MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Zahlenflut und Inflation im Fokus
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FRANKFURT (Dow Jones) - Freundlich geht es am Mittwoch an den Börsen in Europa zu. Rückenwind kommt von der Wall Street. Dort war es kräftiger nach oben gegangen, angetrieben von Kursgewinnen insbesondere bei den zinsempfindlichen Technologiewerten. Auslöser waren aus Aktiensicht gut ausgefallene US-Erzeugerpreise, die die Zinssenkungsfantasie weiter anfachten. Mittlerweile ist die Frage nur noch, wie stark die US-Notenbank im September die Zinsen senken wird und nicht mehr, ob überhaupt.
Der DAX klettert um 0,3 Prozent auf 17.863 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,5 Prozent auf 4.718 Zähler. Die Anleihekurse geben etwas nach, die Renditen steigen also leicht. Der Dollar wertet mit den US-Zinssenkungserwartungen weiter ab, der Euro kostet 1,1005 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Jahresbeginn.
Im Fokus stehen nun am Nachmittag umso mehr die für die Geldpolitik als noch wichtiger geltenden US-Verbraucherpreise. In der Kernrate wird für Juli mit einem Anstieg von 3,2 Prozent zum Vorjahr gerechnet, nachdem es im Juni noch 3,3 Prozent waren. Ein günstiges Zinssignal kam derweil aus Neuseeland. Dort hat die Notenbank die Zinsen gesenkt und dazu weitere Zinssenkungen signalisiert.
In Großbritannien sind unterdessen zum Vormonat um 0,2 Prozent gesunken, in der Jahresrate stiegen sie um 2,2 Prozent. Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,1 Prozent erwartet. Händler weisen jedoch darauf hin, dass die Einzelhandelspreise schon wieder stiegen. Das dürfte die Inflation wieder nach oben ziehen. Am Devisenmarkt reagiert das Pfund Sterling auf die Preisdaten, die Zinssenkungen durch die Bank of England wahrscheinlicher machen, mit einem deutlichen Rücksetzer.
In Schweden fiel die Jahresrate dagegen mit 2,6 Prozent höher als mit 2,4 Prozent geschätzt aus. In Frankreich wurde die der Anstieg zwar mit 2,3 Prozent im Juli bestätigt, der Index der europaweit besser vergleichbaren harmonisierten Preise wurde jedoch nach oben genommen. "Per Saldo bestätigt sich immer wieder das Bild, dass die Inflation dauerhaft höher bleiben wird, als von den Notenbanken erhofft", meint ein Händler.
Zahlenflut
Aktienseitig gilt es erneut eine Zahlenflut zu bewältigen - vor allem aus der zweiten und dritten Reihe. Aber auch von DAX-Unternehmen gibt es Zahlen: Beim Stromerzeuger RWE sind sie auf der Ergebnisseite besser als erwartet ausgefallen. Allerdings wurde der Ausblick lediglich bestätigt. Das kommt nicht gut an, der Kurs verliert 1,5 Prozent.
Eon hat laut Marktbeobachtern unspektakuläre Geschäftszahlen vorgelegt und ebenso den Ausblick bestätigt. Die Aktie gibt um 0,8 Prozent nach.
Bei K+S ist der Umsatz besser als erwartet ausgefallen, das operative Ergebnis des Düngemittelherstellers blieb dagegen im Rahmen der Erwartung. K+S gewinnen 0,8 Prozent. Besser als erwartet haben sich die Umsätze von Ceconomy im dritten Geschäftsquartal entwickelt. Allerdings fiel das bereinigte operative Ergebnis lediglich im Rahmen der Erwartungen aus. Der Kurs der Muttergesellschaft von Saturn und Media Markt fällt deutlich um über 4 Prozent.
Kräftig nach oben um 9,4 Prozent geht es dagegen bei PVA Tepla. Das Technologieunternehmen steigerte die Marge für den operativen Gewinn auf 16,2 Prozent und damit um 240 Basispunkte. Der bestätigte Jahresausblick wird daher am Markt als "sehr konservativ" bewertet.
Evotec zeigen sich nach der Zahlenvorlage 0,6 Prozent leichter. Nach der jüngsten Warnung des Biotechnologieunternehmens waren schwache Zahlen schon erwartet worden. Der Umsatz im zweiten Quartal von 182 Millionen Euro verfehlte laut Jefferies die Marktprognose.
United Internet machen nach einer Kaufempfehlung durch die UBS einen Satz um fast 5 Prozent, im Sog steigt der Kurs der Tochter 1&1 um fast 4 Prozent.
Flutter großer Gewinner in Europa
Ein großer Kursgewinner sind nach Quartalszahlen Flutter Entertainment mit plus 12 Prozent. In der Schweiz hat die UBS (+2,3%) gute Zahlen vorgelegt und im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet. In Dänemark wird derweil zu wenig getrunken. Zumindest hat der Bierbrauer Carlsberg (-2,2%) schwächere Quartalszahlen vorgelegt. Zwar wurde der Ausblick für das operative Ergebniswachstum erhöht, die Marktschätzung liegt allerding bereits einen Tick höher. In Österreich kommen die Zahlen des Baukonzern Wienerberger (+2,2%) gut an.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.718,00 +0,5% 23,08 +4,4% Stoxx-50 4.383,96 +0,3% 12,87 +7,1% DAX 17.862,88 +0,3% 50,83 +6,6% MDAX 24.484,91 +0,7% 163,21 -9,8% TecDAX 3.287,71 +0,5% 14,80 -1,5% SDAX 13.665,97 +0,1% 18,33 -2,1% FTSE 8.273,20 +0,5% 37,97 +6,5% CAC 7.322,94 +0,6% 47,07 -2,9% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,19 +0,01 -0,38 US-Zehnjahresrendite 3,85 +0,01 -0,03 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:35 Di, 17:24 % YTD EUR/USD 1,1008 +0,1% 1,0992 1,0955 -0,3% EUR/JPY 162,00 +0,4% 161,72 161,04 +4,1% EUR/CHF 0,9501 -0,0% 0,9509 0,9483 +2,4% EUR/GBP 0,8569 +0,3% 0,8568 0,8540 -1,2% USD/JPY 147,18 +0,2% 147,11 146,98 +4,5% GBP/USD 1,2846 -0,1% 1,2828 1,2828 +1,0% USD/CNH (Offshore) 7,1471 -0,0% 7,1477 7,1584 +0,3% Bitcoin BTC/USD 60.935,70 -0,2% 60.773,75 59.600,10 +39,9% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,92 78,35 +0,7% +0,57 +10,6% Brent/ICE 81,19 80,69 +0,6% +0,50 +7,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,985 39,37 +1,6% +0,62 +21,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.471,90 2.465,09 +0,3% +6,81 +19,9% Silber (Spot) 27,90 27,85 +0,2% +0,05 +17,3% Platin (Spot) 935,41 941,00 -0,6% -5,59 -5,7% Kupfer-Future 4,06 4,05 +0,1% +0,00 +2,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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