MÄRKTE EUROPA/Freundlich - DSV schluckt Schenker
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter gut unterstützt zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Wie erwartet wurden die EZB-Zinssenkung und der -Ausblick positiv aufgenommen und sorgen für Zuversicht. Anleger setzen darauf, dass die Zentralbanken gerade noch rechtzeitig den Zinssenkungszyklus eingeleitet haben, um eine Rezession zu vermeiden. Die Augen sind nun voll auf die Fed gerichtet mit ihrer Zinssenkung in der kommenden Woche. Zwar wird noch weiter debattiert, ob die US-Notenbank mit einer Senkung um 25 oder 50 Basispunkte beginnen wird. Nach der Beharrlichkeit des Anstiegs von Verbraucher- und Produzentenpreisen in den USA setzt die Mehrheit aber auf den kleineren Zinsschritt - allerdings schrumpft diese Mehrheit zugunsten eines großen Zinsschrittes.
Der DAX klettert um 0,8 Prozent auf 18.671 Zähler, der Euro-Stoxx-50 um 0,5 Prozent auf 4.840 Punkte. Am Devisenmarkt hält der Euro an den Gewinnen vom Vortag fest und notiert bei 1,1094 Dollar. Analysten halten es für unwahrscheinlich, dass die EZB bereits im Oktober die Zinsen erneut senken wird.
Dies seien aber nur taktische Fragen für Trader, sagt der ehemalige Fed-Berater Jon Faust: Der erste Schritt sei gar nicht so wichtig, viel bedeutsamer sei der gesamte Umfang der Zinssenkungen in den kommenden Monaten. Viele Fragen dazu dürfte die Fed zudem über das Erwartungsmanagement und ihre Wortwahl steuern. Marktteilnehmer sagen, die Vorankündigung mehrerer kleiner Zinsschritte in den kommenden Monaten wiege einen großen Schritt auf.
DB Schenker wird dänisch
Der dänische Logistikkonzern DSV hat nun den offiziellen Zuschlag für die Deutsche-Bahn-Logistiktochter Schenker für 14,3 Milliarden Euro erhalten. Die Gewerkschaften machen sich nun Sorgen um die global 147.000 Mitarbeiter. Nach der Übernahme von Panalpina war es dort 2019 zu Massenentlassungen gekommen. Die DSV-Aktie gibt in Kopenhagen um 0,1 Prozent nach. Am Vortag hatte die Aktie noch stark zugelegt. Der Schenker-Kauf stößt bei Analysten auf ein positives Echo.
Die Aktien des französischen Mischkonzerns Bollore steigen um 5,5 Prozent. Das komplexe Geflecht aus Firmenbeteiligungen und Tochtergesellschaften soll weiter vereinfacht werden. "Das könnte für bessere Transparenz sorgen und bisher versteckt Werte heben", sagt ein Händler. Das Firmengeflecht sei bisher schwer zu bewerten. Allerdings sei auch die angestrebte Komplettübernahme von drei Beteiligungen nicht einfach zu bewerten, da die freien Aktionäre "branchenfremd" in einem Mix aus Cash und Aktien von Universal Music Group ausgezahlt werden sollen. Das gilt auch für das Logistikunternehmen Compagnie du Cambodge.
Bei Worldline geht der Chef - Kurs bricht ein
Mit einem Crash reagieren Worldline in Paris auf gleich zwei schlechte Nachrichten: die Titel des Zahlungsdienstleisters brechen um 17,4 Prozent ein. CEO Gilles Grapinet verlässt überraschend das Unternehmen. Zudem senkt Worldline erneut ihre Jahresprognose. Vor allem der schnelle Rückzug Grapinets erschüttert Anleger: Er soll bereits zum 30. September gehen.
Wie an nachrichtenarmen Tagen sorgen Umstufungen für Kursbewegungen: so gewinnen Fresenius im DAX 3 Prozent dank einer Hochstufung auf Overweight durch JP Morgan. Bei Dürr geht es sogar um 6,2 Prozent höher nach einer Kaufempfehlung durch HSBC. In der Schweiz profitieren Roche von der Erhöhung auf Buy nach Neutral durch die Bank of America und legen um 0,7 Prozent zu.
Autowerte erholen sich von ihren jüngsten Verlusten, BMW und VW legen je bis zu 3 Prozent zu. Siemens Energy setzen ihre Rally um weitere 7,8 Prozent und Vestas um 3,3 Prozent fort. Auch Verbio steigen 1,2 Prozent. Im Bereich Erneuerbare Energie treibt die Hoffnung auf einen Wahlsieg von Kamala Harris nach dem TV-Duell in den USA. Von ihr wird die Fortsetzung der Investitionen in Erneuerbare Energien erwartet.
Zalando führen die Gewinnerliste im DAX mit Aufschlägen von 7,6 Prozent an. Damit kommt nach Hellofresh die Aktie eines weiteren Unternehmens mit Online-Geschäftsmodell ins Laufen. Hellofresh legen 5 Prozent zu.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.840,27 +0,5% 26,19 +7,1% Stoxx-50 4.428,45 +0,6% 25,96 +8,2% DAX 18.670,96 +0,8% 152,57 +11,5% MDAX 25.588,81 +1,4% 355,60 -5,7% TecDAX 3.306,95 +0,7% 22,80 -0,9% SDAX 13.529,72 +1,6% 212,59 -3,1% FTSE 8.281,93 +0,5% 40,96 +6,6% CAC 7.468,27 +0,4% 33,20 -1,0% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,15 -0,00 -0,42 US-Zehnjahresrendite 3,66 -0,01 -0,22 DEVISEN zuletzt +/- % Fr., 8:05 Do, 17:33 % YTD EUR/USD 1,1091 +0,1% 1,1082 1,1035 +0,4% EUR/JPY 155,83 -0,8% 156,14 157,13 +0,1% EUR/CHF 0,9382 -0,5% 0,9414 0,9421 +1,1% EUR/GBP 0,8437 -0,0% 0,8430 0,8440 -2,7% USD/JPY 140,47 -1,0% 140,89 142,39 -0,3% GBP/USD 1,3145 +0,2% 1,3146 1,3076 +3,3% USD/CNH (Offshore) 7,0988 -0,3% 7,1026 7,1320 -0,4% Bitcoin BTC/USD 57.975,10 +0,1% 57.916,00 57.751,00 +33,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,01 68,97 +1,5% +1,04 -1,4% Brent/ICE 72,74 71,97 +1,1% +0,77 -3,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,53 35,25 +0,8% +0,28 +6,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.576,65 2.559,02 +0,7% +17,63 +24,9% Silber (Spot) 30,62 29,88 +2,5% +0,73 +28,8% Platin (Spot) 998,38 982,00 +1,7% +16,38 +0,6% Kupfer-Future 4,18 4,13 +1,1% +0,05 +6,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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