MÄRKTE EUROPA/Fester - Hohe Kursausschläge nach fast sicherem Trump-Sieg
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DOW JONES--Mit kräftigen Kursgewinnen reagieren Europas Börsen am Mittwoch auf den wohl sicheren Wahlsieg von Donald Trump in den USA. Aktuell sieht es dort nach einem klaren Sieg für den Republikaner aus. Mit aktuell 266 Wahlmänner-Stimmen ist er nicht mehr weit von den notwendigen 270 entfernt. Kamala Harris kann dagegen zur Zeit nur 195 Stimmen auf sich vereinen. Die Mehrheit im US-Senat haben die Republikaner bereits zurückerobert. "Unabhängig was man davon hält, sorgt die Klarheit des Wahlsieges für Sicherheit", sagt ein Händler. Der Markt könne sich damit auf eine politische Linie einstellen.
Entsprechend deutlich sind die Kursgewinne und -verluste einiger Branchen: Während Windkraft- und Solar-Aktien bis um die 10 Prozent einbrechen, geht es in der Pharma-Branche fast 3 Prozent höher. Auch Banken und Finanzwerte profitieren von der Aussicht auf weniger Regulierung. Verlierer sind im DAX die Auto-Aktien, die neben schwachen Zahlen von BMW unter der Aussicht auf US-Strafzölle leiden. Der DAX legt um 1,2 Prozent zu auf 19.479 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,2 Prozent auf 4.928 Punkte. Der Umsatz ist im DAX mit fast 800 Millionen Euro für die Tageszeit extrem hoch.
Trump-Trade sorgt für klare Positionierungen
"Die Märkte sprechen eine klare Sprache: Trump liegt weit vorne und damit auch der 'Trump-Trade'", sagt Salah-Eddine Bouhmidi von IG Markets. Die US-Futures ziehen deutlich an, der Bitcoin markiert ein Allzeithoch und die Renditen der Staatsanleihen steigen kräftig. Der Euro fällt zum Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Juli und notiert bei 1,0765 Dollar.
Trump will die Unternehmens- und Einkommenssteuern kräftig senken, was laut Beobachtern den US-Aktienmarkt stützen sollte. Für das wirtschaftlich angeschlagene Europa ergäben sich mit einem Trump-Wahlsieg neue Herausforderungen, sagt Thomas Gitzel von der VP-Bank: "Europa muss sich auf etwaige Strafzölle einstellen".
Die USA sind der größte und wichtigste Abnehmer von Produkten "Made in Germany", ergänzt Thomas Altmann von QC Partners. Den deutschen Export könnten von der neuen Trump-Regierung verhängte Zölle empfindlich treffen. Fürchten muss die deutsche Wirtschaft hier Zölle von bis zu 20 Prozent: "Und das könnte die ohnehin schon am Boden liegende Wirtschaft hart treffen".
Auto- und Wind-Aktien brechen ein
Kräftige Kursverluste weisen alle Aktien der Erneuerbaren Energien auf. Für Windanlagen-Hersteller wie Vestas und Windparkbetreiber Oersted ging es in der Spitze 11 Prozent tiefer. Auch Nordex fallen um 4,3 Prozent.
Bei den Autobauern verschlechtert sich die Nachrichtenlage dazu doppelt: So haben in Japan Honda Motor und Toyota schwache Zahlen vorgelegt, in Deutschland enttäuscht BMW die Erwartungen. Der Gewinn ging deutlich zurück, die EBIT-Marge im Auto-Geschäft sank auf nur noch 2,3 Prozent. Die Aktien sind mit 4,3 Prozent Minus einer der Hauptverlierer im DAX. Porsche AG sind das DAX-Schlusslicht mit einem Abschlag von 4,6 Prozent, VW fallen um 2,7 Prozent. Die Aussicht auf US-Strafzölle dürfte den Sektor noch länger belasten.
Die Aktien von Tesla springen dagegen in London um fast 10 Prozent nach oben. Der Markt geht davon aus, dass sich die Trump-Unterstützung durch Elon Musk künftig auszahlen wird.
Banken und Pharma an der Spitze
An der Spitze in Europa notieren Banken und Pharmawerte. "Harris wollte bei den Medikamenten die Kosten deckeln oder die Gewinne der Konzerne teilweise abschöpfen", so ein Händler. Mit einem Sieg von Trump sei das wahrscheinlich vom Tisch. Dazu kommen hier gute Zahlen von Siemens Healthineers (+6,7%) und Novo Nordisk (+7,6%).
Bei den Banken treiben gute Quartalszahlen der Unicredit, die um 1,1 Prozent zulegen. Deutsche Bank springen mit ihrem US-Geschäft um 5,0 Prozent nach oben. "Trump steht für Deregulierung in der Finanzbranche", sagt ein Marktteilnehmer. Zudem seien die steigenden Zinsen am langen Ende positiv für die Branche.
Auch Henkel legen nach Quartalszahlen um 1,5 Prozent zu, Fresenius nach überraschend starken Ergebnissen sogar um 5,8 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.928,38 +1,2% 58,05 +9,0% Stoxx-50 4.417,32 +1,9% 82,28 +7,9% DAX 19.479,18 +1,2% 222,91 +16,3% MDAX 26.842,10 +1,0% 275,38 -1,1% TecDAX 3.391,13 +1,6% 54,66 +1,6% SDAX 13.446,16 +0,4% 57,73 -3,7% FTSE 8.286,04 +1,4% 113,65 +5,7% CAC 7.543,45 +1,8% 136,30 0% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,38 -0,04 -0,19 US-Zehnjahresrendite 4,40 +0,12 +0,52 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:46 Di, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0765 -1,5% 1,0739 1,0913 -2,5% EUR/JPY 165,85 +0,1% 165,18 165,79 +6,6% EUR/CHF 0,9410 -0,2% 0,9380 0,9426 +1,4% EUR/GBP 0,8344 -0,5% 0,8342 0,8387 -3,8% USD/JPY 154,04 +1,6% 153,84 151,92 +9,3% GBP/USD 1,2905 -1,0% 1,2871 1,3012 +1,4% USD/CNH (Offshore) 7,1791 +1,1% 7,1761 7,1073 +0,8% Bitcoin BTC/USD 73.362,00 +5,4% 73.618,55 69.798,25 +68,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,71 71,99 -1,8% -1,28 -0,0% Brent/ICE 74,21 75,53 -1,7% -1,32 -0,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,79 40,41 -1,5% -0,62 +6,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.729,78 2.744,05 -0,5% -14,27 +32,4% Silber (Spot) 32,33 32,66 -1,0% -0,33 +36,0% Platin (Spot) 991,78 1.001,15 -0,9% -9,37 -0,0% Kupfer-Future 4,37 4,48 -2,3% -0,10 +10,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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