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09:43 Uhr, 25.04.2024

MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Fusionsfantasie im Rohstoffsektor

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Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones) - Nach der Rally der vergangenen Tage geht es am Donnerstag im frühen Handel an den europäischen Börsen etwas nach unten. Für einen Stimmungsdämpfer sorgt die Facebook-Mutter Meta. Deren Aktienkurs knickte nachbörslich in den USA nach einem enttäuschenden Ausblick um mehr als 15 Prozent ein. Das könnte laut Händlern auf Technologiewerte negativ ausstrahlen. Bei den Einzelwerten macht klar die Berichtssaison die Musik, wo eine kaum überschaubare Flut von Zahlen zu bewältigen ist.

Der DAX wird gibt um 0,4 Prozent nach auf 18.019 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 schlägt sich mit minus 0,2 Prozent etwas besser, der Stoxx-50 tendiert behauptet. Die gesamteuropäischen Indizes werden gestützt von einer spektakulären Entwicklung im Rohstoffsektor. Der Rohstoffriese BHP hat ein Gebot für Anglo American unterbreitet. Sollte die Übernahme realisiert werden, wäre es der größte Deal in der Bergbaubranche seit Jahren und diese auf globaler Ebene umgestalten. Anglo prüft derzeit das Angebot, das einen Aktientausch beinhaltet. Der Kurs von Anglo American macht einen Satz um über 12 Prozent nach oben, BHP geben um gut 3 Prozent nach.

Konjunkturseitig stehen am Nachmittag BIP-Daten aus den USA auf dem Programm, die neue Erkenntnisse über die Stärke der US-Wirtschaft liefern dürften, was insbesondere mit Blick auf die Zinsspekulationen relevant ist. Daneben warten die Marktteilnehmer bereits gespannt auf den Preisdeflator der persönlichen Konsumausgaben in den USA, der am Freitag berichtet wird. Er gilt als ein von der US-Notenbank stark berücksichtigtes Preismaß zur Gestaltung der Geldpolitik.

 
  BASF und Deutsche Bank trotz guter Zahlen im Minus 

BASF geben um 0,3 Prozent nach. "Der Umsatz ist schwach, aber die Gewinnkennziffern sind auf breiter Front besser als erwartet, und das sollte den Umsatz in den Hintergrund drücken", meinte ein Marktteilnehmer in einer ersten Reaktion auf die Zahlen am frühen Morgen. Den Ausblick hat BASF bekräftigt.

Der Kurs der Deutschen Bank verbilligt sich um gut 2 Prozent. Die Bank ist mit einem Gewinnanstieg ins Jahr gestartet. Sie profitierte von geringeren Kosten und einem starken Anstieg der Erträge in der Investmentbank. "Merkwürdig", meint ein Marktteilnehmer dazu. Denn die Bank habe ja in der Vergangenheit darauf Wert gelegt, dass sie das Investmentbanking heruntergefahren habe. "Und nun glänzt ausgerechnet das Investmentbanking". Das Corporate Banking habe dagegen etwas schwächer abgeschnitten.

Rätselraten gibt es beim Kurs von Symrise, der um 4 Prozent fällt. Das organische Wachstum hat die Prognosen übertroffen, Gewinnkennziffern hat das Unternehmen nicht veröffentlicht. "Der Kursrückgang ist mit dem Bericht nicht zu erklären", meint ein Marktteilnehmer.

Um 4 Prozent nach unten geht es für Kion. In den ansonsten soliden Erstquartalszahlen sticht ein deutlich unter den Erwartungen ausgefallener Anstieg der Auftragseingänge heraus.

Hellofresh liegen knapp im Plus, Delivery Hero ziehen um 3 Prozent an. Nach einem guten ersten Quartal hat Delivery Hero die Prognose erhöht. Hellofresh hat unterdessen operativ deutlich weniger verdient und den Verlust ausgeweitet, bei aber marginal gestiegenen Umsätzen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Kochboxenversender.

Aixtron büßen 1,6 Prozent ein. Ein Markteilnehmer spricht von schwachen Zahlen, auch wenn das MDAX-Unternehmen zum Jahresauftakt weiter kräftig gewachsen ist. Der Anlagenbauer meldete einen Umsatzsprung von 53 Prozent und erfüllte die eigene Umsatzprognose. Das Betriebsergebnis kletterte im Vergleich zum Vorjahr überproportional um 183 Prozent.

Wacker Chemie zeigen sich unverändert. Hier ist der Gewinn nicht so stark zurückgegangen wie prognostiziert.

 Uniliever hui - Nestle pfui 

Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim hat zum Jahresauftakt wechselkursbedingt rückläufige Umsätze mehr als kompensiert und den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Der Kurs liegt knapp behauptet im Markt. Der französische Siemens-Wettbewerber Schneider Electric (+0,1%) hat einen Umsatzanstieg erzielt und die Ziele für das Gesamtjahr aufgrund der starken Nachfrage in den meisten Sektoren und Regionen bekräftigt.

Gut kommen die Zahlen von Sanofi (+3,0%) an. Das Pharmaunternehmen hat sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigten die Franzosen.

Einen fast 15-prozentigen Kurseinbruch erlebt das Papier des niederländischen Bezahldienstleisters Adyen nach den Quartalszahlen. Verkauft werden auch STMicroelectronics (-3,2%). Das Unternehmen hat seinen Umsatz- und Margenausblick laut Citi stärker als erwartet gesenkt. Im Sog geben Infineon um 2 Prozent nach.

In Zürich trennen sich die Anleger von der Nestle-Aktie (-3,5%). Belastet von einer schwächeren Nachfrage vor allem in Nordamerika hat Nestle im ersten Quartal ein deutlich gedämpftes Wachstum erzielt. Der Kurs des Konkurrenten Unilever schnellt dagegen um über 4 Prozent nach oben. Unilever hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt, nachdem im ersten Quartal beim Umsatz die Erwartungen übertroffen wurden.

 
Aktienindex              zuletzt          +/- %         absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.979,97          -0,2%           -9,91         +10,1% 
Stoxx-50                4.394,88          +0,0%            0,42          +7,4% 
DAX                    18.019,11          -0,4%          -69,59          +7,6% 
MDAX                   26.162,97          -0,7%         -183,10          -3,6% 
TecDAX                  3.277,57          -0,7%          -22,03          -1,8% 
SDAX                   14.145,35          -0,4%          -62,28          +1,3% 
FTSE                    8.089,35          +0,6%           48,97          +4,0% 
CAC                     8.081,40          -0,1%          -10,46          +7,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                        absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,57                          -0,02          +0,00 
US-Zehnjahresrendite        4,64                          +0,00          +0,76 
 
 
DEVISEN                  zuletzt          +/- %        Do, 8:29      Mi, 17:20   % YTD 
EUR/USD                   1,0713          +0,1%          1,0722         1,0689   -3,0% 
EUR/JPY                   166,73          +0,4%          166,84         165,68   +7,1% 
EUR/CHF                   0,9790          +0,0%          0,9796         0,9769   +5,5% 
EUR/GBP                   0,8576          -0,1%          0,8585         0,8594   -1,1% 
USD/JPY                   155,63          +0,3%          155,61         155,01  +10,5% 
GBP/USD                   1,2493          +0,2%          1,2489         1,2439   -1,8% 
USD/CNH (Offshore)        7,2669          -0,1%          7,2648         7,2710   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                64.371,18          +0,0%       64.298,56      64.844,04  +47,8% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt    VT-Settlem.           +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  82,93          82,81           +0,1%          +0,12  +14,3% 
Brent/ICE                  88,25          88,02           +0,3%          +0,23  +15,2% 
GAS                                 VT-Settlem.                        +/- EUR 
Dutch TTF                 29,385          29,13           +0,9%          +0,26  -13,6% 
 
 
METALLE                  zuletzt         Vortag           +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.321,06       2.316,11           +0,2%          +4,95  +12,5% 
Silber (Spot)              27,28          27,17           +0,4%          +0,12  +14,8% 
Platin (Spot)             909,76         907,50           +0,2%          +2,26   -8,3% 
Kupfer-Future               4,50           4,46           +1,0%          +0,04  +15,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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