MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - US-BIP sorgt für bessere Laune
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FRANKFURT (Dow Jones) - Etwas fester zeigen sich Europas Börsen am Donnerstagnachmittag. Dank einer Abwärtsrevision des US-BIP lassen Inflationsängste etwas nach. Mit dem Feiertag in Deutschland fehlen jedoch hiesige Marktteilnehmer, das Geschäft ist ruhig. Übergeordnetes Thema sind weiter die stark gestiegenen Zinssorgen wegen ungünstiger Inflationsdaten. Hier bereiten sich Marktteilnehmer bereits auf den volatilen Freitag mit einer Flut an gewichtigen Inflations- und Konjunkturdaten aus Europa und den USA vor. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 18.502 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,3 Prozent auf 4.977 Punkte.
Schlechte Inflationsdaten überwiegen bisher
In Europa überwiegen zur Zeit schlechte Inflationsnachrichten: Nach den über Erwartung ausgefallenen deutschen Verbraucherpreisen (CPI) vom Vortag lieferten auch die spanischen Preisdaten eine weitere negative Indikation. Dort stiegen die Preise im Mai um 3,8 Prozent, was deutlich stärker als erwartet war. Dies weckt Sorgen vor dem gesamteuropäischen CPI am Freitag.
Bereits nach dem Inflationsanstieg in Deutschland im Mai sind die Zinssenkungserwartungen am Markt leicht gefallen. Wie die Deutsche Bank anmerkt, werden nun bis April 2025 Zinssenkungen in der Eurozone von insgesamt 75 Basispunkten (Bp) eingepreist, ein Minus von 8 Bp im Vergleich von vor den Daten.
Leichte Erholung bei Anleihen nach Kursrutsch wegen US-Renditen
Der Kursrutsch am internationalen Rentenmarkt zeigt sich etwas gebremst dank der Abwärtsrevision des US-BIP. Denn mit 1,3 Prozent ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal schwächer gewachsen als in der ersten Veröffentlichung. "Das ist genau das Wunschszenario von gutem, aber nicht extremem Wachstum", sagt ein Händler. Auch die Preis-Komponente im BIP, der PCE-Deflator, wurde leicht abgesenkt. Dies könnte der US-Notenbank mehr Spielraum für Zinssenkungen lassen.
Gute Laune macht vor allem der darauf folgende Rückgang der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 4,568 Prozent. Denn ihr kräftiger Sprung über die 4,50er-Marke war Auslöser des Kursrutsches am Rentenmarkt gewesen.
Entscheidend für die Bond-Kurse ist nun der PCE-Preisindex am Freitag. Er zeigt die Preise der persönlichen Ausgaben der US-Verbraucher an und gilt als das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß.
SAP nach Salesforce-Kursknick unter Druck - Bayer gesucht
Ein Kurseinbruch bei Salesforce drückt die SAP-Aktie um 3 Prozent nach unten. Nach durchwachsenen Geschäftszahlen und einem schwachen Quartalsausblick bricht der Kurs des SAP-Konkurrenten in den USA um bis zu 18 Prozent ein.
Bayer bauen ihre Gewinne aus und steigen 4,4 Prozent. Einem Parkinson-Medikament wurde in den USA der Schnellzulassungsstatus gewährt. Dazu hat Goldman Sachs die Abdeckung der Aktie wieder aufgenommen. Zwar sprechen sie nur ein "Neutral" aus, das Kursziel von 31 Euro liegt aber über dem aktuellen Kurs. Zudem konnten viele Fonds in die Aktie ohne ausreichende Analysten-Abdeckungen nicht investieren. Durch Dividendenabschläge optisch im Minus zeigen sich unter anderem die Kurse bei VW (-5,1%) im DAX und Kion (-2,9%).
Adidas und Puma legen bis zu 2 Prozent zu. Kurstreiber sind erneute gute Nachrichten aus dem US-Einzelhandelssektor. Nach der erhöhten Prognose von Dick's Sporting Goods am Vortag hat nun auch Foot Locker starke Quartalsdaten vorgelegt. Mit einem Gewinn je Aktie von 22 Cent wurde die Erwartung von 12 Cent deutlich übertroffen.
Just Eat Takeaway erholen sich von den Vortagsverlusten um 2,8 Prozent. Das Unternehmen erweitert die Zusammenarbeit mit Amazon in den USA. Um 6,1 Prozent fallen Telecom Italia nach ihren Erstquartalszahlen. Sie bewegen sich mit Blick auf Umsätze und Gewinn zwar im Rahmen der Erwartung, kritisiert werden aber das Servicegeschäft und die Verschuldung. Deutsche Telekom zeigen sich davon unberührt und legen 1,4 Prozent zu.
Bei Pirelli geht es 4,3 Prozent tiefer. Grund ist der Ausstieg des Investors Silk Road, die Chinesen hielten laut Equita bislang 9 Prozent der Pirelli-Anteile. Die Aktien wurden mit einem Abschlag von 7 Prozent platziert. Für KWS geht es mit einem deutlich erhöhten Kursziel durch Warburg um 4,9 Prozent nach oben.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.977,48 +0,3% 14,28 +10,1% Stoxx-50 4.460,15 +0,5% 20,30 +9,0% DAX 18.501,53 +0,2% 28,24 +10,5% MDAX 26.808,72 +0,8% 219,57 -1,2% TecDAX 3.357,81 -0,1% -4,59 +0,6% SDAX 15.066,40 +1,2% 180,48 +7,9% FTSE 8.221,17 +0,5% 38,10 +5,8% CAC 7.965,25 +0,4% 30,22 +5,6% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,68 -0,01 +0,11 US-Zehnjahresrendite 4,57 -0,04 +0,69 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0827 +0,2% 1,0793 1,0816 -2,0% EUR/JPY 169,73 -0,3% 169,34 170,38 +9,1% EUR/CHF 0,9806 -0,6% 0,9848 0,9871 +5,7% EUR/GBP 0,8505 +0,0% 0,8505 0,8506 -2,0% USD/JPY 156,74 -0,5% 156,92 157,54 +11,3% GBP/USD 1,2729 +0,2% 1,2690 1,2716 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2580 -0,2% 7,2645 7,2730 +1,9% Bitcoin BTC/USD 68.486,45 +1,3% 67.773,97 67.755,99 +57,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,93 79,23 -0,4% -0,30 +8,8% Brent/ICE 83,08 83,60 -0,6% -0,52 +8,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,275 33,83 +1,3% +0,45 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.346,80 2.338,12 +0,4% +8,68 +13,8% Silber (Spot) 31,66 31,98 -1,0% -0,31 +33,2% Platin (Spot) 1.039,35 1.040,50 -0,1% -1,15 +4,8% Kupfer-Future 4,67 4,80 -2,8% -0,13 +19,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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