MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - VW wieder unter Druck
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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte treten am Montagnachmittag weiterhin mehr oder weniger auf der Stelle. Der DAX bröckelt bei geringen Umsätzen geringfügig um 0,1 Prozent auf 19.873 Punkte ab. Für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,1 Prozent auf 4.856 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt erleidet der Euro einen neuen Schwächeanfall und gibt auf 1,0399 Dollar nach. Am Rentenmarkt kommen die Notierungen etwas zurück, die Renditen steigen also. Im Handel wird die stabile Tendenz nach dem volatilen Freitag begrüßt, die Chance auf einen freundlichen Jahresausklang bleibe gegeben.
Der US-Kongress hat einem Übergangsetat zugestimmt, damit ist ein drohender Regierungsstillstand zunächst verhindert worden, was von Börsianern positiv gewertet wird. Bei einem Shutdown hätten die Bundesregierung teilweise geschlossen und Hunderttausende von Bundesangestellten in den Zwangsurlaub geschickt werden müssen mit entsprechenden Belastungen für die US-Wirtschaft. Unter Druck geraten wieder VW, weil die Einigung mit dem Betriebsrat zum Sparprogramm nun wieder skeptischer beurteilt wird.
"Ab heute dürfte es auf dem Parkett deutlich ruhiger werden. Beim DAX sind es jetzt nur noch drei Handelstage in diesem Jahr", so QC Partners. Und da sei nicht davon auszugehen, dass die Anleger ihre Positionierungen noch in großem Stil veränderten. Geringe Umsätze bedeuteten allerdings nicht automatisch, dass auch die Schwankungen gering blieben. Denn in einem ausgedünnten Markt reichten schon wenige Orders, um den Markt zu bewegen.
Kein Befreiungsschlag für die VW-Aktie
Mit Abschlägen von 2,8 Prozent reagiert die VW-Aktie auf die Einigung im Arbeitskampf des Auto-Herstellers. Weder soll es betriebsbedingte Kündigungen noch Werkschließungen geben. Stattdessen sollen sozialverträglich Stellen abgebaut und Produktionskapazitäten reduziert werden. Auch verzichten die Arbeitnehmer auf Lohnerhöhungen in den kommenden Jahren. Mit diesen Maßnahmen sollen die Arbeitskosten im Jahr um 1,5 Milliarden Euro sinken. Inklusive Struktur- und Produktionsmaßnahmen sowie der geänderten Belegung der Werke kommen laut VW mittelfristig 4 Milliarden Euro im Jahr zusammen. Über das Sparziel war bereits zuvor spekuliert worden. Daten des Betriebsrats des Unternehmens deuten laut Bernstein darauf hin, dass das Gesamtlohnniveau 2026 zwischen 4 Prozent und 7 Prozent niedriger sein wird als ohne die vereinbarten Maßnahmen. Damit würde das Managementziel einer Senkung von bis zu 19 Prozent verfehlt, so das Brokerhaus. Im DAX notieren auch BMW, Mercedes-Benz und die beiden Porsche-Aktien mit Abschlägen von 1,0 bis 1,9 Prozent schwach.
Novo Nordisk nach Kursdebakel etwas erholt
Auf Branchenebene in Europa verliert der Stoxx-Autoindex 1,0 Prozent, schwächer notiert nur der Index der Reise- und Freizeittitel. Dagegen erholt sich der Index der Pharmaaktien um 2,1 Prozent. Er profitiert davon, dass sich das Schwergewicht Novo Nordisk nach dem Kursdebakel vom Freitag nun um 7,9 Prozent erholt. Der Kurssturz vom Wochenausklang um zeitweise etwa 30 Prozent wird nun als übertrieben eingeschätzt. Gerresheimer können sich im Windschatten um 3,2 Prozent erholen.
Mit Aufschlägen zeigen sich einmal mehr die Titel der Rüstungsindustrie. Hier gewinnen Rheinmetall 1,9 Prozent, Hensoldt 2,6 Prozent und Renk 0,5 Prozent.
Versicherer im Blick - Gebot für Direct Line liegt vor
Bei den Versicherern legen Direct Line um 3,9 Prozent zu. Aviva hat die Bedingungen seines Übernahmeangebots für Direct Line formalisiert, das den Nichtlebensversicherer mit rund 3,7 Milliarden britischen Pfund bewertet. Für jede Direct-Line-Aktie erhalten die Aktionäre 0,2867 neue Aviva-Aktien plus 129,7 Pence in bar - finanziert aus eigenen Barmitteln - und bis zu 5 Pence als Dividende. Nach Einschätzung von Hargreaves Lansdown enthält der Deal Positives für beide Seiten. Aviva notieren 0,6 Prozent fester, der Stoxx-Branchenindex der Versicherer notiert ebenfalls 0,4 Prozent im Plus.
Bei den Index-Neulingen können sich Formycon zum SDAX-Debut um 2,1 Prozent erholen. Ionos steigen um 2,6 Prozent, die Aktie ist in den TecDAX aufgenommen worden. Dagegen kommen Auto1 und Evotec mit dem Aufstieg in den MDAX etwas zurück. === Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.855,50 -0,1% -6,78 +7,4% Stoxx-50 4.271,63 +0,5% 20,68 +4,4% DAX 19.873,21 -0,1% -11,54 +18,6% MDAX 25.564,29 +0,1% 14,52 -5,8% TecDAX 3.427,28 +0,4% 13,47 +2,7% SDAX 13.535,69 +0,1% 6,85 -3,0% FTSE 8.094,63 +0,1% 10,02 +4,5% CAC 7.276,06 +0,0% 1,58 -3,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,32 +0,04 -0,25 US-Zehnjahresrendite 4,55 +0,04 +0,67
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:50 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0399 -0,3% 1,0434 1,0414 -5,8% EUR/JPY 163,40 +0,0% 163,41 162,88 +5,0% EUR/CHF 0,9340 +0,3% 0,9324 0,9311 +0,7% EUR/GBP 0,8300 -0,0% 0,8302 0,8287 -4,3% USD/JPY 157,10 +0,4% 156,62 156,38 +11,5% GBP/USD 1,2530 -0,3% 1,2568 1,2569 -1,5% USD/CNH (Offshore) 7,3076 +0,3% 7,3042 7,2963 +2,6% Bitcoin BTC/USD 93.948,95 -1,6% 94.832,50 97.370,00 +115,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,19 69,46 -0,4% -0,27 -0,6% Brent/ICE 72,63 72,94 -0,4% -0,31 -1,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 45,355 43,84 +3,5% +1,51 +14,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.615,47 2.623,36 -0,3% -7,89 +26,8% Silber (Spot) 29,59 29,53 +0,2% +0,06 +24,4% Platin (Spot) 942,83 929,05 +1,5% +13,78 -5,0% Kupfer-Future 4,04 4,05 -0,3% -0,01 +2,0%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/hru/ros
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