der Investoren steigen, da für dieses Jahr eine aktive Hurrikan-Saison prognostiziert wird. Der Sektor-Index der Versicherer büßte 1,6 Prozent ein und stellte damit den größten Verlierer in Europa.
Die Aktien von Novo Nordisk reduzierten sich um 1,1 Prozent, nachdem US-Präsident Joe Biden und Senator Bernie Sanders den Arzneimittelhersteller wegen "unverantwortlich hoher" Preise für den Blockbuster Wegovy kritisiert hatten. In einem Meinungsartikel in USA Today erklärten Biden und Sanders, dass die Unternehmen ihre Gewichtsverlustmedikamente für deutlich weniger als den verlangten Preis herstellen könnten. Im März hatte eine Studie von Forschern der Yale University ergeben, dass diese Medikamente profitabel für weniger als 5 Dollar pro Monat hergestellt werden können.
Mit Abschlägen von 2,9 Prozent quittierten die Anleger die Umsatzzahlen von Sainsbury. Wie die Citigroup anmerkte, sind die flächenbereinigten Umsätze mit einem Plus von 2,7 Prozent unter der Konsensschätzung von 3 Prozent geblieben. Grund hierfür sei eine schwächere Entwicklung des Bereichs General Merchandise and Clothing.
Als im Rahmen der Erwartungen liegend beschrieben die Analysten von Bernstein die Umsatzzahlen von Sodexo für das dritte Quartal. Positiv hoben die Analysten das solide Wachstum von 8,6 Prozent in der Sparte Food Services hervor. Der Jahresausblick wurde bestätigt. In dem schwachen Gesamtmarktumfeld fiel die Aktie um 4,7 Prozent zurück.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.906,33 -23,66 -0,5% +8,5% Stoxx-50 4.490,74 -17,18 -0,4% +9,7% Stoxx-600 510,91 -2,13 -0,4% +6,7% XETRA-DAX 18.164,06 -126,60 -0,7% +8,4% FTSE-100 London 8.120,90 -45,86 -0,6% +5,6% CAC-40 Paris 7.538,29 -22,84 -0,3% -0,1% AEX Amsterdam 924,61 +1,56 +0,2% +17,5% ATHEX-20 Athen 3.422,41 -35,58 -1,0% +9,6% BEL-20 Bruessel 3.923,43 +25,47 +0,7% +5,8% BUX Budapest 71.456,00 -832,23 -1,2% +17,9% OMXH-25 Helsinki 4.522,31 -33,35 -0,7% -0,6% ISE NAT. 30 Istanbul 11.338,29 +84,58 +0,8% +41,4% OMXC-20 Kopenhagen 2.868,07 -27,66 -1,0% +25,6% PSI 20 Lissabon 6.593,85 -3,93 -0,1% +3,0% IBEX-35 Madrid 10.912,80 -144,20 -1,3% +8,0% FTSE-MIB Mailand 33.481,40 -235,14 -0,7% +9,2% OBX Oslo 1.328,28 -1,86 -0,1% +11,3% PX Prag 1.559,74 +4,12 +0,3% +10,3% OMXS-30 Stockholm 2.554,12 -30,71 -1,2% +6,5% WIG-20 Warschau 2.528,44 -24,65 -1,0% +7,9% ATX Wien 3.660,10 +11,58 +0,3% +6,0% SMI Zuerich 12.011,02 -38,59 -0,3% +7,8% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:00 Uhr Mo, 17:03 Uhr % YTD EUR/USD 1,0735 -0,0% 1,0734 1,0727 -2,8% EUR/JPY 173,44 +0,0% 173,55 173,45 +11,5% EUR/CHF 0,9713 +0,2% 0,9701 0,9699 +4,7% EUR/GBP 0,8470 -0,2% 0,8492 0,8484 -2,4% USD/JPY 161,55 +0,0% 161,70 161,69 +14,7% GBP/USD 1,2674 +0,2% 1,2638 1,2644 -0,4% USD/CNH (Offshore) 7,3083 +0,0% 7,3084 7,3048 +2,6% Bitcoin BTC/USD 61.812,93 -2,0% 62.967,44 62.822,48 +42,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 83,11 83,38 -0,3% -0,27 +15,9% Brent/ICE 86,60 86,60 0% 0 +14,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,69 33,45 +0,7% +0,24 +4,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.324,43 2.332,05 -0,3% -7,63 +12,7% Silber (Spot) 29,43 29,48 -0,1% -0,04 +23,8% Platin (Spot) 998,45 981,30 +1,7% +17,15 +0,7% Kupfer-Future 4,44 4,43 +0,2% +0,01 +13,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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