MÄRKTE EUROPA/Erholungstag - JD Sports belastet den Sektor
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Rücksetzer am Vortag haben die europäischen Indizes am Donnerstag wieder im Plus geschlossen. Der DAX gewann 0,5 Prozent auf 16.617 Punkte, der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,6 Prozent auf 4.474 Punkte vor. Bei Einzelwerten wie Evotec oder JD Sports gab es kräftige Verluste.
Unter den Sektoren stellten die Banken (+1,8%) die Gewinner, sie dürften nun erst einmal von den steigenden Zinsen profitieren. Mit Unterstützung durch die Inflationsdaten, die für erst später im Jahr zu erwartende Zinssenkungen durch die Europäischen Zentralbank (EZB) stehen, legten die Renditen bei den Anleihen zu. Die Einzelhändler (-0,8%) stellten unter den europäischen Sektoren das Schlusslicht, belastet durch JD Sports nach einer Gewinnwarnung.
EZB vom Inflationsziel von zwei Prozent noch weit entfernt
Die Inflationsrate hat in Deutschland im Dezember nach fünf Rückgängen wieder zugelegt. Nach 3,2 Prozent im November kletterte sie zum Jahresende auf 3,7 Prozent. Der Anstieg geht vor allem auf Basiseffekte zurück. Im Dezember 2022 hatte die Übernahme der monatlichen Energie-Abschlagszahlung durch den Staat zu einer starken Entlastung bei der Teuerung geführt. Dieser Effekt fällt nun aus der Inflationsberechnung heraus.
Ohne die stark schwankenden Energiepreise ist für Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, der Inflationsdruck im Dezember aber weiter zurückgegangen. Trotzdem bleibe er im historischen Vergleich hoch. Die Nahrungsmittelpreise stiegen zuletzt um 4,5 Prozent und Dienstleistungen um 3,2 Prozent. Im neuen Jahr dürfte der Preisdruck vorerst weiter erhöht bleiben. Das liege vor allem am erhöhten CO²-Preis und der wieder gestiegenen Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Von der Zwei-Prozent-Marke der EZB sei Deutschland 2024 auch deshalb noch ein gutes Stück entfernt.
JD Sports brechen nach Gewinnwarnung ein
Mit einem Einbruch um 23 Prozent an der Londoner Börse reagierten JD Sports Fashion auf ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft. Das flächenbereinigte Umsatzwachstum hat sich abgeschwächt, am Markt war stattdessen eine Verbesserung erwartet worden. Der Bekleidungskonzern gab daraufhin eine Gewinnwarnung ab. Das Weihnachtsgeschäft hat eine entscheidende Bedeutung für die Branche. Im Schlepptau fielen Adidas um 3,0 Prozent und Puma um 5,9 Prozent. Aber auch Zalando gehörten mit minus 4,1 Prozent zu den DAX-Verlierern. Bereits kurz vor Weihnachten hatte Nike aus den USA einen schwachen Umsatzausblick geliefert, der die Branche der Sportartikelhersteller belastet hatte.
Auf der anderen Seite ging es für die Aktie von Next in London um 5,8 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hob bereits zum fünften Mal in Folge die Prognose an. Liberum sprach von einem starken Weihnachtsgeschäft über alle Vertriebskanäle hinweg.
Mit einer Umsatzwarnung von Mobileye kam die Aktie von Infineon unter Druck und schloss 2,0 Prozent im Minus. Der Entwickler von Technologien für autonomes Fahren warnte vor einem scharfen Umsatzrückgang im ersten Quartal, bedingt durch einen hohen Lagerbestand bei wichtigen Kunden aufgrund von Lieferkettenbeschränkungen in den vergangenen Jahren. In Belgien verloren Melexis 5,1 Prozent.
Evotec-CEO verlässt überraschend das Unternehmen
Einen Einbruch von 18,3 Prozent mußten die Evotec-Aktionäre verkraften. Völlig überraschend hat CEO Werner Lanthaler erklärt, dass er aus persönlichen Gründen seinen Posten niederlegen und seinen Vertrag nicht bis zum Ende der aktuellen Laufzeit erfüllen werde. Der Rücktritt sorgte für Unsicherheit unter den Anlegern, obgleich der Biotechnologiekonzern die Prognose bestätigt hat.
Erst jüngst hatte sich die Citigroup in einer Studie sehr optimistisch zu den langfristigen Aussichten des Unternehmens geäußert und Evotec als mögliche "Tesla der Biologics-Produktion" bezeichnet. Umso überraschender kommt nun der Abgang von Lanthaler, der als treibende Kraft hinter dem Unternehmenserfolg gilt. Die Analysten von RBC glauben, dass die Geschäfte des Unternehmens in sicheren Händen lägen, während ein neuer CEO gesucht werde.
Seit Tagen stehen an der Börse die Aktien der Reedereien im Fokus. Die Frachtraten steigen momentan massiv, wie aus dem der Weltcontainerindex von Drewry herauszulesen ist. So ist der Drewry's World Container Index in dieser Woche um 61 Prozent auf 2.670 Dollar pro 40-Fuß-Container (FEU) gestiegen und hat sich im Vergleich zur gleichen Woche des Vorjahres um 25 Prozent erhöht. Mit Blick auf die Situation am Roten Meer und zu den Spotfrachtraten hoben die Analysten von JP Morgan ihre Prognosen für Hapag-Lloyd (+14,8%), Moeller-Maersk (+4%) für 2024 an.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.474,01 +25,88 +0,6% -1,1% Stoxx-50 4.108,72 +30,78 +0,8% +0,4% Stoxx-600 477,68 +3,28 +0,7% -0,3% XETRA-DAX 16.617,29 +78,90 +0,5% -0,8% FTSE-100 London 7.727,98 +45,65 +0,6% -0,7% CAC-40 Paris 7.450,63 +38,77 +0,5% -1,2% AEX Amsterdam 780,31 +0,56 +0,1% -0,8% ATHEX-20 Athen 3.167,24 +23,59 +0,8% +1,4% BEL-20 Bruessel 3.721,89 +36,74 +1,0% +0,4% BUX Budapest 60.838,30 +153,19 +0,3% +0,4% OMXH-25 Helsinki 4.555,44 +69,43 +1,5% -0,7% ISE NAT. 30 Istanbul 8.140,68 +171,56 +2,2% +1,5% OMXC-20 Kopenhagen 2.352,29 +65,31 +2,9% +3,0% PSI 20 Lissabon 6.410,86 +75,48 +1,2% +1,4% IBEX-35 Madrid 10.182,40 +129,00 +1,3% +0,8% FTSE-MIB Mailand 30.403,96 +303,12 +1,0% -0,8% OBX Oslo 1.213,92 +14,76 +1,2% +1,7% PX Prag 1.438,01 +18,93 +1,3% +1,7% OMXS-30 Stockholm 2.361,90 +5,26 +0,2% -1,5% WIG-20 Warschau 2.282,23 -12,89 -0,6% -2,6% ATX Wien 3.420,17 +42,59 +1,3% -1,5% SMI Zuerich 11.224,37 +54,11 +0,5% +0,8% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:00 Uhr Mi, 17:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0960 +0,3% 1,0933 1,0907 -0,8% EUR/JPY 158,42 +1,3% 156,94 156,55 +1,8% EUR/CHF 0,9320 +0,5% 0,9276 0,9296 +0,4% EUR/GBP 0,8633 +0,1% 0,8622 0,8635 -0,5% USD/JPY 144,55 +1,0% 143,54 143,54 +2,6% GBP/USD 1,2695 +0,2% 1,2679 1,2631 -0,2% USD/CNH (Offshore) 7,1745 +0,1% 7,1590 7,1711 +0,7% Bitcoin BTC/USD 43.999,53 +2,9% 43.194,39 43.309,46 +1,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,34 72,70 -1,9% -1,36 -0,9% Brent/ICE 76,84 78,25 -1,8% -1,41 -0,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,8 33,06 +2,3% +0,74 +3,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.044,57 2.042,18 +0,1% +2,40 -0,9% Silber (Spot) 23,00 23,00 0% 0 -3,2% Platin (Spot) 960,23 978,50 -1,9% -18,28 -3,2% Kupfer-Future 3,84 3,86 -0,6% -0,02 -1,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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