MÄRKTE EUROPA/Etwas gedämpftere Laune nach EZB-Aussagen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter im Plus, aber klar unter Tageshoch zeigen sich Europas Börsen am Donnerstagnachmittag nach der EZB-Entscheidung. Wie erwartet hat die Notenbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Die zinsempfindlichen Technologie-Aktien bleiben danach mit 2 Prozent Plus weiter Hauptgewinner am Aktienmarkt. Allerdings haben die zwischenzeitlich veröffentlichten US-Erzeugerpreise die gute Laune etwas gedämpft. Sie stiegen zum Vormonat in der Kernrate etwas stärker an. Der DAX notiert aber weiter 0,5 Prozent höher auf 18.430 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 4.796 nach oben.
EZB lässt alle Optionen offen
Mit ihren Aussagen hat sich die EZB allerdings sämtlich Türen offengelassen. Alle Entscheidungen sollen weiter datenabhängig erfolgen, einen festen Zinspfad werde es für den Markt nicht geben. Dies enttäuscht einige Devisenhändler, die dies als weniger taubenhaft als erhofft werten. Entsprechend schiebt sich der Euro zum Dollar nach oben.
Ifo-Chef Clemens Fuest nennt die Zinssenkung "vertretbar" angesichts der Wirtschafsschwäche. Vermögensverwalter Eckhard Schulte von MainSky Asset Management sieht darin aber eine "zögerliche Politik", unter der vor allem Small- und Mid-Caps weiter leiden würden.
Auf der Pressekonferenz nach der Zinssenkung hat EZB-Chefin Lagarde eine klare Perspektive für den weiteren Normalisierungsprozess der Geldpolitik vermissen lassen. "Das ist keine gute Nachricht für einen Wirtschaftsraum, dessen Wachstumsdynamik aktuell nur eine Richtung kennt - die nach unten", so Schulte. Für die kleinen, weniger international ausgerichteten Unternehmen bleibe das Umfeld mit viel zu teuren Finanzierungsbedingungen sehr ungünstig.
Für die Technologiewerte geht es indes nach oben, Infineon legen 1,8 Prozent zu, ASML um 3,3 Prozent.
Deutschland verkauft sein Tafelsilber
Der Ausverkauf deutscher Unternehmen geht ungebremt weiter. Commerzbank reduzieren ihr Plus auf 0,2 Prozent nach dem Zinsentscheid. Dennoch spielt der Markt, es könnte eine komplette Übernahme durch die italienische Unicredit bevorstehen. Deren CEO hatte dies in einem Interview nochmals als Option dargestellt. Bei der Commerzbank selbst soll man laut Handelsblatt nicht so begeistert sein und Goldman Sachs zur Abwehr der Übernahme engagieren wollen. Unicredit legen um 1,8 Prozent zu.
Die Aktien der dänischen DSV profitieren mit 9 Prozent Plus vom wahrscheinlichen Kauf der einzig profitablen Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker. Sie gilt als Kronjuwel des deutschen Staatsbetriebes.
Roche nach enttäuschenden klinischen Daten schwach
Um 2,9 Prozent nach unten geht es für die Roche-Aktie. Im Handel ist von enttäuschenden klinischen Daten zu CT-996 die Rede, einem Kandidaten für eine Abnehmpille. Wie Vontobel anmerkt, deuten die Phase-1-Daten auf ein schlechteres Sicherheitsprofil hin als dies bei Wettbewerbern in diesem Entwicklungsstadium der Fall sei.
Erneuerbare weiter gesucht
Bei Erneuerbaren Energien hält die gute Laune nach der TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump an. Der positive Ausgang für Harris macht Hoffnung, dass bei ihrem Wahlsieg die US-Investitionen in diesen Sektor ungebremst weitergehen. Dazu hat nun auch Oerstedt (+0,6%) einen Großauftrag an Nordex für ihren Windpark in Irland vergeben. Wichtig daran ist laut Händlern, dass es der erste Auftrag zwischen dem dänischen Energieunternehmen und Nordex ist. Nordex steigen um 1,3 Prozent und Siemens Energy um 3,3 Prozent.
Partners Group steigen an der Schweizer Börse um 4,4 Prozent. Die Gruppe hat mit Blackrock eine strategische Partnerschaft im Bereich Wealth Management vereinbart. Vontobel begrüßt die Vereinbarung. Partners Group sei kaum bekannt in den USA, insbesondere bei vermögenden Privatkunden. Blackrock verfüge dagegen über einen einflussreichen Markennamen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.795,74 +0,7% 32,16 +6,1% Stoxx-50 4.392,30 +0,5% 20,04 +7,3% DAX 18.429,59 +0,5% 99,32 +10,0% MDAX 25.138,25 +0,1% 32,52 -7,4% TecDAX 3.276,21 +0,6% 18,81 -1,8% SDAX 13.283,89 +0,3% 35,42 -4,9% FTSE 8.225,79 +0,4% 31,85 +6,0% CAC 7.405,62 +0,1% 8,79 -1,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,14 +0,03 -0,43 US-Zehnjahresrendite 3,67 +0,02 -0,21 DEVISEN zuletzt +/- % Do., 7:52 Mi, 17:38 % YTD EUR/USD 1,1036 +0,2% 1,1018 1,1013 -0,1% EUR/JPY 156,85 +0,1% 157,45 155,87 +0,8% EUR/CHF 0,9422 +0,4% 0,9401 0,9356 +1,5% EUR/GBP 0,8451 +0,1% 0,8442 0,8455 -2,6% USD/JPY 142,14 -0,1% 142,90 141,54 +0,9% GBP/USD 1,3058 +0,1% 1,3052 1,3025 +2,6% USD/CNH (Offshore) 7,1257 -0,0% 7,1268 7,1239 +0,0% Bitcoin BTC/USD 57.613,85 +0,4% 58.000,70 56.522,55 +32,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,41 67,31 +1,6% +1,10 -3,6% Brent/ICE 71,17 70,61 +0,8% +0,56 -5,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,045 36,16 -3,1% -1,11 +8,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.548,36 2.511,81 +1,5% +36,55 +23,6% Silber (Spot) 29,34 28,73 +2,1% +0,61 +23,4% Platin (Spot) 969,20 956,10 +1,4% +13,10 -2,3% Kupfer-Future 4,14 4,08 +1,5% +0,06 +5,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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