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15:53 Uhr, 11.12.2023

MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - Anglo American erholt

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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit leichten Aufschlägen notieren Europas Börsen am Montagnachmittag. Der DAX gewinnt 5 auf 16.764 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,2 Prozent auf 4.533 Punkte. "Der DAX dürfte die Rally-Gewinne zunächst mehr oder weniger verteidigen", so ein Händler mit Blick auf das Plus von nun schon über 2.000 Punkten in den vergangenen Wochen und die damit erzielten Rekordstände. Im Fokus stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank im Wochenverlauf. Danach gehen Händler de facto von einem Ende der Börsenaktivitäten von Großanlegern aus, da die Bücher fürs Jahr dann voraussichtlich geschlossen werden.

Positiv ist, dass von gefährlicher Euphorie an den Börsen keine Rede sein kann: Beim DAX-Future hat das Volumen der ausstehenden Put-Optionen ein neues 6-Monats-Hoch erreicht, wie Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partner sagt. "Damit wird jetzt eine Art Sicherheitsnetz aufgespannt", so der Vermögensverwalter. Diese zunehmende Skepsis mache zumindest einen schnellen und steilen Absturz beim deutschen Leitindex unwahrscheinlicher.

   Vorschusslorbeeren für die Notenbanksitzungen 

Etwas Sorgen macht man sich bei den Vorschusslorbeeren für die Notenbanksitzungen. So warnt Stratege Klaus Baader von der Societe Generale, dass Fed, EZB und Bank of England die Zinsen unverändert lassen und dabei signalisieren werden, dass Senkungen erst einmal nicht auf der Agenda stehen. Wie die Deutsche Bank anmerkt, werden bis Dezember 2024 Zinssenkungen in den USA von 111 Basispunkten (Bp) an den Märkten eingepreist. Zugleich glauben die Analysten, dass die Dot-Plots, also der erwartete Zinspfad der Fed-Mitglieder, weiterhin nur 50 Bp an Zinssenkungen für das kommende Jahr indizieren werden.

In China nehmen derweil die Deflationsgefahren weiter zu. Die dortigen Verbraucherpreise sind im November um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Analysten hatten für November lediglich einen Rückgang von 0,2 Prozent im Jahresvergleich prognostiziert. Die Erzeugerpreise gaben im November sogar um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nach. Die Preise signalisieren eine anhaltende Nachfrageschwäche der chinesischen Wirtschaft. Für den chinasensiblen Rohstoffsektor geht es 0,9 Prozent nach unten, Rio Tinto verlieren in London 2,1 Prozent.

Nach dem Kurseinbruch nach reduzierten Produktionszahlen geht es für Anglo American dagegen am Montag mit plus 0,5 Prozent leicht erholt in die neue Woche. Nach Einschätzung von Berenberg ist es noch zu früh, die Aktie zu kaufen angesichts der Höhe der Revisionen der Markterwartungen. Jefferies schließt indes nicht aus, dass Anglo American Teil der Branchenkonsolidierung werden könnte, sollte Anglo der operative Turnaround nicht gelingen. Die Analysten weisen darauf hin, dass Xstrata 2009 eine Fusion mit Anglo ins Auge fasste. Xstrata wurde 2013 von Glencore übernommen. Für die Glencore-Aktie geht es deutlich um 3,6 Prozent nach unten.

Zalando verlieren 3,1 Prozent. Im Handel ist nach Medienberichten von der Sorge der Anleger die Rede, Zalando könnte Marktanteile an die asiatischen Online-Konkurrenten Shein und Temu verlieren. Tagesverlierer im DAX sind Siemens Energy mit minus 4 Prozent - hier drücken charttechnische Verkäufe. Derweil erholen sich Sartorius weiter und gewinnen 2,6 Prozent.

Uniper haussieren mit Aufschlägen von 12,7 Prozent. Treiber sind Pläne, nach einem Kapitalschnitt wieder mit Dividendenzahlungen zu beginnen. Von der UBS heißt es aber, es gebe noch keine Details dazu, um dies einzuordnen. Die Analysten schätzen, dass Uniper dem Staat zwischen rund 3 und 9 Milliarden Euro schuldet. Ein Händler weist zudem darauf hin, dass die Aktie wegen der Staatsbeteiligung uninvestierbar für professionelle Anleger sei.

Encavis leiden mit einem Minus von 6,8 Prozent unter einer Abstufung auf "Underweight" durch Morgan Stanley.

   Morphosys mit positiven Studiendaten zweistellig im Plus - Helma mit Sanierungsvereinbarung 

Im TecDAX gewinnen Morphosys 18,8 Prozent. Das Biotech-Unternehmen steht im Fokus mit seiner Investoren-Konferenz zu zukünftigen Aussichten von Pelabresib. Hier wurden positive Studiendaten aus einer Phase-3-Manifest-2-Studie vermeldet. Das Medikament wirke wie erhofft auf allen vier Einsatzgebieten. Damit könnten möglicherweise die Sorgen von Ende November ausgeräumt werden, die für einen massiven Kurseinbruch gesorgt hatten. Morphosys hat die Daten nach eigenen Angaben bereits auf der laufenden ASH-Konferenz in San Diego präsentiert.

Helma Eigenheimbau befindet sich nach wochenlangen Verhandlungen nach eigenen Angaben in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit der Mehrheit der Finanzierungspartner über eine langfristige und nachhaltige Finanzierungsstruktur. Der Abschluss der gesamten Sanierungsvereinbarung wird in den kommenden Tagen erwartet. Auch der Hauptaktionär sei von der Zukunftsfähigkeit von Helma Eigenheimbau überzeugt und werde das Sanierungsvorhaben mit zusätzlichem Eigenkapital in Höhe von 3,2 Millionen Euro unterstützen, teilte das Unternehmen mit. Hierzu sei eine Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss vorgesehen. Die Aktie gewinnt 30 Prozent.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.534,11        +0,2%       10,80     +19,5% 
Stoxx-50                4.072,51        +0,2%        7,83     +11,5% 
DAX                    16.762,86        +0,0%        3,64     +20,4% 
MDAX                   26.587,12        -0,4%     -104,17      +5,9% 
TecDAX                  3.257,89        +0,2%        6,82     +11,5% 
SDAX                   13.205,60        +0,3%       38,19     +10,7% 
FTSE                    7.539,65        -0,2%      -14,82      +1,4% 
CAC                     7.549,00        +0,3%       22,45     +16,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,26                    -0,01      -0,31 
US-Zehnjahresrendite        4,26                    +0,03      +0,38 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:14  Fr, 17:14    % YTD 
EUR/USD                   1,0752        -0,1%      1,0767     1,0759    +0,4% 
EUR/JPY                   157,20        +0,7%      156,56     155,52   +12,0% 
EUR/CHF                   0,9468        -0,1%      0,9469     0,9467    -4,3% 
EUR/GBP                   0,8552        -0,3%      0,8583     0,8583    -3,4% 
USD/JPY                   146,19        +0,8%      145,38     144,52   +11,5% 
GBP/USD                   1,2573        +0,2%      1,2545     1,2536    +4,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,1934        +0,1%      7,1911     7,1836    +3,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.881,96        -4,4%   42.245,80  43.877,46  +152,3% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  71,21        71,23       -0,0%      -0,02    -7,3% 
Brent/ICE                  75,63        75,84       -0,3%      -0,21    +1,5% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 36,355        38,84       -6,4%      -2,49   -54,0% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.987,96     2.004,62       -0,8%     -16,66    +9,0% 
Silber (Spot)              22,86        23,01       -0,6%      -0,15    -4,6% 
Platin (Spot)             916,25       921,05       -0,5%      -4,80   -14,2% 
Kupfer-Future               3,77         3,82       -1,4%      -0,05    -1,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/raz

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