MÄRKTE EUROPA/DAX zum Wochenschluss im Minus - Dollar schwach
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DOW JONES--Nach einem Start im Plus haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag im Handelsverlauf ins Minus gedreht. Der DAX gab um 0,9 Prozent auf 20.374 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent nach unten. Für eine neuerliche Stimmungseintrübung sorgte eine weitere Eskalation im US-chinesischen Handelskonflikt. China hat seine Zölle auf US-Importe ab Samstag auf 125 Prozent erhöht. Die USA hatten ihren Zollsatz auf chinesische Importe zuvor auf insgesamt 145 Prozent angehoben.
Neben Aktien und langlaufenden US-Anleihen ist nun auch der Dollar stärker unter Druck geraten vor dem Hintergrund der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Der Euro stieg im Tageshoch fast bis auf 1,1470 Dollar, das höchste Niveau seit drei Jahren, ehe er wieder deutlicher zurückkam. Auch andere Währungen, wie die als sichere Häfen geltenden Franken oder Yen, zogen an. Im Handel ist von einer Vertrauenskrise in die US-Währung die Rede, mit Blick auf die Trumpsche Wirtschaftspolitik und die davon ausgelösten Verwerfungen an den Finanzmärkten.
Im Blick haben die Marktteilnehmer weiter den Anleihemarkt. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen überschritt leicht die kritische Schwelle bei 4,50 Prozent. Hier hat US-Präsident Trump jüngst die Reißleine gezogen und eine Pause bei den reziproken Zöllen für 90 Tage verkündet - mit Ausnahme Chinas. Die jüngste Volatilität am US-Anleihemarkt habe Spekulationen über die Ursachen des Ausverkaufs neu entfacht, so die Zinsstrategen der Societe Generale. Sie verweisen unter anderem auf ausländische Verkäufe von US-Anleihen. Auf der anderen Seite ist klar, dass die immense Staatsverschuldung der USA auch finanziert werden muss. Dies ist abhängig von der Rendite, aber auch vom Vertrauen darauf, dass der Schuldner zurückzahlt. Aktuell verlangen Kreditgeber daher höhere Risikoprämien.
Die Negativzinsen sind zurück - jedenfalls in der Schweiz
Die durch die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Marktturbulenzen haben eine Kuriosität an den Finanzmärkten wieder aufleben lassen: negativ verzinste Anleihen. Die Renditen der ein- und zweijährigen Anleihen des Schweizer Staates waren auf dem besten Weg, den Tag zum ersten Mal seit 2022 unter null zu beenden. Die Renditen sinken, wenn die Kurse steigen, und die Anleger sind diese Woche auf der Suche nach Sicherheit vor den Marktturbulenzen in Schweizer Vermögenswerte geströmt. Wenn die Renditen negativ werden, zahlen die Anleger im Grunde für den Besitz der Anleihe.
Unter den Einzelwerten schossen Schott Pharma um gut 11 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat starke vorläufige Zahlen für das zweite Quartal 2025 vorgelegt. Diese liegen laut Angaben des Unternehmens weit über der Marktschätzung. Schott rechnet mit einem Umsatz von 252 Millionen Euro und einem operativen Ergebnis von 72 Millionen Euro. Dem stünden Prognosen von 242 bzw. 62 Millionen gegenüber. Auch die Gewinnmarge sei klar besser als erwartet ausgefallen.
Die Geschäftszahlen des Wettbewerbers Gerresheimer fiel dagegen durchwachsen aus. Die Umsätze im ersten Quartal liegen laut Jefferies mit 520 Millionen Euro leicht unter der Konsensprognose von 527 Millionen. Besser habe sich die Marge entwickelt. Keine neuen Informationen habe es zu angeblichen Übernahmeinteressenten gegeben. Die Gerresheimer-Aktie gab um 1,5 Prozent nach.
Gegen den schwachen Trend ging es für die Aktie von K+S um 7,4 Prozent nach oben. Klar positiv wurde gesehen, dass die Analysten von Stifel das Votum auf Hold nach Sell hoben. Sie werden optimistischer, was das laufende Jahr des Kaliproduzenten betrifft. Extrapoliere man die aktuellen Kalipreise, gelange man zu einer EBITDA-Prognose am oberen Rand des Zielbandes von 500 bis 620 Millionen Euro, was 7 Prozent über Konsens läge. Während die volatilen Nachrichten rund um US-Zölle die Perspektiven für globale Industrieunternehmen stark verunsicherten, treffe dies auf den Kalimarkt nicht zu. Da es in den USA keine eigene Kaliproduktion gebe, unterlägen Kaliimporte keinen US-Zöllen, so die Analysten.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* ESTX 50 PR.EUR 4.787,23 -0,7% -1,6% Stoxx-50 4.097,65 -0,2% -4,7% Stoxx-600 486,80 -0,1% -4,0% XETRA-DAX 20.374,10 -0,9% +3,3% CAC-40 Paris 7.104,80 -0,3% -3,5% AEX Amsterdam 819,56 +0,0% -6,8% ATHEX-20 Athen 3.888,27 +0,0% +8,8% BEL-20 Bruessel 4.028,97 +1,1% -6,5% BUX Budapest 84.947,50 -1,5% +8,7% OMXH-25 Helsinki 4.148,50 +0,6% -4,5% OMXC-20 Kopenhagen 1.589,72 +1,6% -25,6% PSI 20 Lissabon 6.520,48 +1,8% +0,4% IBEX-35 Madrid 12.286,00 -0,2% +6,1% OBX Oslo 1.337,27 +0,6% -100,0% PX Prag 1.986,53 -0,8% +13,8% OMXS-30 Stockholm 2.274,05 -0,3% -8,1% WIG-20 Warschau 2.529,25 -1,0% +16,5% ATX Wien 3.716,20 +0,0% +1,4% SMI Zuerich 11.239,83 -0,0% -3,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1321 +1,1% 1,1195 1,1187 +8,2% EUR/JPY 162,6020 +0,5% 161,8060 161,5430 -0,7% EUR/CHF 0,9229 -0,1% 0,9242 0,9271 -1,1% EUR/GBP 0,8674 +0,5% 0,8635 0,8630 +4,4% USD/JPY 143,6305 -0,6% 144,5275 144,3980 -8,2% GBP/USD 1,3052 +0,6% 1,2969 1,2963 +3,6% USD/CNY 7,1979 -0,2% 7,2105 7,2098 +0,0% USD/CNH 7,2889 -0,3% 7,3121 7,3132 -0,3% AUS/USD 0,6242 +0,3% 0,6225 0,6225 +0,6% Bitcoin/USD 82.468,75 +3,5% 79.677,10 80.308,60 -14,6% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,55 60,29 +0,4% 0,26 +1,6% Brent/ICE 63,78 63,4 +0,6% 0,38 -14,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3241,50 3175,13 +2,1% 66,37 +21,0% Silber 28,46 27,90 +2,0% 0,56 -0,1% Platin 837,36 841,65 -0,5% -4,29 -3,9% Kupfer 4,55 4,34 +4,9% 0,21 +12,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|