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09:54 Uhr, 09.09.2025

MÄRKTE EUROPA/Krise in Frankreich belastet nicht mehr

Erwähnte Instrumente

  • Novartis AG
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  • ABB Ltd.
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DOW JONES--Der Börsenstart in Europa verläuft am Dienstag eher unspektakulät - die Märkte bewegen sich leicht im Plus. Die leicht positiven Vorlagen aus den USA setzen nur bedingt Akzente. Denn die werden als eher heterogen und nicht marktbreit charakterisiert. In den USA hätten sich Anleger auf ausgesuchte Branchen und Themen wie den Ausbau von KI-Datenzentren konzentriert, heißt es. In Europa dürften Automobilwerte mit der anlaufenden Automesse IAA in München in den Fokus rücken. In ihrem Umfeld werden traditionell viele Ausblicke von den Unternehmen veröffentlicht. Im frühen Handel steigt der DAX um 0,1 Prozent auf 23.839 Punkte - der Euro-Stoxx-50 um 0,4 Prozent auf 5.386 Zähler.

An den europäischen Märkten dürften zunächst die Folgen des Scheiterns der französischen Regierung diskutiert werden. Händler hoben aber schon am Vortag hervor, wie entspannt die Märkte das Thema angegangen seien. Vor allem in den französischen Staatsanleihen habe sich kein erneuter Druck gezeigt - auch am Morgen weitet sich die Zinsdifferenz zwischen deutschen und französischen Staatsanleihen nicht aus. Auch der Euro zeigt keine Regung - der CAC-400 steigt sogar deutlicher. Für Beruhigung sorgt, dass Präsident Macron offenbar keine Neuwahlen anstrebt, sondern einen neuen Premierminister sucht. Allerdings dürfte diesem angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Parlament kaum eine Haushaltskonsolidierung gelingen - es droht damit eine steigende Staatsverschuldung in Frankreich.

US-Arbeitsmarkt vor großer Revision

Übergeordnet setzen die Börsen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Mit Spannung wird daher auf die jährliche Revision der US-Arbeitsmarktberichte am Nachmittag geblickt. Die Revision umfasst den Zeitraum von April 2024 bis März 2025 und könnte Zeichen für eine deutlich schwächere Verfassung des US-Arbeitsmarktes liefern. Schon im Vorjahreszeitraum war der Stellenaufbau um insgesamt 800.000 Jobs nach unten revidiert worden. Der Markt könnte erschreckt reagieren, falls die US-Wirtschaft deutlich schwächer als bisher gedacht läuft. "Wegen der Trump-Zölle warten viele Firmen ab und nehmen keine Neueinstellungen vor, das ist ein größeres Problem als direkte Entlassungen", kommentiert ein Händler.

Die Zahl der Beschäftigten in den USA ist nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner zu Beginn der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump niedriger gewesen als bisher angenommen. Weidensteiner nimmt an, dass sie im März 2025 um rund 700.000 niedriger war als im monatlichen Bericht des Bureau of Labor Statistics (BLS) ausgewiesen. Dazu stehen innenpolitische Probleme in den USA im Blick. Nachdem US-Präsident Trump die jüngsten Daten aus der Statistikbehörde nicht gefallen hatten, wird mit Spannung darauf geblickt, wer diesmal von ihm verantwortlich gemacht wird.

Eine US-Zinssenkung um 25 Basispunkte in der kommenden Woche wird aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 88 Prozent eingepreist. Dies könnte sich allerdings mit den neuesten US-Inflationsdaten am Donnerstag wieder ändern. "Nach den schwachen Job-Zahlen letzte Woche bräuchte es dabei allerdings schon eine starke Aufwärts-Überraschung, um die Fed noch von einer Zinssenkung nächste Woche abzubringen", sagt Marktstratege Chris Larkin von Etrade. In Europa werden von der EZB am Donnerstag unveränderte Leitzinsen erwartet.

Zu Umschichtungen im DAX führen Analystenempfehlungen. So hat JP Morgan die Commerzbank auf "Neutral" nach "Overweight" gesenkt und gleichzeitig die Deutsche Bank auf ihre positive Überraschungsliste gesetzt. Deutsche Bank steigen um 0,3 Prozent, und Commerzbank geben 1,5 Prozent ab.

Technologiewerte in Europa dürften von einer Fortsetzung der weltweiten Datencenter-Rally profitieren. Kurstreiber sind die Ankündigungen von Meta, bis zu 600 Milliarden Dollar in den kommenden drei Jahren in diesen Bereich zu investieren. Schon am Vortag waren auch in Europa die involvierten Schneider Electric und ABB gesucht gewesen. In den USA sorgte dann nachbörslich Nebius für Furore mit einem Deal mit Microsoft. Er kann bis zu 19,4 Milliarden Dollar einbringen. Die Aktien sprangen nachbörslich um 45 Prozent. ASML ziehen um 0,7 Prozent an. Der Chipausrüster investiert im Rahmen einer Finanzierungsrunde 1,3 Milliarden Euro in das französische KI-Startup Mistral AI. Bitte diesen Satz einfügen.

Novartis (-0,3%) will das US-Biopharmaunternehmen Tourmaline Bio für rund 1,4 Milliarden US-Dollar übernehmen, um seine Pipeline für Herz-Kreislauf-Medikamente mit dem zielgerichteten Therapeutikum Pacibekitug zu stärken. Die Bergbaukonzerne Anglo American und Teck Resources wollen fusionieren. Durch die Transaktion würde einer der weltweit größten Kupferproduzenten mit einem Gesamtmarktwert von mehr als 53 Milliarden US-Dollar entstehen. Anglo American ziehen in London um 7,3 Prozent an.

Positiv für die Aktien von Sandoz (-0,2%) werten Händler die Beilegung des Rechtsstreits mit Regeneron. Wie die Schweizer am Morgen mitteilten, wurde eine Einigung im Streit über das Augenmedikament Enzeevu erzielt, das bereits in den USA die Zulassung besitzt. Damit kann Sandoz nun den US-Markt mit einem Nachahmerprodukt zu Eylea von Regeneron erschließen. Der Kurs könnte im Verlauf noch zulegen, heißt es. Deutz verlieren mit der Kapitalerhöhung 4,8 Prozent.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.385,90        +0,4%       23,09          +8,6% 
Stoxx-50                  4.571,62        +0,2%        9,51          +5,5% 
DAX                      23.838,75        +0,1%       31,62         +18,5% 
MDAX                     30.480,45        +0,1%       25,76         +17,3% 
TecDAX                    3.634,03        -0,0%       -1,07          +6,2% 
SDAX                     16.725,64        -0,1%      -16,81         +20,5% 
CAC                       7.788,99        +0,7%       54,15          +4,0% 
SMI                      12.317,28        +0,0%        4,63          +6,6% 
ATX                       4.663,83        +0,4%       17,01         +25,5% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Mo, 17:12 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1765        +0,0%      1,1762         1,1749  +13,1% 
EUR/JPY                     173,10        -0,2%      173,51         173,43   +6,6% 
EUR/CHF                     0,9319        -0,1%      0,9331         0,9320   -0,4% 
EUR/GBP                     0,8668        -0,2%      0,8682         0,8675   +4,9% 
USD/JPY                     147,13        -0,3%      147,52         147,61   -5,8% 
GBP/USD                     1,3572        +0,2%      1,3546         1,3543   +8,3% 
USD/CNY                     7,0982        -0,0%      7,0984         7,0973   -1,6% 
USD/CNH                     7,1230        +0,0%      7,1225         7,1234   -2,9% 
AUS/USD                     0,6610        +0,3%      0,6590         0,6588   +6,5% 
Bitcoin/USD             113.218,55        +0,8%  112.343,30     112.683,80  +17,4% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    62,91        62,26       +1,0%           0,65  -13,3% 
Brent/ICE                    66,70        66,02       +1,0%           0,68  -11,7% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.650,63     3.637,10       +0,4%          13,53  +36,7% 
Silber                       41,43        41,33       +0,3%           0,11  +42,1% 
Platin                    1.189,99     1.179,43       +0,9%          10,56  +34,3% 
Kupfer                        4,57         4,56       +0,3%           0,01  +11,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/uxd

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