Nachricht
10:05 Uhr, 07.08.2024

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Kräftige Kursausschläge nach Zahlen

Erwähnte Instrumente

  • L/E-DAX
    ISIN: DE0001717049Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
  • L/E-MDAX
    ISIN: DE0001717056Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)

FRANKFURT (Dow Jones) - Mit einer freundlichen Tendenz zeigen sich Europas Börsen im frühen Handel am Mittwoch. Nach der Stabilisierung am Vortag geht es weiter nach oben, die teilweise deutlichere Entwicklung aus Asien kann allerdings nicht nachvollzogen werden. Für Volatilität sorgt auch die Zahlenflut aus der Berichtssaison. Während Continental im DAX gesucht sind, fallen Commerzbank und Beiersdorf deutlich zurück. Der DAX verbessert sich um 0,7 Prozent auf 17.482 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,9 Prozent auf 4.617 Punkte zu.

In Japan stieg der Nikkei-225 den zweiten Tag in Folge und schloss 1,2 Prozent fester, zeitweise lag er aber über 4 Prozent im Plus. Kurstreiber war das Zurückrudern der Bank of Japan: Sie hat die Ängste vor einer zu schnellen Zinswende aus dem Markt genommen. Laut dem stellvertretenden Notenbankchef wird sie die Zinsen nicht erhöhen, wenn das die Stabilität der Finanzmärkte gefährdet. Genau diese Ängste hatten den Einbruch am Montag mit ausgelöst.

Auch der Yen gibt erneut deutlich nach, der Dollar steigt. Das entschärft das Drohpotenzial weiterer Verkäufe durch Anleger, die bei ihren "Carry Trades" daneben liegen, weil sie sich in Yen verschuldet hatten.

   Handelsbilanzen im Fokus - China importiert mehr 

Im Fokus bei den Konjunkturdaten stehen auch zahlreiche Handelsbilanzen. In China sind die Exporte im Juli mit plus 7,0 Prozent langsamer gewachsen als erwartet. Dies gilt als Zeichen der globalen Konjunkturabkühlung.

Die Importe lagen allerdings um 7,2 Prozent höher und damit über Erwartung. Dies könnte als positives Signal für Europas Exportwerte interpretiert werden, die damit auf eine höhere Nachfrage in China treffen. In Deutschland verschlechterte sich die Lage: Die Exporte brachen mit 3,4 Prozent doppelt so stark wie befürchtet ein.

   Zahlenflut aus allen Branchen - Freude bei Conti 

Dazu muss der Markt wieder eine Zahlenflut aus der Berichtssaison verarbeiten. Für die im Mittelpunkt der KI-Hausse stehenden Technologie-Werte sieht es dabei noch nicht so gut aus. In den USA hatten Super Micro Computer nachbörslich schwache Zahlen vorgelegt. Auch der Ausblick enttäuschte, der Kurs brach nachbörslich um 13 Prozent ein. Zu den Kunden von Super Micro gehört auch Nvidia. Der Branchen-Index der Tech-Werte in Europa weist daher auch nur ein mageres Plus von 0,6 Prozent auf.

Besser als erwartet geschlagen hat sich im Quartal Autozulieferer Continental, auch wenn er den Ausblick für den Konzernumsatz senkt. Nach diversen Zahlen aus der Branche wie von Schaeffler könnte dies aber eingepreist sein, zudem stehe die Abspaltung des Reifengeschäfts im Fokus, dass mit einer starken Marge glänzte. Die Aktien sind DAX-Gewinner mit 5,1 Prozent Plus.

Siemens Energy fallen 0,6 Prozent ins Minus, obwohl gelobt wurde, dass im dritten Quartal ihres Fiskaljahres ein kleiner Gewinn erreicht werden konnte. Vor allem scheint die Umstrukturierung Früchte zu tragen, denn der Windanlagenbauer erhöhte die Jahresprognose für den Cashflow deutlich.

Commerzbank rutschen um 3,6 Prozent ab, obwohl die Erwartungen teils übertroffen wurden trotz einer höheren Risikovorsorge. Zudem will die Bank nun weitere Aktien zurückkaufen.

Bei Beiersdorf geht es 3,7 Prozent tiefer. Das Zahlenwerk wird als insgesamt kompliziert bezeichnet. Auf den ersten Blick stört man sich am Wachstum des Konsumentengeschäfts, dass nur bei 6,0 anstelle erwarteter 7,2 Prozent gelegen habe. Die Analysten von Jefferies beruhigen aber und verweisen auf Basiseffekte im Vergleich zu einem ungewöhnlich Vorjahr. Tatsächlich liege alles im erwarteten Rahmen.

   Puma und Evotec unter Druck 

Puma brechen um 12,9 Prozent ein. Hier belastet der Ausblick: Das EBIT im Gesamtjahr soll nun zwischen 620 und 670 Millionen Euro landen. Vorher hatte Puma am oberen Ende der Zielspanne 700 Millionen Euro angepeilt.

Ein wahres Kursmassaker erleben Evotec mit einem Crash von 34,2 Prozent. Analysten sprechen von einer "sehr großen Gewinnwarnung". Das Biotechnologieunternehmen hatte seine Prognosen für den Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis 2024 gesenkt. Das Wachstum soll nur noch gering ausfallen, das EBITDA deutlich soll fallen statt zuzunehmen.

Auch beim britischen Werbe-Konzern WPP geht es 1,7 Prozent tiefer. Hier werden die Umsatzerwartungen skeptischer gesehen. Schwächster Markt in Europa ist erneut Deutschland: Das Geschäft brach hier im zweiten Quartal um 7,4 Prozent ein und spiegelt die schwache Konjunktur wider.

Beim Hersteller vom Abnehm-Medikament Wegovy, Novo Nordisk, geht es 4,7 Prozent nach unten. Die Umsätze mit dem Abnehmmittel sind 14 Prozent geringer als erwartet ausgefallen, heißt es von den Analysten bei Barclays. Grund waren höhere Rabatte im US-Geschäft.

Ahold Delhaize gewinnen 4,5 Prozent. Der Einzelhändler konnte mit 4,2 Prozent eine etwas höhere Gewinnmarge ausweisen als erwartet.

=== 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.617,22        +0,9%       42,00          +2,1% 
Stoxx-50                4.273,36        +0,4%       17,21          +4,4% 
DAX                    17.481,77        +0,7%      127,45          +4,4% 
MDAX                   24.130,99        +0,2%       50,82         -11,1% 
TecDAX                  3.209,29        -0,0%       -1,25          -3,8% 
SDAX                   13.491,88        +0,6%       76,25          -3,4% 
FTSE                    8.101,62        +0,9%       74,93          +3,8% 
CAC                     7.195,36        +0,9%       65,32          -4,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,26                    +0,06          -0,31 
US-Zehnjahresrendite        3,93                    +0,03          +0,05 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 8:33  Di, 17:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0927        -0,0%      1,0913         1,0931   -1,1% 
EUR/JPY                   160,28        +1,4%      160,29         158,22   +3,0% 
EUR/CHF                   0,9356        +0,5%      0,9354         0,9316   +0,8% 
EUR/GBP                   0,8603        -0,1%      0,8590         0,8603   -0,8% 
USD/JPY                   146,69        +1,5%      146,90         144,74   +4,1% 
GBP/USD                   1,2700        +0,1%      1,2705         1,2707   -0,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,1884        +0,4%      7,1833         7,1538   +0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.080,75        +1,0%   56.991,80      56.155,15  +31,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,65        73,20       +0,6%          +0,45   +3,2% 
Brent/ICE                  76,68        76,48       +0,3%          +0,20   +1,8% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                 36,045        36,59       -1,5%          -0,55  +12,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.389,52     2.390,07       -0,0%          -0,55  +15,9% 
Silber (Spot)              26,89        27,08       -0,7%          -0,19  +13,1% 
Platin (Spot)             919,90       915,10       +0,5%          +4,80   -7,3% 
Kupfer-Future               3,98         4,03       -1,2%          -0,05   +0,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche