MÄRKTE EUROPA/Fester vor US-Inflationsdaten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit Aufschlägen sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Der Fokus liegt dabei auf der Veröffentlichung neuer US-Inflationsdaten am Nachmittag. Sie sind der wichtigste Indikator für die künftige Zinspolitik der US-Notenbank. Unternehmensdaten spielen aktuell eine kleinere Rolle als sonst, sie rutschen angesichts der Bedeutung von Zinsniveaus für die Aktienbewertung in den Hintergrund. Der DAX verbessert sich im frühen Handel um 0,7 Prozent auf 16.803 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 4.503 Punkte nach oben.
Den meisten Marktteilnehmern ist mittlerweile bewusst, dass sie es mit der Zinssenkungseuphorie im vergangenen Jahr kräftig übertrieben hatten. Die jüngsten Kommentare von Mitgliedern der US-Notenbank dämpften hier die Erwartungen eines "Automatismus" auf dem Weg nach unten. Der Markt blickt zudem gespannt auf die Rede von Fed-Richmond-Präsident Barkin am Abend.
Nur Inflation im Fokus - Rückgang in USA erhofft
Einige Analysten warnen vor allem wegen des jüngsten US-Arbeitsmarktberichts vor zuviel Zinshoffnungen - denn sowohl die Job-Nachfrage als auch das Lohnwachstum seien noch viel stärker als erwartet. Doch auch in Europa kamen erneut Sorgen über noch lange in der Zukunft liegende Zinserleichterungen auf. So hatte EZB-Direktorin Isabel Schnabel am Vortag unterstrichen, dass es noch zu früh sei, um Zinssenkungen für Europa überhaupt zu diskutieren.
Beim US-CPI für Dezember gehen Volkswirte im Schnitt von einem Anstieg um 3,2 Prozent zum Vorjahr aus. Die bedeutet zwar einen leichten Anstieg gegenüber den 3,1 Prozent im Vormonat, wäre aber nur durch rechnerische Basiseffekte verursacht und würde keine neuen Inflationssorgen an den Märkten wecken. Bei der Kernrate wird indes mit einer Abschwächung des Preisanstiegs auf plus 3,8 Prozent nach 4,0 Prozent gerechnet.
Wichtige Konjunkturdaten stehen daneben nicht an, lediglich auf die wöchentlichen US-Erstanträge wird noch etwas geblickt.
Zinsabhängige Branchen im Fokus
Unter den Sektoren stehen die zinsabhängigen Branchen weiter besonders im Fokus. Bei den Bankwerten beginnt zudem am Freitag die Berichtssaison in den USA. Dann legen unter anderem JP Morgan, Bank of America, Wells Fargo und Citigroup ihre Ergebnisse vor. Der europäische Banken-Index gewinnt 0,1 Prozent.
Auch bei den Immobilienwerten wird weiter auf nachlassenden Zinsdruck spekuliert. Dazu komme die Hoffnung auf eine weitere Steigerung der Mietpreise wegen der verfehlten Neubaupolitik der Bundesregierung, heißt es.
About You machen nach den Zahlen zum dritten Quartal einen Satz um 15,4 Prozent nach oben. Im Gefolge geht es für Zalando um 2,9 Prozent nach oben. Bei About You lag der bereinigte Gewinn (EBITDA) deutlich über Erwartung, Treiber war auch hier eine wesentlich bessere Marge. Da dies allerdings - wie bei vielen anderen Unternehmen auch - auf eine strenge Kostendisziplin zurückgehe, sei fraglich, wie oft dieser Effekt noch wiederholbar sei. Wichtig sei nun bei allen Online-Händlern, dass der Umsatz wieder anziehe.
Rational gewinnen 6,0 Prozent. Die eher zurückhaltenden Markterwartungen konnten sowohl bei Gewinn als auch Umsatz übertroffen werden. Gelobt wird besonders die starke EBIT-Marge von 24,5 Prozent. Ob dies wiederholbar sei, bleibe aber offen, meint ein Händler: "Die Erfolgsbeiträge aus den unterschiedlichen Produktgruppen und Regionen schwanken stark und sind nicht leicht prognostizierbar". Klar positiv sei aber die Überraschung auf der Kostenseite, besonders der Edelstahl sei günstiger als befürchtet eingekauft worden.
Positiv kommen die Zahlen von Südzucker (+0,5%) zum dritten Quartal im Handel an. Gelobt wird vor allem die Margenverbesserung. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Deswegen könnten nach einer positiven Erstreaktion eventuell Gewinnmitnahmen einsetzen, da einige Marktteilnehmer nach der guten Entwicklung der Vorquartale auf eine Erhöhung gesetzt hätten, meint ein Händler.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.502,84 +0,8% 33,86 -0,4% Stoxx-50 4.117,82 +0,6% 23,29 +0,6% DAX 16.802,88 +0,7% 113,07 +0,3% MDAX 26.454,88 +0,8% 207,19 -2,5% TecDAX 3.281,64 +0,7% 21,44 -1,7% SDAX 13.642,54 +0,3% 46,21 -2,3% FTSE 7.688,07 +0,5% 36,31 -1,1% CAC 7.470,67 +0,6% 44,59 -1,0% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,19 -0,02 -0,38 US-Zehnjahresrendite 3,99 -0,04 +0,11 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:02 Uhr Mi, 17:32 Uhr % YTD EUR/USD 1,0977 +0,0% 1,0984 1,0956 -0,6% EUR/JPY 159,57 -0,2% 159,77 159,74 +2,6% EUR/CHF 0,9335 -0,0% 0,9332 0,9334 +0,6% EUR/GBP 0,8600 -0,1% 0,8603 0,8612 -0,9% USD/JPY 145,39 -0,2% 145,45 145,79 +3,2% GBP/USD 1,2764 +0,2% 1,2768 1,2721 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1689 -0,2% 7,1662 7,1881 +0,6% Bitcoin BTC/USD 46.228,72 -1,5% 45.944,19 45.578,21 +6,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,70 71,37 +0,5% +0,33 -0,4% Brent/ICE 77,31 76,80 +0,7% +0,51 +0,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 30,565 31,19 -2,0% -0,63 -2,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.031,98 2.025,88 +0,3% +6,11 -1,5% Silber (Spot) 23,01 22,93 +0,4% +0,09 -3,2% Platin (Spot) 926,03 923,00 +0,3% +3,03 -6,7% Kupfer-Future 3,81 3,78 +0,7% +0,03 -2,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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