MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Erleichterung dank US-BIP
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FRANKFURT (Dow Jones) - Etwas fester sind Europas Börsen am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Eine Abwärtsrevision des US-BIP sorgte für versöhnliche Stimmung und drängte Inflationsängste etwas zurück. Mit dem Feiertag in Deutschland fehlten jedoch hiesige Marktteilnehmer, das Geschäft verlief ruhig. Der DAX stieg um 0,1 Prozent auf 18.497 Punkte, der Euro-Stoxx-50 kletterte um 0,4 Prozent auf 4.982 Punkte. Übergeordnetes Thema blieben die Zinssorgen nach den zumeist ungünstigen Inflationsdaten. Marktteilnehmer bereiteten sich daher auf den volatilen Freitag mit einer Flut an entscheidenden Inflations- und Konjunkturdaten aus Europa und den USA vor.
Schlechte Inflationsdaten überwiegen bisher
In Europa überwiegen zur Zeit schlechte Inflationsnachrichten: Nach den über Erwartung ausgefallenen deutschen Verbraucherpreisen (CPI) vom Vortag lieferten auch die spanischen Preisdaten eine weitere negative Indikation. Dort stiegen die Preise im Mai um 3,8 Prozent, was deutlich stärker als erwartet war. Dies weckte Sorgen vor dem CPI für ganz Europa am Freitag.
Bereits nach dem Inflationsanstieg in Deutschland im Mai waren die Zinssenkungserwartungen am Markt leicht gefallen. Wie die Deutsche Bank anmerkte, werden nun bis April 2025 Zinssenkungen in der Eurozone von insgesamt 75 Basispunkten (Bp) eingepreist, ein Minus von 8 Bp im Vergleich von vor den Daten.
Leichte Erholung bei Anleihen nach Kursrutsch wegen US-Renditen
Der Kursrutsch am internationalen Rentenmarkt konnte etwas gebremst werden dank der Abwärtsrevision des US-BIP. Denn mit 1,3 Prozent ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal schwächer gewachsen als in der ersten Veröffentlichung. "Das ist genau das Wunschszenario von gutem, aber nicht extremem Wachstum", sagte ein Händler. Auch die Preis-Komponente im BIP, der PCE-Deflator, wurde leicht abgesenkt. Dies könnte der US-Notenbank mehr Spielraum für Zinssenkungen lassen.
Gute Laune machte dann der darauf folgende Rückgang der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 4,56 Prozent. Entscheidend für die Rentenkurse wird nun der PCE-Preisindex am Freitag. Er zeigt die Preise der persönlichen Ausgaben der US-Verbraucher an und gilt als das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß.
SAP nach Salesforce-Kursknick unter Druck - Bayer gesucht
Ein Kurseinbruch bei Salesforce drückte die SAP-Aktie um 4,1 Prozent nach unten. Nach durchwachsenen Geschäftszahlen und einem schwachen Quartalsausblick brach der Kurs des SAP-Konkurrenten in den USA um über 20 Prozent ein.
Bayer stiegen um 4,2 Prozent. Einem Parkinson-Medikament wurde in den USA der Schnellzulassungsstatus gewährt. Dazu hatte Goldman Sachs die Abdeckung der Aktie mit "Neutral" wieder aufgenommen. Das erleichtert die Investierbarkeit der Aktie, denn viele Fonds konnten in die Aktie ohne ausreichende Analysten-Abdeckungen nicht investieren. Durch Dividendenabschläge optisch im Minus schlossen unter anderem die Kurse bei VW (-5,2%) im DAX und Kion (-2,5%).
US-Sportschuh-Geschäft läuft besser
Adidas (+1,9%) und Puma (+1,7%) profitierten von erneut guten Nachrichten aus dem US-Einzelhandelssektor: Nach der erhöhten Prognose von Dick's Sporting Goods am Vortag legte nun Foot Locker so starke Quartalsdaten vor, dass ihre Aktien an Wall Street um bis zu 30 Prozent sprangen.
Just Eat Takeaway erholten sich von den Vortagsverlusten um 2,3 Prozent. Das Unternehmen erweitert die Zusammenarbeit mit Amazon in den USA. Nestle stiegen 3,2 Prozent nach zuversichtlichen Aussagen ihres CEO. Bei Pirelli ging es 4,5 Prozent tiefer. Grund war der Ausstieg des Investors Silk Road, die Chinesen hielten laut Equita bislang 9 Prozent der Pirelli-Anteile. Die Aktien wurden mit einem Abschlag von 7 Prozent platziert. Für KWS ging es mit einem deutlich erhöhten Kursziel durch Warburg um 5 Prozent nach oben.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.982,18 +18,98 +0,4% +10,2% Stoxx-50 4.464,07 +24,22 +0,5% +9,1% Stoxx-600 516,50 +3,05 +0,6% +7,8% XETRA-DAX 18.496,79 +23,50 +0,1% +10,4% FTSE-100 London 8.231,05 +47,98 +0,6% +5,8% CAC-40 Paris 7.978,51 +43,48 +0,5% +5,8% AEX Amsterdam 905,58 -0,25 -0,0% +15,1% ATHEX-20 Athen 3.482,70 -8,46 -0,2% +11,5% BEL-20 Brüssel 3.908,71 -13,82 -0,4% +5,4% BUX Budapest 68.095,19 -390,31 -0,6% +12,3% OMXH-25 Helsinki 4.622,54 +16,96 +0,4% +3,7% ISE NAT. 30 Istanbul 11.547,63 +44,00 +0,4% +44,0% OMXC-20 Kopenhagen 2.744,16 +15,91 +0,6% +20,2% PSI 20 Lissabon 6.798,09 +41,41 +0,6% +6,9% IBEX-35 Madrid 11.338,20 +193,10 +1,7% +12,2% FTSE-MIB Mailand 34.447,57 +297,03 +0,9% +12,5% OBX Oslo 1.335,33 +3,05 +0,2% +11,9% PX Prag 1.539,90 +0,35 +0,0% +8,9% OMXS-30 Stockholm 2.593,07 +9,57 +0,4% +8,1% WIG-20 Warschau Feiertag ATX Wien 3.651,78 +0,62 +0,0% +6,2% SMI Zürich 11.869,90 +76,17 +0,6% +6,6% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,65 -0,04 +0,08 US-Zehnjahresrendite 4,55 -0,07 +0,67 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0837 +0,3% 1,0793 1,0816 -1,9% EUR/JPY 169,76 -0,3% 169,34 170,38 +9,1% EUR/CHF 0,9793 -0,7% 0,9848 0,9871 +5,5% EUR/GBP 0,8508 +0,0% 0,8505 0,8506 -1,9% USD/JPY 156,64 -0,6% 156,92 157,54 +11,2% GBP/USD 1,2738 +0,3% 1,2690 1,2716 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2549 -0,3% 7,2645 7,2730 +1,8% Bitcoin BTC/USD 68.508,16 +1,3% 67.773,97 67.755,99 +57,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,31 79,23 -1,2% -0,92 +8,0% Brent/ICE 82,52 83,60 -1,3% -1,08 +7,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,85 33,83 +3,0% +1,02 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.344,32 2.338,12 +0,3% +6,20 +13,7% Silber (Spot) 31,36 31,98 -1,9% -0,61 +31,9% Platin (Spot) 1.035,51 1.040,50 -0,5% -4,99 +4,4% Kupfer-Future 4,67 4,80 -2,7% -0,13 +19,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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